Brisante Baumgart-Rückkehr nach Köln

Der Bundesliga-Absteiger aus der Domstadt eröffnet die Saison der 2. Bundesliga gegen den Hamburger SV und seinen Ex-Coach.

Von Eidos Import

Hamburg/Köln - Ex-Meister, Aufstiegsfavoriten – und Steffen Baumgart: Das Kracherspiel zwischen dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV sorgt exakt 50 Jahre nach ihrer Gründung für einen brisanten Auftakt der 2. Fußball-Bundesliga. Das weiß auch der Protagonist. „Dass diese Konstellation für den ersten Spieltag etwas Besonderes ist, steht außer Frage“, sagte HSV-Trainer Baumgart vor dem Ligaauftakt.

226 Tage nach seinem letzten Auftritt als Effzeh-Trainer kehrt der 52-Jährige an diesem Freitagabend (20.30 Uhr/Sat. 1) in die Domstadt zurück. „Keine Überraschung“ sei die Ansetzung für ihn gewesen, erklärte Baumgart, der im Februar den Trainerposten bei den Hanseaten übernommen hatte. Er stellte klar, wie schön die Zeit von 2021 bis 2023 in Köln gewesen sei – „aber das war’s dann auch. Wie sagt man so schön: Nur der HSV!“

Der frühere „Bundesliga-Dino“ ist allerdings plötzlich ein „Zweitliga-Dino“. Denn mittlerweile gehört keine Mannschaft länger zum Inventar des Unterhauses (seit 2018). Dennoch bleibt das Selbstverständnis der Hamburger auch in ihrer siebten Zweitligasaison in Serie gleich. „Wir wollen aufsteigen“, betonte Baumgart.

Abgestiegen ist der 1. FC Köln, was noch immer schmerzt: „Es wird so lange weh tun, bis wir es korrigiert haben“, sagte Geschäftsführer Christian Keller vor dem Auftakt. Architekt der Korrektur ist der neue Trainer Gerhard Struber, der den glücklosen Timo Schultz ablöste und dem bis auf einige wenige Abgänge (unter anderem Jeff Chabot und Justin Diehl wechselten zum VfB Stuttgart) fast die identische Mannschaft zur Verfügung steht. Da bis zum Winter noch die vom Fußball-Weltverband Fifa auferlegte Transfersperre gilt, gab es keine externen Neuzugänge. Umso wichtiger ist es Keller, dass die Spieler um den neuen Kapitän Timo Hübers wieder ihr „wahres Gesicht“ zeigen.

Und das wollen die Fans sehen. Laut Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler hätte der FC für das Auftaktmatch gegen den HSV und den Kölner Ex-Coach Baumgart „vermutlich 100 000 Tickets verkaufen können“. Die treuen Anhänger träumen, na klar, vom Wiederaufstieg – Keller bleibt diplomatisch: „Wir dürfen keine Luftschlösser bauen. Das heißt aber nicht, dass wir keine Ambitionen haben.“

Mit offensiven Auftritten untermauerte der Bundesliga-Absteiger dies in der Vorbereitung. Struber fordert schon jetzt „einen langen Atem“ im Aufstiegskampf, bei seinem Pflichtspieldebüt muss er verletzungsbedingt auf Florian Kainz und Max Finkgräfe verzichten.

Härter trifft es den HSV: Topstürmer Robert Glatzel fehlt, Neuzugang Davie Selke wird gegen seinen Ex-Club maximal als Joker zum Einsatz kommen. Baumgart aber stellte klar, er habe „genügend Spieler, die torgefährlich werden können. Wir haben am Freitag einen Neustart“ – in der alten Heimat.

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Erstellt:
1. August 2024, 22:08 Uhr
Aktualisiert:
2. August 2024, 21:56 Uhr

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