Regierungsbildung in Ostdeutschland

BSW-Gremien segnen Koalitionsverhandlungen in Thüringen ab

Eine weitere Hürde der Regierungsbildung in Thüringen ist genommen. Die BSW-Gremien stimmen einer Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit CDU und SPD zu.

Laut Thüringer BSW-Chefin Katja Wolf setzt die Partei alle Kraft dafür ein, Thüringen auf eine  gerechte und friedliche Zukunft auszurichten.

© dpa/Martin Schutt

Laut Thüringer BSW-Chefin Katja Wolf setzt die Partei alle Kraft dafür ein, Thüringen auf eine gerechte und friedliche Zukunft auszurichten.

Von red/dpa/sn

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Thüringen ist nun auch offiziell bereit für Koalitionsverhandlungen mit der CDU und der SPD. Dem stimmten die Parteigremien trotz Kritik aus der Bundesspitze am Dienstagabend zu. „Der Beschluss markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer stabilen und zukunftsorientierten Regierung für Thüringen, die die Interessen der Bürgerinnen und Bürger in den Vordergrund stellt“, teilte das BSW mit.

„Wir nehmen die Verantwortung ernst, die uns die Wählerinnen und Wähler übertragen haben, und setzen uns mit aller Kraft dafür ein, Thüringen auf eine soziale, gerechte und friedliche Zukunft auszurichten“, sagte die Thüringer BSW-Chefin Katja Wolf. Man freue sich auf konstruktive und lösungsorientierte Verhandlungen und werde kontinuierlich über die Fortschritte informieren.

Kritik von der BSW-Bundesspitze

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht hatte zuvor den Thüringer Kompromiss zu friedenspolitischen Forderungen des BSW deutlich kritisiert und von einem „Fehler“ gesprochen. Er falle deutlich hinter eine in Brandenburg gefundene Einigung zurück. Auch andere Bundespolitiker der Partei gingen den Thüringer Landesverband hart an. BSW-Landeschefin Katja Wolf hatte bei der Vorstellung des Friedenspassus am Montag gesagt, Zustimmung von der Bundesspitze sei „rein formal nicht vorgesehen“.

Die Landesspitzen von CDU, BSW und SPD hatten sich bereits am Dienstag zu einem ersten Gespräch zur Regierungsbildung getroffen. In dem etwa zweistündigen Arbeitstreffen sei es unter anderem um die Besetzung von Arbeitsgruppen und den Zeitplan gegangen, sagte ein Sprecher der Thüringer CDU-Landtagsfraktion. Konkretes werde erst bekanntgegeben, wenn es zu den Themen Klarheit gebe.

Insgesamt sind sieben Verhandlungsgruppen zu Themen wie Wirtschaft oder Migration geplant. Geklärt werden muss unter anderem, welche Partei in den Gruppen jeweils den Vorsitz hat. Sobald die inhaltlichen Verhandlungen starten, wollen sich die Parteien zwei Wochen Zeit geben.

Zum Artikel

Erstellt:
30. Oktober 2024, 10:14 Uhr
Aktualisiert:
30. Oktober 2024, 12:05 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen