Radikalisierung

Bundesamt: Beratungsanfragen mit Islamismusbezug auf Höchststand

Die Zahl von Beratungsanfragen zu Islamismus und Radikalisierung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat den höchsten Stand der vergangenen sechs Jahre erreicht.

Mit 479 Anfragen im vergangenen Jahr gab es eine Steigerung um rund 30 Prozent, wie die Beratungsstelle „Radikalisierung“ des Bundesamtes mitteilte.

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Mit 479 Anfragen im vergangenen Jahr gab es eine Steigerung um rund 30 Prozent, wie die Beratungsstelle „Radikalisierung“ des Bundesamtes mitteilte.

Von epd/red

Die Zahl von Beratungsanfragen zu Islamismus und Radikalisierung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat den höchsten Stand der vergangenen sechs Jahre erreicht. Mit 479 Anfragen im vergangenen Jahr gab es eine Steigerung um rund 30 Prozent, wie die Beratungsstelle „Radikalisierung“ des Bundesamtes am Dienstag in Nürnberg mitteilte.

Beratungsgespräche wurden den Angaben zufolge zumeist mit besorgten Familienangehörigen, aber auch vielfach mit Lehrkräften geführt. Neben der Menge sei auch die inhaltliche Komplexität der Anfragen gestiegen, hieß es.

Eltern und Schulen: Beratungsbedarf zu Islamismus steigt stark

Rund die Hälfte der telefonischen Beratungsanfragen stammte den Angaben zufolge aus dem familiären und privaten Umfeld mutmaßlich radikalisierter Personen. Dabei waren Eltern die größte Gruppe der Ratsuchenden. Mehr als jede dritte Anfrage kam von Institutionen wie Schulen. Häufig riefen Lehrkräfte an, die Wesensveränderungen bei Schülerinnen und Schülern festgestellt hätten. Gegenstand der Beratungen seien auch Unsicherheiten im Umgang mit Kommentaren und Postings in sozialen Medien wie das Teilen von Propagandavideos der Gruppe „Islamischer Staat“ (IS).

In den Beratungsgesprächen ging es den Angaben zufolge um mutmaßlich islamistisch radikalisierte Personen mit einem Durchschnittsalter von 17,6 Jahren. Häufig betrafen die Beratungen auch Kinder und Jugendliche unter 13 Jahren.

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Erstellt:
15. April 2025, 13:20 Uhr

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