CDU-Chef Hagel will Kretschmann beerben: „Ich hab da Bock drauf!“

Von Annika Grah

Die CDU will wie erwartet ihren Landeschef Manuel Hagel als Kandidaten für das Ministerpräsidentenamt ins Rennen schicken. Bei einer Funktions- und Mandatsträgerkonferenz in Friedrichshafen wurde Hagel am Samstag als Spitzenkandidat für die Landtagswahl im Frühjahr 2026 nominiert, wie die Partei am Samstag mitteilte.

„Ich bewerbe mich als Ministerpräsident für das schönste Land der Welt, weil ich gemeinsam mit den Menschen unsere Heimat wieder nach vorne bringen möchte“, sagte Hagel und skizzierte gleich schon in welche Richtung sein Programm gehen wird: „Ich möchte ein Baden-Württemberg, das stark, sicher und zukunftsorientiert ist und seine Spitzenposition wieder entschlossen ausbaut.“

Als Familienvater komme es ihn darauf an, an einer guten Zukunft für die nächsten Generationen zu arbeiten. In sozialen Medien teilte Hagel ein Video mit dem Hastag #wasStarkesstarten, das ihn mit seinen Kindern zeigt und wie ein Werbefilm für Baden-Württemberg anmutet. „Es gibt jetzt richtig was zu tun“, sagt er darin. „Ich hab da Bock drauf, das mit Euch wieder hinzubekommen.“

Hallo Heimat! Mit Euch will ich anpacken, Ärmel hoch und schaffen – denn Baden-Württemberg braucht jetzt Mut, frische Ideen und echten Aufbruch.Lasst uns gemeinsam #wasStarkesstartenpic.twitter.com/Zc5vHMwbuj — Manuel Hagel (@HagelManuel) March 29, 2025

Die Nominierung sei ein klares Signal für Stabilität und Aufbruch, sagte CDU-Generalsekretärin Nina Warken. Hagel stehe gleichermaßen für Erneuerung wie für Verlässlichkeit und Erfahrung. Offiziell zum Spitzenkandidaten gekürt wird Hagel erst bei einem Parteitag Mitte Mai. Der Wettkampf zwischen Hagel und dem designieren Spitzenkandidaten der Grünen, Cem Özdemir, ist damit dennoch eröffnet.

Umfragen sprechen für einen Wahlsieg

Seine Aussichten, tatsächlich vom Landtag zum Ministerpräsident gewählt zu werden, sind aktuell nicht schlecht. Zuletzt stand die CDU – getragen vom bundesweiten Hoch – in landesweiten Umfragen meist bei 30 Prozent und damit komfortable zehn bis elf Prozentpunkte vor den Grünen. Die letzten Umfragen stammen allerdings noch aus der Zeit vor der Bundestagswahl, spiegeln also wohl noch nicht eindeutig die Stimmung für die Landtagswahl, die voraussichtlich am 8. März 2026 stattfindet, wider und sind mit der üblichen Unsicherheit behaftet.

Die CDU hatte bei vergangenen Wahlen immer wieder erleben müssen, dass sich der Trend auch noch kurz vor der Landtagswahl dreht. Das lag allerdings meistens daran, dass die Partei nicht zu 100 Prozent hinter den eigenen Spitzenkandidaten stand. Das dürfte dieses Mal anders sein. Hagel arbeitet seit Jahren hart daran, die Reihen zu schließen.

Der ursprüngliche Plan, Hagel bei der traditionellen Klausurtagung im Kloster Schöntal im Januar aufs Schild zu heben, wurde von der vorgezogenen Bundestagswahl durchkreuzt. Der CDU-Landesvorstand wird nun in den kommenden Wochen Vorschläge für die vordersten Listenplätze der Partei machen. Am 17. Mai stellen die Christdemokraten bei einem Landesparteitag ihre Landesliste auf. 2026 können die Baden-Württemberger zum ersten Mal zwei Stimmen abgeben und neben dem Direktkandidaten auch eine Partei wählen.

Im eigenen Wahlkreis Ehingen war Hagel schon im Februar zum Kandidaten gekürt worden. Der designierte Grünen-Spitzenkandidat Cem Özdemir tritt in Stuttgart an. Die Grünen wählen ihre Landesliste ebenfalls Ende Mai.