Wahlkampf
Charlotte Merz: Unsere Ehe ist gleichberechtigt organisiert
Hat Friedrich Merz ein überholtes Frauenbild? Seine Frau hält solche Berichte für absurd.
Von dpa
Hagen - Charlotte Merz (64), Ehefrau von Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (69), hält die Darstellung ihres Mannes in der Öffentlichkeit für falsch. "Was da von einigen über das Frauenbild meines Mannes geschrieben wird, stimmt ganz einfach nicht. Ich kann es in keinster Weise nachvollziehen", sagte die Juristin der "Westfalenpost". Als Paar hätten sie immer alles zusammen gemacht und auch das Familien- und Eheleben gleichberechtigt organisiert.
"Wichtiger noch als die Frage, wer den Müll runterbringt, finde ich dabei übrigens die mentale Unterstützung", so Charlotte Merz. Ihr erstes Kind hätten sie bekommen, als sie noch im Studium gewesen sei. "Wir haben beide Rücksicht auf den Job des anderen genommen und die Kinderbetreuung so aufgeteilt, dass sie mit unseren beruflichen Verpflichtungen vereinbar war. Mein Mann hat mich immer komplett unterstützt, weil er es selbstverständlich und richtig fand, dass ich gearbeitet habe."
Charlotte Merz ist Direktorin des Amtsgerichts Arnsberg. Das Paar hat drei erwachsene Kinder, einen Sohn und zwei Töchter. Sollte ihr Mann zum Kanzler gewählt werden, will die 64-Jährige beruflich weitermachen wie bisher. "Ich habe vor, mein Leben im Sauerland wie gewohnt weiterzuführen, mit meiner Arbeit als Richterin und Amtsgerichtsdirektorin", sagte sie. "Ich möchte ganz normal jeden Morgen zur Arbeit fahren. Auch, weil ich davon ausgehe, dass mein Mann deutlich weniger Zeit im Sauerland verbringen kann, wenn er Kanzler wird."