Türkei
Chef der Oppositionspartei CHP fordert Neuwahlen
Der Chef der größten türkischen Oppositionspartei CHP, Özgür Özel, fordert beim CHP-Parteitag in Ankara „bis spätestens November“ Neuwahlen.

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Der Vorsitzende der sozialdemokratischen CHP, Özgür Özel, hält eine Rede während des CHP-Parteitags.
Von red/AFP
Der Chef der größten türkischen Oppositionspartei CHP, Özgür Özel, hat „bis spätestens November“ Neuwahlen gefordert. Özel sagte am Sonntag beim CHP-Parteitag in Ankara an Präsident Recep Tayyip Erdogan gerichtet: „Spätestens im November werden Sie unserem Kandidaten gegenüberstehen.“
Präsidentschaftskandidat der CHP ist der vor zweieinhalb Wochen festgenommene Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu. „Wir werden Ihnen trotzen, wir wollen unseren Kandidaten an unserer Seite haben“, forderte Özel.
CHP fordert Freilassung Imamoglus
Bei dem außerordentlichen Parteitag in Ankara wurde Özel als CHP-Chef bestätigt. Der 50-Jährige erhielt 1171 von 1276 abgegebenen Stimmen. Hauptanliegen des Parteitags ist nach seinen Angaben aber, die Freilassung Imamoglus zu fordern, der bislang als aussichtsreichster Kandidat der Opposition bei den für 2028 geplanten Präsidentschaftswahlen gilt. Erdogan darf laut Verfassung nicht mehr antreten.
Der Istanbuler Bürgermeister Imamoglu, der als größter innenpolitischer Rivale von Präsident Erdogan gilt, war am 19. März festgenommen worden. Später ordnete ein Gericht Untersuchungshaft wegen Korruptionsvorwürfen an. Imamoglu weist die Vorwürfe zurück. Das Vorgehen gegen den populären Oppositionspolitiker löste die größte Protestwelle der Opposition in der Türkei seit 2013 aus.