Rücktritt wegen Trump
Chef der US-Börsenaufsicht tritt im Januar zurück
Der Vorsitzende der US-Börsenaufsicht SEC, Gary Gensler, hat den Rücktritt von seinem Posten für Januar angekündigt. Gensler werde am 20. Januar sein Amt aufgeben, teilte die SEC am Donnerstag mit.
Von red/afp
Der Vorsitzende der US-Börsenaufsicht SEC, Gary Gensler, hat den Rücktritt von seinem Posten für Januar angekündigt - und kommt damit einer Entlassung durch den designierten US-Präsidenten Donald Trump zuvor. Gensler werde am 20. Januar, dem Tag der Vereidigung Trumps, sein Amt aufgeben, teilte die SEC am Donnerstag in New York mit. Trump ist ein Förderer der Kryptowährungen, denen Gensler kritisch gegenübersteht.
Der Republikaner hat sich im Wahlkampf als „Pro-Innovations- und Pro-Bitcoin-Präsident“ angekündigt. Seit seinem Wahlsieg geht der Kurs der Kryptowährung Bitcoin durch die Decke. Die Rückzugsankündigung des 67-jährigen SEC-Chefs löste einen weitere Höhenflug des Bitcoin aus, der am frühen Donnerstagnachmittag den Rekordwert von 98.473,64 Dollar (93.980 Euro) verzeichnete.
Amtszeit hätte erst im April 2026 geendet
Die Amtszeit Genslers, der vom scheidenden US-Präsidenten Joe Biden ernannt worden war, hätte normalerweise im April 2026 geendet. Unter seiner Leitung habe die US-Börsenaufsicht zu ihrer Rolle zurückgefunden und die Anwendung der Regeln auf unparteiische Art und Weise durchgesetzt, wurde Gensler in der SEC-Erklärung zitiert.
Als Kritiker digitaler Währungen behandelte der scheidende SEC-Chef diese wegen fehlender klarer Regeln wie traditionelle Finanzprodukte, also Aktien und Anleihen. Folglich ging die SEC mit Klagen gegen drei große Kryptowährungsplattformen vor - Binance, Coinbase und Kraken - sowie kleinere Startups, weil sie sich nicht an die Finanzmarktregeln hielten.
Bitcoin als Währung
Hinter dem Bitcoin steckt die Idee einer Währung, die unabhängig von Staaten, Zentralbanken und der Geldpolitik existiert. Anders als klassische Währungen werden digitale Zahlungsmittel nicht von einer zentralen Stelle kontrolliert, auch Buchungen müssen nicht von einer zentralen Stelle bestätigt werden.
Nach Angaben der US-Wahlkampfbehörde FEC steckten kryptofreundliche Gruppen 245 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf. Gemeinsam mit seinen drei Söhnen gründete Trump jüngst eine eigene Krypto- und Investitionsplattform namens World Liberty Financial. Auch der von Trump zum Regierungsberater ernannte Tech-Milliardär Elon Musk ist ein erklärter Krypto-Freund.