Krieg in der Ukraine

China soll Drohnen an Russland liefern – Baerbock kündigt Konsequenzen an

Der Westen warnt China seit Monaten vor der Lieferung von militärischer Ausrüstung für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die deutsche Außenministerin macht eine düstere Einschätzung bekannt.

Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock will gegen China vorgehen, nachdem Berichte über eine Drohnenfabrik bekannt wurden. (Archivbild)

© dpa/Bilal Hussein

Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock will gegen China vorgehen, nachdem Berichte über eine Drohnenfabrik bekannt wurden. (Archivbild)

Von red/dpa

Die Bundesregierung geht davon aus, dass China Drohnenhilfe für Russland leistet. „Das muss und wird Konsequenzen haben“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock am Rande eines EU-Treffens in Brüssel.

Der Angriffskrieg von Russlands Präsident Wladimir Putin gegen die Ukraine sei auch ein Angriff auf die Freiheit in Europa und betreffe die Kerninteressen aller europäischen Staaten.

Drohnen-Fabrik in China soll für Russland produzieren

Der Auswärtige Dienst der EU hatte zuvor bestätigt, dass derzeit Hinweise darauf geprüft werden, dass in China Drohnen für den russischen Angriffskrieg produziert werden. „Wir haben Berichte von Geheimdienstquellen über die Existenz einer Fabrik in China erhalten, die Drohnen herstellt, die nach Russland geliefert und im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden“, sagte ein EU-Beamter.

Man arbeite derzeit daran, herauszufinden, ob es eine direkte Zusammenarbeit zwischen China und Russland im Bereich militärischer Ausrüstung gebe. Sollte sich dies bestätigen, könnten Sanktionen verhängt werden.

Bei der Drohnenproduktion in China soll es sich nach Angaben von Diplomaten um ein Gemeinschaftsprojekt von Russland, China und dem Iran handeln.

China spricht von haltlosen Spekulationen

China weist die Vorwürfe bislang zurück. Im Hinblick auf Rüstungsexporte habe China stets eine verantwortungsvolle Haltung eingenommen und den Konfliktparteien niemals tödliche Waffen bereitgestellt, sagte Außenamtssprecher Lin Jian in Peking kurz vor dem EU-Außenministertreffen. China habe Drohnen für militärische Zwecke und solche, die zivil und militärisch einsetzbar seien, streng nach dem Gesetz kontrolliert. Peking hoffe, dass gewisse Länder und Personen keine haltlosen Spekulationen gegen China vorbrächten und die Volksrepublik nicht ohne Faktengrundlage anschwärzten, sagte Lin.

Die gegen Teheran verhängten Sanktionen haben neben zwei Häfen unter anderem auch russische und iranische Schifffahrtsgesellschaften zum Ziel. Die Häfen dürfen künftig nicht mehr von europäischen Unternehmen ausgerüstet werden. Die Schifffahrtsgesellschaften können künftig keine Häfen in der EU mehr anlaufen. Zudem müssen ihre Vermögenswerte eingefroren werden, sofern sie welche in der EU haben.

Neue Iran-Sanktionen treffen auch russische Unternehmen

Die Sanktionen sollen auch die Unterstützung des Irans für bewaffnete Gruppen und Organisationen im Nahen Osten und in der Region des Roten Meeres erschweren. Diese untergraben aus Sicht der EU den Frieden und die Sicherheit.

Zu den zwei betroffenen Häfen gehört der in Bandar Ansali am Kaspischen Meer. Dort liegt auch das Hauptquartier der iranischen Marine für die Nordflotte. Der andere betroffene Hafen heißt Amirabad.

Erste Sanktionen wegen iranischer Raketenlieferungen an Russland waren von der EU bereits im Oktober verhängt worden. Sie richteten sich unter anderem gegen die staatliche iranische Fluggesellschaft Iran Air, die nun nicht mehr in EU-Staaten fliegen kann, ohne zu riskieren, dass ihre Maschinen dort festgesetzt werden.

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Erstellt:
18. November 2024, 11:57 Uhr
Aktualisiert:
18. November 2024, 15:12 Uhr

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