Comeback von Katharina Menz von der TSG Backnang beim Masters

Die Judosportlerin der TSG Backnang hat eine fast zwei Monate dauernde Verletzungspause hinter sich. Am heutigen Freitag steht für sie ein wichtiger Wettkampf in Budapest an. Es beginnt damit auch die entscheidende Qualifizierungsphase für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.

Katharina Menz (weißer Judoanzug) will heute beim Masters in Budapest in die Top 5 kommen. Foto: Imago

© IMAGO/Pressefoto Baumann

Katharina Menz (weißer Judoanzug) will heute beim Masters in Budapest in die Top 5 kommen. Foto: Imago

Von Heiko Schmidt

Bei der Weltmeisterschaft im Mai dieses Jahres in Doha im Wüstenstaat Katar hatte Katharina Menz doppeltes Pech. Von der sportlichen Seite blieb die 32-Jährige ohne Medaille. Die Backnangerin musste sich in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm nach dem Aus im Achtelfinale gegen die starke Japanerin Natsumi Tsunoda mit dem neunten Platz zufriedengeben. Damit nicht genug, denn die TSG-Sportlerin zog sich bei den Titelkämpfen eine Schulterverletzung zu. Zunächst schien es nichts Schlimmes zu sein. Doch im Nachhinein stellte sich heraus: „Eine Sehne in der linken Schulter war angerissen“, berichtet Katharina Menz. Für sie bedeutete dies eine Wettkampfpause von fast zwei Monaten. „Leichtes Training ging, aber mehr nicht.“

Die TSG-Judosportlerin hielt sich in der Zeit, soweit es ging, fit. Anschließend folgten zwei Trainingerlager mit der deutschen Nationalmannschaft in Spanien und in den Niederlanden. Die Leichtgewichtlerin ist auf einem guten Weg und plant ihr Comeback. „Ich bin noch nicht bei 100 Prozent, aber ich fühle mich gut und sehe es positiv“, sagt die Backnangerin. Am heutigen Freitag will sie wieder auf der Matte stehen, beim Masters in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Die Vorrunde startet am Vormittag. Der Finalblock folgt um 17 Uhr.

Das Masters hat einen höheren Stellenwert als ein Grand Prix und ein Grand Slam. „Nur die Besten der Besten werden eingeladen“, sagt Jens Holderle, Trainer der TSG Backnang. Voraussetzung: Medaille bei Olympischen Spielen, WM oder EM (oder andere kontinentale Titelkämpfe in Asien, Südamerika) oder in der Weltrangliste ganz weit vorne. „Es ist ein sehr erlesener, hochklassiger Wettkampf“, unterstreicht Jens Holderle. In der Tat, denn pro Gewichtsklasse dürfen nur die besten Sportler der Weltrangliste an den Start gehen.

Für die TSG-Sportlerin ist der Wettkampf in Budapest eine Standortbestimmung

Es gibt außerdem mehr Punkte für die Weltrangliste und die Olympiaqualifikation. Ein Masters kann somit auch besser besetzt sein als die Olympischen Spiele oder die Weltmeisterschaft, weil zwei Athletinnen statt einer pro Nation starten dürfen. Im Leichtwicht der Frauen werden voraussichtlich 28 Starterinnen in Budapest dabei sein. Zu ihnen gehört Katharina Menz. Sie wird derzeit in der Weltrangliste auf Platz 13 geführt und ist beim Masters an Nummer zehn gesetzt. „Es wird eine gute Standortbestimmung nach der Verletzungspause für mich sein“, sagt die Backnangerin. Wie lautet ihr Ziel? „Ich möchte unter die Top 5 kommen“, antwortet die TSG-Sportlerin.

Das wäre auch wichtig, denn „ich habe durch die Pause drei Turniere auslassen müssen, für die es Weltranglistenpunkte gab“. Aber es kommen allein in diesem Jahr noch genügend weitere Veranstaltungen, bei denen Zähler für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris gesammelt werden können. Bislang liegt die Backnangerin in Richtung Olympiaticket sehr gut im Rennen. „Die besten 18 der Weltrangliste, aber nur eine Kämpferin pro Land qualifizieren sich“, schildert Katharina Menz die Fakten. Sie wäre also zum jetzigen Stand als Dreizehnte der Weltrangliste sicher in Paris dabei.

Darauf will sich das Leichtgewicht aber nicht ausruhen. „Ich möchte weitere Punkte sammeln.“ Neben dem heutigen Masters in Budapest geht es dann Schlag auf Schlag weiter. Und Katharina Menz will sich bei allen Wettkämpfen von ihrer besten Seite präsentieren. Weiter geht es vom 18. bis 20. August mit dem Grand Prix in Zagreb. Dem schließen sich zwei Trainingslager in Spanien und in Deutschland an. Auch beim Grand Slam in Baku vom 22. bis 24. September und in Abu Dhabi vom 24. bis 26. Oktober sowie dem European Cup am 14./15. Oktober in Malaga will die Backnangerin auf der Matte stehen. Zwischendrin stehen weitere Trainingslager unter anderem in Japan an.

Ein sportlicher Höhepunkt wird außerdem die Europameisterschaft sein. Diese findet vom 3. bis 5. November im französischen Montpellier statt. Damit aber noch nicht genug. Katharina Menz gehört nämlich auch zur Bundesliga-Mannschaft der TSG Backnang, die Staffelsieger Südwest geworden ist. Weiter geht es dort am 2. September mit den Play-offs. Am 16. September ist im Fall der wahrscheinlichen Qualifikation das Finale der deutschen Meisterschaft angesetzt. „Die Play-offs werde ich nicht kämpfen können, weil ich da an einem Trainingslager der Nationalmannschaft teilnehme. Beim Finale will ich aber dabei sein“, sagt Katharina Menz.

Damit ist klar, dass auf die 32-Jährige im restlichen Teil dieses Jahres anstrengende Wochen mit vielen Reisen auf dem Programm stehen. Das nimmt sie jedoch alles auf sich, um nach 2021 in Tokio ein weiteres Mal bei den Olympischen Spielen dabei sein zu können. Dabei lässt sie sich auch von einer längeren Verletzungspause nicht aus der Bahn werfen.

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Erstellt:
4. August 2023, 06:00 Uhr

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