Trump erhebt Ansprüche

Dänemark investiert in Grönlands Sicherheit

Dass Grönland zu Dänemark gehört, stört den künftigen US-Präsidenten Trump nicht. Er will den Dänen Grönland abkaufen.

Grönlands Hauptstadt Nuuk – der künftige US-Präsident Donald Trump erhebt Ansprüche.

© dpa-tmn/Julia Wäschenbach

Grönlands Hauptstadt Nuuk – der künftige US-Präsident Donald Trump erhebt Ansprüche.

Von rh/afp/dpa

Die dänische Regierung will ihre militärische Präsenz im Norden mit Milliardeninvestitionen stärken. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor einen Anspruch auf das zu Dänemark gehörende Grönland erhoben.

„Grönland gehört uns. Wir stehen nicht zum Verkauf und werden auch nie zum Verkauf stehen. Wir dürfen unseren langen Freiheitskampf nicht verlieren“, erklärte Grönlands Regierungschef Mute Egede am Montag. Trump hatte am Wochenende im Zusammenhang mit der Nominierung des künftigen US-Botschafters in Kopenhagen erneut die Absicht geäußert, die rohstoffreiche zu Dänemark gehörende Insel kaufen zu wollen.

Grönland wurde im 18. Jahrhundert von Dänemark kolonisiert

Das Territorium war im 18. Jahrhundert von Dänemark kolonisiert worden und hat seit 1979 Autonomiestatus. 2023 arbeitete Grönland einen Verfassungsentwurf im Falle einer Unabhängigkeit von Dänemark aus, ein Schritt hin zu einer möglichen Lockerung der Beziehung zum Königreich.

Auf der Insel, die rund zwei Millionen Quadratkilometer groß und zum größten Teil mit Eis bedeckt ist, leben nur rund 56.000 Menschen, vor allem Angehörige der ethnischen Gruppe der Inuit. Das Territorium ist reich an natürlichen Ressourcen:

  • Öl
  • Gas
  • Gold
  • Diamanten
  • Uran
  • Zink
  • Blei

Donald Trump will Grönland kaufen

Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen kündigte an, dass ein „zweistelliger Milliardenbetrag“ für die Sicherheitsinvestitionen vorgesehen sei. Eine genaue Summe nannte er nicht. Zehn Milliarden Dänische Kronen sind umgerechnet rund 1,34 Milliarden Euro.

Angeschafft werden sollen zwei neue Patrouillenboote der Thetis-Klasse, zwei neue Langstreckendrohnen, zwei neue Schlittenhundeteams für die Sirius-Patrouille in Grönland und mehr Personal beim Arktis-Kommando, wie Poulsen der Zeitung „Jyllands-Posten“ sagte. „Wir haben viele Jahre lang nicht ausreichend in die Arktis investiert, jetzt planen wir eine stärkere Präsenz.“

Der designierte US-Präsident Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit vorgeschlagen, Grönland zu kaufen. Nun schrieb er auf der von ihm mitbegründeten Online-Plattform Truth Social: „Im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind die USA der Ansicht, dass der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit sind.“

Der dänische Minister Poulsen nannte es eine „Ironie des Schicksals“, dass seine Regierung die Militärinvestitionen einen Tag nach Trumps Äußerungen machte. Zugleich betonte er, dass Dänemark das riesige Territorium Grönlands nicht allein überwachen könne. „Es gibt keine konkreten Pläne, aber wir werden mit den USA zusammenarbeiten“, sagte Poulsen.

Zuvor hatte die grönländische Führung Trumps Anspruch abgewiesen. Grönland stehe nicht zum Verkauf, sagte Regierungschef Múte Egede. Zugleich betonte er: „Wir müssen weiterhin offen für eine Zusammenarbeit sein.“ Die dänische Regierung stellte sich hinter diese Position.

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Erstellt:
25. Dezember 2024, 11:54 Uhr

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