Das Land hilft bei der Sanierung des Rathauses

Die Stadt Murrhardt erhält 500000 Euro aus dem Ausgleichstock, um das denkmalgeschützte Gebäude zu renovieren. Auch können Gelder für das Projekt über das städtische Sanierungsgebiet beim Land beantragt werden.

Das Rathaus ist ein stattliches Gebäude, aber auch in die Jahre gekommen. Für die Modernisierung sind bisher rund vier Millionen Euro veranschlagt. Foto: Stefan Bossow

© Stefan Bossow

Das Rathaus ist ein stattliches Gebäude, aber auch in die Jahre gekommen. Für die Modernisierung sind bisher rund vier Millionen Euro veranschlagt. Foto: Stefan Bossow

Von Christine Schick

Murrhardt. Schon länger will die Murrhardter Stadtverwaltung das Rathaus renovieren. Die energetische Situation ist alles andere als ideal, zudem stehen Haustechnik und Brandschutzmaßnahmen ganz oben auf der To-do-Liste. Die letzte grundlegende Sanierung, bei der Heizung, Elektronik und Sanitäreinrichtungen erneuert und die Büroräume renoviert wurden, erfolgte 1959, ist also schon lange her. Hinzu kommt, dass das Gebäude als Kulturdenkmal – es wurde 1784 erbaut – geführt ist und eine Modernisierung eine enge Abstimmung mit dem Denkmalamt notwendig macht.

Es ist leicht vorstellbar, dass die Sanierung eine Stange Geld kostet, und so hat der Gemeinderat im Februar 2022 auch beschlossen, zunächst Fachbüros mit den Planungsleistungen zu beauftragen, um in einem ersten Schritt festzustellen, welche Arbeiten notwendig sind. Für die Konzeption zur Generalsanierung wurde das Büro Frey und Siller Architekten aus Stuttgart beauftragt. Nachdem die Vorplanung stand, hat die Stadtverwaltung auf dieser Basis Zuschüsse beim Land beantragt. Bürgermeister Armin Mößner teilt nun mit, dass dieser Tage ein positiver Bescheid des Regierungspräsidiums eingegangen ist. Die Stadt erhält 500000 Euro Investitionshilfe aus dem Ausgleichstock des Landes. Darüber hinaus stehen Mittel aus dem Landessanierungsprogramm zur Verfügung – das Rathaus liegt im Sanierungsgebiet „Bahnhof/östlich Klosterhof“, sodass rund 50 Prozent der Kosten förderfähig sind.

Für Armin Mößner ist die Förderung über den Ausgleichstock eine sehr erfreuliche Nachricht, die es möglich macht, weiter in die Sanierung des Rathauses einzusteigen. Die wichtigsten Punkte sind für ihn besagte Haustechnik, der Brandschutz und die energetische Situation, insbesondere die Fenster. Vorgespräche mit dem Denkmalamt seien erfolgt, im späteren Prozess bedarf es aber einer denkmalrechtlichen Genehmigung, die nun zu erarbeiten ist. Das Gesamtprojekt benötigt zudem einigen Vorlauf: Als Nächstes sind die Planungsleistungen aufgrund der Vergabehöhe europaweit auszuschreiben. Im Hintergrund steht ein bestimmtes Vergabeverfahren, das eingehalten werden muss. Mößner hofft, dass dieses Prozedere im Vorfeld bis zum Frühjahr 2024 abgeschlossen ist. Danach erst sind die weiteren Schritte möglich wie die Beauftragung von Büros, die wiederum die Arbeiten ausschreiben müssen.

Wenn es dann wirklich konkret wird und klar ist, welche Arbeiten erfolgen können, stellt sich die Frage, wie lange die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Ausweichquartier benötigen. „Im Jahr 1959 bei der letzten größeren Sanierung war die Verwaltung dem Hörensagen nach in der Stadthalle. Wir werden ebenfalls eine mehrmonatige Interimslösung benötigen, um das Rathaus sanieren zu können“, stellt Bürgermeister Mößner dazu fest. Insgesamt rechnet er damit, dass sich die gesamte Sanierung über mehr als ein Jahr erstreckt.

Von den Kosten her ist sie bisher mit 4,1 Millionen Euro veranschlagt, die in den Jahren 2023, 2024 und 2025 in den Haushaltsplänen berücksichtigt beziehungsweise zu berücksichtigen sind – inklusive der Zuschüsse, wobei der jüngste noch hinzuzunehmen ist.

Über die Mittel aus dem Ausgleichstock freut sich auch Grünen-Landtagsabgeordneter und Stadtrat Ralf Nentwich. „Durch die Sanierung des Rathauses modernisieren wir nicht nur das Gebäude selbst, sondern schaffen auch eine verbesserte Zugänglichkeit für unsere Bürgerinnen und Bürger und zeitgemäße Arbeitsplätze für die Verwaltung“, sagte er. Als Landtagsabgeordneter betont Nentwich, dass auch sein persönlicher Einsatz beim Regierungspräsidium zu diesem positiven Ergebnis beigetragen habe. „Es war mir ein besonderes Anliegen, die Bedeutung und Notwendigkeit dieses Projekts beim Regierungspräsidium zu unterstreichen.“

Bau und Renovierungen

Gebäude Das Rathaus wurde von Landbaumeister Johann Adam Groß geplant und 1784 in barockem Stil erbaut. Nach der letzten umfangreicheren, grundlegenden Sanierung 1959 wurde Anfang der 1990er-Jahre ein Aufzug eingebaut, 2013 renovierte man das Treppenhaus und das Foyer in Abstimmung mit den Denkmalbehörden.

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Erstellt:
29. September 2023, 06:00 Uhr

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