Internet-Sportsender

DAZN macht Gewinn und droht weiter mit Bundesliga-Aus

Der Internet-Sportsender erwartet noch in diesem Jahr das Ende der Verluste. Das sagt die Deutschland-Chefin in einem Interview - und äußert sich auch zum Streit mit der DFL.

DAZN erwartet noch in diesem Jahr das Ende der Verluste (Symbolbild)

© dpa/Rolf Vennenbernd

DAZN erwartet noch in diesem Jahr das Ende der Verluste (Symbolbild)

Von red/dpa

Der Internet-Sender DAZN rechnet trotz des laufenden Streits mit der Deutschen Fußball Liga mit dem baldigen Ende der Verluste und stattdessen mit Gewinnen im kommenden Jahr. Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2024 „werden wir unter dem Strich das erste profitable Halbjahr erreichen“, sagte Deutschland-Chefin Alice Mascia dem Magazin „Capital“. „2025 werden wir dann auf Jahresbasis komplett profitabel sein.“

Das sei „ein Meilenstein für uns und für die gesamte Sportbranche in Deutschland“, sagte Mascia: „Wir beweisen, dass sich mit Livesport Profitabilität erzielen lässt – entgegen allen negativen Prophezeiungen.“ Das internationale Medien-Unternehmen ist seit 2016 in Deutschland aktiv und zeigt unter anderem Live-Spiele der Fußball-Bundesliga und der Champions League.

Die Deutschland-Chefin bekräftigte in dem Interview die Drohungen im laufenden Streit mit der Deutschen Fußball Liga, der derzeit vor der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) verhandelt wird. Bereits im April hatte DAZN mit weiteren juristischen Schritten und mit einem kompletten Bundesliga-Ausstieg gedroht.

Für DAZN sei auch „ein totaler Rückzug aus der Bundesliga“ eine Option

 „Wir schließen nichts aus“, sagte Mascia. Bei dem Streit gehe es im Kern „um europäisches Wettbewerbsrecht. Hierfür sind auch zivile Gerichte zuständig.“ Auch „ein totaler Rückzug aus der Bundesliga“ sei eine Option. „Wir sind ein global agierendes Unternehmen, für uns gibt es nicht nur die Bundesliga.“

DAZN und DFL streiten um den ersten Tag der Auktion im April und um eine Bankbürgschaft. Die Auseinandersetzung war ausgebrochen, nachdem die DFL nach dpa-Informationen das TV-Rechte-Paket B mit insgesamt 196 Live-Spielen für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 an den Pay-TV-Anbieter Sky vergeben hatte. Konkurrent DAZN behauptete, die DFL habe damit sein deutlich besseres Angebot abgelehnt, weil eine kurzfristig verlangte Bankbürgschaft nicht innerhalb eines Tages zu erlangen war. 

Die Auktion war nach Vergabe des größten Rechte-Pakets von der DFL unterbrochen worden. DAZN hatte anschließend die Deutsche Institution für Schiedsgerichtsbarkeit angerufen. Die Entscheidung wird am Dienstag erwartet.

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Erstellt:
19. September 2024, 14:00 Uhr

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