Der Anspruch: Auf Anhieb in Bestform sein

Die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang starten am morgigen Samstag um 19.30 Uhr mit der Partie beim TSV Neuhausen/Filder in die Rückrunde. Um seine Position zu festigen, peilt der Spitzenreiter beim Tabellenzwölften den sechsten Sieg im achten Auswärtsspiel an.

Daniel Schliedermann ist nach der am 1. Dezember in Waiblingen erlittenen Verletzung zum Rückrundenstart wieder fit. Foto: Alexander Becher

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Daniel Schliedermann ist nach der am 1. Dezember in Waiblingen erlittenen Verletzung zum Rückrundenstart wieder fit. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Am zweiten Adventswochenende hatten die Handballer aus dem Murrtal den HC Erlangen II in der heimischen Gemeindehalle mit 43:34 abgefertigt. Sie verabschiedeten sich mit diesem fünften Sieg in Serie als Tabellenführer in die Weihnachtspause, die mit sechs Wochen zwischen dem letzten Spiel im alten und dem ersten Duell im neuen Jahr dieses Mal verhältnismäßig lang ausfiel. Der HCOB-Trainer gab seinen Schützlingen einige Tage frei und hatte danach trotzdem einige Einheiten zur Verfügung, um seine Mannschaft auf die nun bevorstehenden Aufgaben einzustimmen. „Die Auszeit hat gutgetan, um die Akkus aufzuladen und die eine oder andere kleine Verletzung auszukurieren“, betont Daniel Brack.

Der 42-Jährige, der seit Saisonbeginn die Kommandos bei den ambitionierten HCOB- Handballern gibt, ist auch mit der winterlichen Vorbereitung zufrieden. „Das ist ordentlich gelaufen“, sagt er. „Wir haben die Zeit genutzt, um taktisch den einen oder anderen Input zu setzen.“ Das bedeutet naheliegenderweise keine Abkehr vom Grundkonzept, mit dem sich die Sportler aus Oppenweiler und Backnang in der ersten Saisonhälfte an die Spitze des Rankings gearbeitet haben. Es verspricht aber zusätzliche Optionen, um in den bevorstehenden Spielen noch flexibler und abwechslungsreicher agieren und reagieren zu können. In einem freundschaftlichen Kräftemessen mit Italiens Nationalteam sammelte der HCOB zudem schon erste Spielpraxis im neuen Jahr.

Für zwei Spiele und den Fall der Fälle: HCOB reaktiviert Ex-Bundesliga-Keeper

In Neuhausen auf den Fildern wartet eine Mannschaft, die im Offensivspiel zu den treffsichersten der Dritten Liga zählt. „Ich würde ihr Gegenstoßspiel als ihre größte Stärke bezeichnen“, sagt Daniel Brack. Der TSV belegt mit 11:17 Punkten Platz elf, hatte in der Hinrunde aber oft Verletzungspech und gab so einige Zähler ab, die in Bestbesetzung vielleicht herausgesprungen wären. Das könnte den Einheimischen morgen erneut passieren, denn der Einsatz von Timo Durst ist nach einem Bänderriss unwahrscheinlich. Der Rückraumspieler führt die Torschützenliste in der Drittliga-Südstaffel mit klarem Vorsprung an, zusammen mit Hannes Grundler ist er seit Jahren eine prägende Figur im TSV-Spiel. Ohnehin zählen viele Akteure zum Team von Trainer Tobias Klisch, die schon seit einiger Zeit für den Verein spielen und sich daher auf dem Feld sehr gut verstehen. Auch Neuhausen war dieses Jahr schon aktiv, gewann das Turnier um den EZ-Pokal in Esslingen durch einen Sieg im Finale gegen die HSG Ostfildern.

Um im ersten Spiel in der Rückrunde erfolgreich zu sein, fordert der HCOB-Trainer von seinen Handballern, „dass wir selbst ins Gegenstoßspiel kommen und einige leichte Tore erzielen“. Brack kann dabei wieder auf Daniel Schliedermann zählen, der das letzte Spiel im Jahr 2023 verpasst hatte, mittlerweile aber wieder fit und einsatzbereit ist. Im Tor müssen die Gäste auf Levin Stasch verzichten, für den der Neustart nach einer Operation wegen der Anfang Dezember erlittenen Knieverletzung noch ein bisschen zu früh kommt. Mit Jürgen Müller weiß der HCOB einen weiteren starken, erfahrenen Keeper in seinen Reihen, doch die Verantwortlichen wollten für den Fall der Fälle gewappnet sein. Ihnen gelang es, vorübergehend den Routinier Fabian Kehle zu reaktivieren, der durchaus Akzente setzen kann.

Der 42-Jährige bringt eine beeindruckende handballerische Vita mit. Er stand schon für Frisch Auf Göppingen und den Wilhelmshavener HV in der Ersten Bundesliga zwischen den Pfosten. Daniel Brack kennt ihn aus Kindertagen, „seit wir zehn Jahre alt waren“. Damals standen sie sich auf dem Spielfeld gegenüber, „Wernau gegen Scharnhausen“. Nun ließ der HCOB-Trainer wegen des Stasch-Ausfalls und weil der sonst in solchen Momenten einspringende Torwarttrainer und Rekordspieler Stefan Merzbacher im Urlaub ist, seine Kontakte spielen. Er gewann den erfahrenen Keeper als Aushilfe für sein aktuelles Team. Der Plan ist, dass sich Fabian Kehle in Neuhausen und am Samstag darauf gegen Kornwestheim das HCOB-Trikot überstreift, um Jürgen Müller den Rücken freizuhalten. „Er hat immer noch die Qualität, den einen oder anderen Unhaltbaren zu halten“, glaubt Daniel Brack. Obwohl Kehles Aktivenzeit einige Jahre zurückliegt, ist er nämlich nicht aus der Übung. In der Vorsaison half er zeitweise beim VfL Pfullingen aus, auch damals lief es über Daniel Brack. Bei der HSG Ostfildern kam der Ex-Bundesliga-Keeper im vergangenen Jahr ebenfalls zu einem kurzen Comeback im Handballtor.

Rund ums Spiel und den HCOB-Gegner

Tabellensituation Der HC Oppenweiler/Backnang hat mit nur fünf Minuspunkten (23:5) die Nase vorne. Die HSG Konstanz folgt mit sieben Miesen (23:7) auf Rang zwei, der am Ende ebenfalls den Einzug in die Aufstiegsrunde bedeuten würde. In dieses Rennen sind zudem noch die SG Leutershausen (20:8), der TuS Fürstenfeldbruck, die SG Pforzheim/Eutingen und die Wölfe Würzburg (alle 19:9) involviert.

Pausenverlängerung Nur 14 von 16 Teams der Drittliga-Südstaffel sind am ersten Rückrundenspieltag im Einsatz. Die Partie zwischen der SG Leutershausen und dem HC Erlangen II findet erst am 16. März statt. Auch das Hinrundenduell beider Mannschaften steht noch aus.

Kontrahent Der TSV Neuhausen/Filder ist 2021 in die Dritte Liga zurückgekehrt. In der Vorsaison sprang Rang neun heraus, derzeit spricht erneut vieles für einen soliden Mittelfeldplatz. Vor allem, wenn das Verletzungspech den aktuellen Zwölften nicht mehr so arg verfolgt. Das Polster auf die Abstiegszone müsste auf alle Fälle groß genug sein. Im Hinspiel war der TSV ein unangenehmer Gegner für den HCOB, der am Ende aber mit 37:34 gewann. Für die neue Saison hat Neuhausen bereits zwei interessante Zugänge vermeldet: Die Rückraumspieler Lukas Fischer und Felix Zeiler kommen vom Ligarivalen VfL Pfullingen.

Übertragung HCOB-Fans, die daheim bleiben, können die Partie aus der Neuhausener Egelseehalle live unter sportdeutschland.tv sehen.

Ausblick Am Samstag, 27. Januar, erwartet der HCOB um 20 Uhr den Bezirksrivalen SV Salamander Kornwestheim zum ersten Heimspiel des neuen Jahres in der Gemeindehalle. Karten gibt es bereits im Internet unter www.hcob.de/tickets.

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Erstellt:
19. Januar 2024, 06:00 Uhr

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