Der HCOB sucht noch nach der Topform

Im Kampf um eines von zwei Tickets zur Aufstiegsrunde in die zweite Liga trippelt der Handball-Drittligist aus dem Murrtal derzeit auf der Stelle. Nun gastiert der Elfte Rhein-Neckar Löwen II beim Tabellenzweiten in Oppenweiler, der einen weiteren Ausrutscher vermeiden will.

Mit Oppenweiler/Backnang dieses Jahr noch nicht auf dem richtigen Kurs: Philipp Maurer. Der 33-Jährige und der Zweite haben in drei Spielen erst einen Sieg erzielt. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Mit Oppenweiler/Backnang dieses Jahr noch nicht auf dem richtigen Kurs: Philipp Maurer. Der 33-Jährige und der Zweite haben in drei Spielen erst einen Sieg erzielt. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Eine Stärke des HC Oppenweiler/Backnang ist es, eine stabile Abwehr zu stellen und dann ein gutes Umschaltspiel aufzuziehen. Vor dem Heimspiel des Drittliga-Zweiten gegen die Rhein-Neckar Löwen II ruft Trainer Daniel Brack dieses Potenzial bei seinen Handballern in Erinnerung. Gegen die Bundesliga-Reserve braucht sein Team am Samstag um 20 Uhr (Gemeindehalle Oppenweiler) eine Topleistung, weil auch der Gegner zuletzt auf sehr gutem Level agierte.

Ein Unentschieden in Neuhausen, ein Heimsieg gegen Kornwestheim, dann die Niederlage in Leutershausen. Zufrieden ist man beim HCOB mit dem Start in das neue Jahr nicht. Routinier Philipp Maurer bringt es auf den Punkt und sagt, „dass wir uns viel vorgenommen, aber nicht alles erreicht haben“. Was die 27:31-Niederlage in Leutershausen trotz deutlicher Pausenführung betrifft, so ist Trainer Daniel Brack zu der Erkenntnis gelangt, „dass uns in der Schlussphase der Mut gefehlt hat, weiter ins Tempospiel zu gehen, obwohl uns das in der ersten Halbzeit so stark gemacht hatte“. Zwei, drei Kontertore in den richtigen Momenten hätten vielleicht ausgereicht, um die Partie zu gewinnen. Damit soll es in puncto Rückblick auch gut sein, findet Philipp Maurer, denn „ändern können wir es nicht mehr“. Der Blick richtet sich auf die kommenden Aufgaben mit schwierigen Begegnungen und „darum gilt es, weiter hart zu trainieren, um in den nächsten Wochen und Monaten wieder mehr Spiele zu gewinnen und am Ende der Runde unsere Ziele zu erreichen. Daran arbeiten wir jeden Tag.“

Reserve des Erstligisten ist dieses Jahr noch ohne Verlustpunkt

Im zweiten Heimspiel des Jahres kommt mit den Rhein-Neckar Löwen II ein Gegner, der – fast traditionell – im Lauf der Runde besser in Fahrt gekommen ist. Nach einer durchwachsenen Vorrunde gab’s im neuen Jahr gegen Balingen-Weilstetten II, beim HC Erlangen II und gegen die Wölfe Würzburg ausnahmslos Siege. „Das ist eine Mannschaft mit einem anderen Gesicht als das Team, gegen das wir in der Vorrunde gespielt haben“, urteilt Brack. Das liegt zum einen daran, dass die jungen Spieler im Kader der Bundesliga-Reserve eine steile Lernkurve durchleben. Zum anderen ist die Mannschaft personell breiter aufgestellt. Beispielsweise ist Maximilian Trost wieder dabei, aus Sicht des HCOB-Trainers „zählt er im linken Rückraum seit Jahren zu den Topspielern der Liga“. Auch Akteure wie Kreisläufer Lino Messerschmidt (Kreis), Maximilian Kessler (Linksaußen) und Jan Kraft (Rückraum) seien wichtige Faktoren für den Aufschwung. Getrübt wurde die gute Laune beim Team von Coach Alexander Bossert zuletzt nur wegen der Verletzung des talentierten Rückraumwerfers Leon Keller, der im Hinspiel gegen Oppenweiler/Backnang mit seinen Toren auf sich aufmerksam gemacht hat. Trotzdem ist der Aufwärtstrend unverkennbar und für Brack ist deshalb klar: „Unser Gegner ist in Topform.“

Für das Team aus dem Murrtal heißt das: Will es Rang zwei und seine gute Ausgangsposition im Rennen um die zwei Startplätze für die Aufstiegsspiele verteidigen, muss es gewinnen und dafür braucht es sehr wahrscheinlich eine starke Leistung. „Für uns geht es darum, eine stabile Abwehr zu stellen, die Zweikämpfe zu gewinnen und in den Gegenstoß zu kommen“, sagt Brack. Den Satz verbindet er augenzwinkernd mit dem Hinweis, „dass das oft meine Antwort ist“, wenn er nach einem möglichen Schlüssel für den Gewinn eines Spiels gefragt wird. Tatsächlich ist das auf einer guten Defensive basierende Umschaltspiel eine Stärke des HCOB. So wundert es kaum, dass Maurer in ein ähnliches Horn wie sein Trainer bläst, was die Marschroute anbelangt. Wichtig ist ihm zudem, „dass wir unsere Leistung über die gesamte Partie abrufen“.

Philipp Maurer hat sich für sein letztes halbes Jahr noch viel vorgenommen

Für den 33-jährigen Rechtsaußen ist es das erste Heimspiel, seit er endgültig bekannt gegeben hat, dass er im Drittliga-Team im Sommer aufhört. Er hat viele Reaktionen darauf bekommen, „darüber habe ich mich sehr gefreut“. Auch wenn es unter sportlichen Gesichtspunkten eine traurige Nachricht war, schlug ihm doch viel Wertschätzung und Dankbarkeit entgegen. Die verbleibende Zeit mit dem ihm ans Herz gewachsenen Team will er genießen, am besten mit Erfolgen. Der Fakt, dass die Vorrunde für den HCOB-Dauerbrenner wegen Verletzungen nicht optimal verlief, ist zusätzlicher Ansporn. „Ich möchte die letzten Monate positiv gestalten“, sagt Maurer. Er fühlt sich wieder richtig fit und möchte sich „Spielzeiten erarbeiten, in denen ich dazu beitrage, dass wir viele Punkte sammeln“.

Was die personelle Lage betrifft, kann Oppenweiler/Backnang wieder auf das Torhüterduo Jürgen Müller und Levin Stasch bauen, nachdem der Zweitgenannte nach seiner Knieverletzung schon in Leutershausen wieder in den Kader zurückgekehrt war. Weniger erfreulich ist, dass Kreisläufer Alexander Schmid morgen wohl verletzt fehlt. Mit Markus Dangers und Lukas Rauh hat der HCOB aber zwei Alternativen.

Rund um den HCOB

Vertrag verlängert Nikola Vlahovic, in den vergangenen Jahren mit Zweifachspielrecht auch für Oppenweiler/Backnang am Ball, hat beim Zweitligisten SG Bietigheim verlängert und einen neuen Zweijahresvertrag unterzeichnet. Im besten Fall spielt er mit dem Klub aus dem Enztal nächste Runde in der Ersten Bundesliga. Aktuell ist die SG hinter dem 1. VfL Potsdam Zweite.

Wieder Dritte Liga Der frühere HCOB-Spieler David Szilagyi spielt wieder Dritte Liga. Er wechselte vom HC St. Ingbert-Hassel (Saarlandliga) zur HSG Friesenheim-Hochdorf II, die Personalprobleme hat und und in der Südwest-Staffel abstiegsgefährdet ist. Der ehemalige ungarische Juniorennationalspieler war von 2017 bis 2019 im Murrtal am Ball. Trainer des 24-Jährigen in Friesenheim ist Gabriel Schmiedt, der Vater von HCOB-Rechtsaußen Martin Schmiedt.

Livestream Die Partie des HCOB wird im Internet auf Sportdeutschland.TV übertragen.

Zum Artikel

Erstellt:
16. Februar 2024, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Murrhardt Sport

Fußball-Kreisligen B2 und B5: Das Schlusslicht gastiert beim Titelaspiranten

Die SGM Aspach fährt als krasser Außenseiter zur SVG Kirchberg. Der SV SteinbachII gastiert im Derby bei der TSG BacknangII. In der B5 ist Spitzenreiter OberbrüdenII deutlicher Favorit bei FichtenbergII.

Murrhardt Sport

Fußball-Kreisliga A 2: Neuling Fornsbach fordert Überraschungsteam Althütte

Mit der Elf aus dem Welzheimer Wald und dem SV Unterweissach müssen zwei der drei Spitzenteams auswärts ran. Vom Toptrio genießt nur der zuletzt spielfreie VfR Murrhardt Heimvorteil.

Murrhardt Sport

SG Sonnenhof Großspach: Nur kurz vor der Pause wird’s mal eng

Die Fußballer aus dem Fautenhau besiegen den FV Ravensburg mit 3:0 und sind zumindest für eine Nacht Oberliga-Spitzenreiter. Die SG verpasst es zwar, frühzeitig alles klar zu machen, doch die Tore von Mert Tasdelen, Volkan Celiktas und Niklas Pollex reichen, um die Erfolgsserie auszubauen.