Umfrage des Handelsverbands

Deutsche geben immer mehr für Halloween aus

Gemessen an Schaufensterdekorationen könnte man den Eindruck haben, der aus Irland stammende und über die USA aufs europäische Festland geschwappte Halloween-Trend sei rückläufig. Eine Umfrage beim Handelsverband ergibt: das Gegenteil ist der Fall.

Halloween erschöpft sich längst nicht mehr in geschnitzten Rübengeistern.

© dpa/Patrick Pleul

Halloween erschöpft sich längst nicht mehr in geschnitzten Rübengeistern.

Von Jan Sellner

Halloween steht vor der Tür – oft in Form von kostümierten Kindern, die „Süßes“ fordern und „Saures“ androhen. An diesem 31. Oktober, den Protestanten ursprünglich als Reformationstag kennen, ist es wieder soweit. Dann ziehen nicht nur Kinder um die Häuser, sondern vielfach auch junge Erwachsene, die sich auf schaurig-schönen Halloween-Partys amüsieren.

Bei Halloween, das sich vom katholischen „All Hallows Eve“, also „aller Heiligen Abend“, ableitet, geht’s in seiner heutigen Spielart aber nicht nur um wohligen Grusel, sondern längst auch um Geld. Das Kostüm-und Kürbis-Spektakel ist ein Wirtschaftsfaktor geworden. Sogar mehr denn je, wenn man auf die Zahlen des Handelsverbands Deutschland (HDE) blickt. „Halloween wird in Deutschland immer populärer“, heißt es in einer aktuellen Erhebung des HDE: „Die Zahl der Menschen, die gezielt Ausgaben zum Gruselfest einplanen, steigt immer weiter. In der Folge entwickeln sich auch die Umsätze des Einzelhandels zu diesem Anlass in den letzten Jahren nach oben.“

„Halloween ist ein wichtiger Umsatzimpuls für den Einzelhandel“

Demnach planten aktuell rund 15,3 Prozent der Deutschen gezielt Ausgaben zu Halloween. Im Vorjahr habe dieser Wert noch bei 13,5 Prozent gelegen. Zum Vergleich: 2019 lag die Zahl noch bei 8,3 Prozent. Entsprechend positiv entwickelten sich laut Handelsverband auch die Umsätze im Einzelhandel: 2023 lagen sie bei 480 Millionen Euro, für dieses Jahr rechnet der Verband mit 540 Millionen Euro – 12,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Daraus zieht HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth den Schluss: „Halloween legt nach wie vor an Beliebtheit zu und entwickelt sich zu einem immer wichtigeren Umsatzimpuls für den Einzelhandel.“

Beliebt sind demnach Halloween-Schmuck und -Accessoires, Dekorationsartikel und Kostüme. Viele Verbraucher deckten sich für Halloween-Motto-Partys ein. Das Ausgabenverhalten ist nicht einheitlich: 24, 5 Prozent der Befragten erklärten sie würden dieses Jahr mehr für Halloween ausgeben, 23,3 Prozent wollten ihre Ausgaben reduzieren. 48,9 Prozent gaben an, sie würden so viel ausgeben wie im Vorjahr.

Für die Erhebung hatten Marktforscher von IFH Köln im Auftrag des Handelsverbands rund 1200 Personen befragt. Nach Auskunft von Michael Heinle, Sprecher des Handelsverbands Baden-Württemberg, sind die Ergebnisse auch für den Südwesten übertragbar.

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Erstellt:
29. Oktober 2024, 17:15 Uhr

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