Die Murrhardter Feuerwehr ist moderner Dienstleister geworden

Bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Murrhardt zieht Kommandant Stefan Krehan ein Resümee des vergangenen Jahres.

Der stellvertretender Kreisbrandmeister Jochen Wolf (links), Bürgermeister Armin Mößner (rechts) und Kommandant Stefan Krehan (Zweiter von rechts) zeichneten unter anderem Gerald Wurster (Zweiter von links), Michael Stooß und Ulrich Kircher aus. Foto: Elisabeth Klaper

Der stellvertretender Kreisbrandmeister Jochen Wolf (links), Bürgermeister Armin Mößner (rechts) und Kommandant Stefan Krehan (Zweiter von rechts) zeichneten unter anderem Gerald Wurster (Zweiter von links), Michael Stooß und Ulrich Kircher aus. Foto: Elisabeth Klaper

Von Elisabeth Klaper

Murrhardt. „Unser Hauptgeschäft im Jahr 2023 waren Einsätze wegen Brandmeldeanlagen, Türöffnungen wegen verletzter Personen, Personenrettungen oder Tragehilfen für den Rettungsdienst“, fasste Kommandant Stefan Krehan die Aufgabenschwerpunkte der Freiwilligen Feuerwehr Murrhardt bei der Hauptversammlung in der Festhalle zusammen. „Die Kernaufgabe Feuer zu löschen ist noch ein kleiner Teil unserer Aufgaben, heute sind wir moderner Dienstleister geworden.“ Laut Krehans Einsatzvergleich waren die 174 Feuerwehrmänner und -frauen 2023 bei 175 Einsätzen gefordert (2022: 116). 2023 gab es keinen Großbrand (zwei im Vorjahr), drei Mittelbrände (unverändert) sowie 23 Kleinbrände (22). Viel Arbeit machten 96 Hilfeleistungen aller Art (53) sowie 39 Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen (zwölf), hinzu kamen zehn Überlandhilfen in Nachbarorten (acht). 27 Personen konnten die Feuerwehrleute retten, vier leider nur noch tot bergen. Insgesamt leisteten sie 3983 ehrenamtliche Einsatzstunden, zudem Übungen, Unterrichte, Ausbildungen und Lehrgänge.

In der Flüchtlingsgemeinschaftsunterkunft des Kreises im Haus Emma des Erich-Schumm-Stifts löste 21-mal die Brandmeldeanlage aus. Meist war es wegen angebrannten Essens, darum habe man beim Landratsamt angemahnt, die Küchen mit Dunstabzugshauben auszustatten. Im Herbst ersetzten neue, digital alarmierbare Schallbechersirenen die alten Exemplare und die Stromausfallnetzersatzanlage werde im Februar geliefert, so Krehan.

Sieben Einsätze hatte die Abteilung Kirchenkirnberg

Die 37 Mitglieder der Abteilung Fornsbach absolvierten 32 Einsätze, zwei Brandsicherheitswachen und zwölf Übungen, zudem bauten einige in Eigenleistung das bisherige Hilfeleistungslöschfahrzeug zu einem Löschfahrzeug um – als Ersatz für das alte Gefährt, so Abteilungskommandant Harald Wurst.

Die 25 Aktiven der Abteilung Kirchenkirnberg hatten sieben Einsätze und übten oft mit Feuerwehren aus Nachbarorten, informierte Abteilungskommandant Holger Traub. Tatkräftig packten sie an beim Feuerwehrhausumbau mit Aufstockung und Garagenanbau, sodass das Gebäude im Frühjahr eingeweiht werden kann.

Das Basiswissen für den Standardlöschangriff sowie Menschenrettungen verschiedener Art übten die 37 Jugendlichen der beiden Jugendfeuerwehrgruppen, zudem gab’s eine 24-Stunden-Übung mit acht Einsätzen und Aufgaben wie bei den Aktiven, berichtete Jugendfeuerwehrwart Max Keller. Die zwölf Löschkids trainierten den Umgang mit Schläuchen, Verteilern und Strahlrohren, so Kinderfeuerwehrleiterin Tina Schuster. Die 36 Kameraden der Alterswehr unterstützten laut Obmann Werner Oppenländer die Aktiven beim Feuerwehrfest, trafen sich und machten Ausflüge. Geschlossen entlastete die Versammlung das Leitungsteam.

Mößner: „Sie sind unverzichtbarer und wertvoller Bestandteil unseres Gemeinwesens“

„Glückwunsch zu dieser freiwilligen Feuerwehr. In Murrhardt zieht man mit Leidenschaft an einem Strang und leistet sich gegenseitig Hilfe, wenn’s drauf ankommt“, lobte der stellvertretende Kreisbrandmeister Jochen Wolf die guten Kooperationen und dankte Kommandant Krehan für dessen Herzblutengagement. Die Veränderungen in der Gesellschaft und der Klimawandel stellen die Feuerwehr vor neue Herausforderungen. Darum gelte es aus der Mannschaft das Maximale herauszuholen, und der Schlüssel zum Erfolg sei die interkommunale Zusammenarbeit.

Unter dem Motto „112 Prozent Ehrensache“ sei Verlass auf jedes Mitglied, richtete sich Bürgermeister Armin Mößner an die Feuerwehrleute: „Sie setzen sich ehrenamtlich in Schadens- und Notfällen für Ihre Nächsten in herausragender Weise ein, damit sind Sie unverzichtbarer und wertvoller Bestandteil unseres Gemeinwesens.“

Ehrungen, Beförderungen und Verabschiedungen bei der Feuerwehr

Ehrungen Kommandant Stefan Krehan und Bürgermeister Armin Mößner zeichneten Ulrich Kircher und Gerald Wurster mit dem Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre Feuerwehrdienst aus, Michael Stooß und Jürgen Langer mit dem Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre sowie Tobias Hoffmeister mit dem Ehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre.

Beförderungen Krehan beförderte zu Feuerwehrmännern und -frauen auf Probe: Erik Bruss, Hans Buchholz, Laura Fahrner, Simon Heilscher, Nele Rösch, Sandro Layher, Felix Hirzel, Manuel Gruber, Daniel Hauke und Sören Kugler. Die meisten sind Neuzugänge oder treten aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst. Feuerwehrmann/-frau: Marvin Elser, Caroline Gabler, Patrick Meister, Josephine Rösch, Sara Setz, Kilian Heinz, Niclas Keller, Luca Joos, Ben Knödler, Alex Wischnewski, Markus Braun, Fenja Trefz. Oberfeuerwehrmann: Raphael Munz, Sandro Urbano. Hauptfeuerwehrmann: Yannik Traub, Jürgen Langer. Oberlöschmeister: Marcel Kamczyk, Achim Wurst, Lenny Stürtz. Hauptlöschmeister: Michael Deuschle, Benedikt Oppenländer, Marc Schmid, Michael Stooß.

Verabschiedungen Verabschiedet wurden Pascal Wohlfarth, Kevin Lehmann, Tina Bareiss, Peter Schiemann, Melissa Schiemann, Bahar Kahraman und Tobias Mühlbach. Zur Alterswehr wechseln Wolfgang Gelbing und Ralf May.

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Erstellt:
22. Januar 2024, 06:00 Uhr

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