Die neuen Teammitglieder sind schnell eingelernt
Etwa 100 fleißige Helferinnen und Helfer, darunter einige Neumitglieder, bereiten beim Salzkuchenfest des Vereins Bürgerschaft Kirchenkirnberg das Traditionsgebäck in vier Variationen zu.

Peter Ayaß und Rolf Abele bei der Arbeit (von links). Foto: Elisabeth Klaper
Von Elisabeth Klaper
Kirchenkirnberg. Schon von weitem ist es zu hören und zu sehen: In der Ortsmitte des Murrhardter Stadtbezirks herrscht rund um die Gemeindehalle fröhliche Feststimmung. Die Einwohnerinnen und Einwohner, ebenso viele Besucherinnen und Besucher aus dem Umkreis sind bester Laune. Nach zwei Jahren Zwangspause wegen der Coronapandemie können sie am Wochenende endlich wieder das traditionelle Salzkuchenfest des Vereins Bürgerschaft Kirchenkirnberg feiern. Bei herrlichem Sommerwetter startet es schon am frühen Samstagmittag und am späten Sonntagvormittag und läuft „ganz klassisch“ ab ohne Beiprogramm, erklärt Vorsitzender Martin Fritz.
So bietet es vielen Gästen Gelegenheit, die beliebte würzige schwäbische Spezialität nach Herzenslust zu genießen und mit nach Hause zu nehmen. Viele bleiben aber gerne noch auf der Hocketse, um mal wieder gemütlich zusammenzusitzen und sich miteinander zu unterhalten.
Das große Festteam mit rund 100 fleißigen Helferinnen und Helfern umfasst erfahrene Stammkräfte und einige neue Vereinsmitglieder, bei denen nach kurzer Einweisung und Lernphase die erforderlichen Handgriffe für die jeweiligen Aufgaben sitzen. Fürs leibliche Wohl ist an beiden Tagen bestens gesorgt. Damit es niemandem zu heiß wird, sind an den Tischen und Bänken Sonnenschirme aufgestellt sowie größere Zelte über den Theken und der Grillstation vor der Gemeindehalle aufgebaut. Die Salzkuchen werden nach uralten, geheimen Traditionsrezepten in vier verschiedenen Variationen gebacken, mit Speck oder vegetarisch mit Schnittlauch und Zwiebeln. Nach bewährtem System bereitet ein Backteam aus meist erfahrenen Frauen in der Küche der Gemeindehalle die Salzkuchen zu. Zuerst lassen sie den Hefeteig eine Zeit lang gehen. Dann wellen sie ihn mithilfe einer Maschine dünn aus, legen ihn in die Backformen und ziehen die Ränder hoch. Anschließend füllen sie den gut gewürzten Guss ein und streuen die diversen Zutaten drauf. Jugendliche bringen die Kuchen rasch zum Backofen hinter der Halle.
Dort sorgt ein Team aus erfahrenen Männern um Peter Ayaß dafür, dass jeder Salzkuchen nicht zu kurz und nicht zu lange in der Hitze bleibt: Die Oberfläche muss goldgelb gebräunt sein, sollte aber möglichst nicht zu dunkel werden. Wie in der guten alten Zeit holen die Männer die fertigen Salzkuchen mit dem sogenannten Schießer aus dem Ofen. Sofort tragen jugendliche Nachwuchskräfte, die Hände mit dicken Handschuhen geschützt, die wirklich ofenfrischen, noch ganz heißen Salzkuchen zur Verkaufstheke im Foyer. Sie werden dort schon von zahlreichen Käuferinnen und Käufern erwartet, von denen etliche ganze oder halbe Salzkuchen mitnehmen. Auch die große Auswahl an selbst gebackenen süßen Kuchen und Torten zum Kaffee oder zu kühlen Getränken finden viele Abnehmerinnen und Abnehmer.
„Der Gewinn des Salzkuchenfestes wird investiert in den mehrstufigen Ein- und Ausbau sowie die Erweiterung der Filteranlage für unser Bädle“, kündigt Martin Fritz an. Das kleine, idyllisch am Ortsrand im Grünen gelegene Freibad ist das Herzstück der Aktivitäten der Bürgerschaft Kirchenkirnberg zur Förderung der Dorfgemeinschaft. Der Verein hat die Coronapandemie glimpflich überstanden, dank der Vereinssonderförderung durch die Murrhardter Stadtverwaltung, mit der finanzielle Einbußen infolge ausgefallener Veranstaltungen ausgeglichen werden sollen. Inzwischen konnte der Verein etliche Familien als neue Mitglieder gewinnen, freut sich der Vorsitzende. „Die Planung steht, aber die Umsetzung hängt von der finanziellen Situation des Vereins ab“, verdeutlicht sein Stellvertreter Dietmar Bäßler. „Wir wollen die Filteranlage Stück für Stück mit möglichst viel Eigenleistung vonseiten der Vereinsmitglieder installieren. Für einige komplexe Arbeiten benötigen wir Fachfirmen und Fachhandwerker. Diese werden aber erst beauftragt, wenn sie Zeit und Material haben, was ja aktuell wegen der hohen Nachfrage und Materialknappheit ziemlich schwierig ist.“ Dank des derzeit herrschenden Sommerwetters mit hohen Temperaturen „wird unser Bädle sehr gut angenommen“, ebenso gut laufe der 14-tägige abendliche Bädlestreff, freut sich Martin Fritz. Und wenn das Freibad samt Gelände mal komplett fertiggestellt ist, wird es ein attraktiver Sommerferienerlebnisort für Familien sein.