PNUT Coin

Die Rache des toten Eichhörnchens

Peanut the Squirrel (PNUT) erreicht als Memecoin schnell über zwei Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung. Was hat es mit dem behördlich getöteten Eichhörnchen „Peanut“ auf sich? Und welche Rolle spielen Elon Musk und Donald Trump?

Warum musste Eichhörnchen „Peanut“ sterben?

© dpa/Mark Longo

Warum musste Eichhörnchen „Peanut“ sterben?

Von Michael Maier

Im aktuellen Krypto-Hype rückt eine neue digitale Währung ins Rampenlicht: „Peanut the Squirrel“, kurz „PNUT“. Innerhalb von nur zwei Wochen erreichte der sogenannte „Memecoin“ eine Marktkapitalisierung von über zwei Milliarden US-Dollar. Diese rasante Entwicklung ist nicht nur auf die rührende Geschichte eines Eichhörnchens namens Peanut zurückzuführen, sondern auch auf die Unterstützung von Donald Trump und Elon Musk, die den Coin nach der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten über die sozialen Medien beworben haben.

Die Wurzeln von PNUT liegen in der Geschichte des Instagram-Stars Peanut, der von den Behörden im demokratisch regierten Bundesstaat New York seinem Halter Mark Longo weggenommen und getötet wurde. Unerlaubte Haltung von wilden Tieren und vermeintlicher Verdacht auf Tollwut, so der von vielen in den USA als willkürlich empfundene Vorwurf. Trump hatte wenige Tage vor der Wahl gegen das zuständige Amt protestiert und konnte so bei Durchschnittswählern weitere Sympathiepunkte gegen die teilweise abgehoben und elitär wirkenden Demokraten sammeln.

Eichhörnchen Peanut als „Memecoin“

Die Empörung über den Tod von Eichhörnchen Peanut führte zu einem massiven Anstieg des Interesses an der Kryptowährung. Anleger, die frühzeitig investierten, konnten innerhalb von 24 Stunden Gewinne von über 1000 Prozent erzielen. Doch die Experten warnen: Solche Gewinne sind äußerst spekulativ und oft von kurzer Dauer.

Meme-Coins wie PNUT können zwar in kürzester Zeit an Wert gewinnen, doch die meisten Anleger verlieren in der Regel ihr Geld. Finanzexpertin Katja Eckardt betonte gegenüber „Bild“, dass die Wahrscheinlichkeit, mit solchen Coins wirklich reich zu werden, sehr gering ist. Sie rät dazu, nur einen kleinen Teil des Kapitals in solche spekulativen Anlagen zu stecken – wenn überhaupt – und sich der Risiken stets bewusst zu sein.

PNUT als Dogecoin-Nachfolger?

Die Frage bleibt, ob PNUT tatsächlich das Potenzial hat, den Dogecoin von Elon Musk als König der Memecoins abzulösen. Die Community zeigt sich optimistisch und sieht eine Chance, dass der Coin bald die 10 Milliarden US-Dollar-Marke überschreiten könnte. 2 Milliarden konnten bereits übertroffen werden. Allerdings ist unklar, ob der Markt überhaupt liquide genug ist, um die Gewinne zu realisieren. Historisch gesehen sind die Chancen auf langfristige Gewinne bei Memecoins ohnehin gering, und die Anleger könnten am Ende mit leeren Händen dastehen.

Elon Musk und die Memecoins

Der „Dogecoin“ ist eine Kryptowährung, die ursprünglich als Scherz im Jahr 2013 ins Leben gerufen wurde. Inspiriert von einem beliebten Internet-Meme, das ein Shiba Inu-Hundebild zeigt, entwickelte sich Dogecoin schnell zu einer ernsthaften digitalen Währung. Später machte sich Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk einen Spaß daraus, den Kurs mit verwirrenden Aussagen hin und her zu treiben. Mittlerweile gibt es hunderte bis tausende solcher „Memecoins“, und einige werden sogar ernstgenommen.

Der Hype um PNUT ist ein gutes Beispiel dafür, wie schnell sich Trends im Krypto-Space entwickeln können. Während einige Investoren auf den schnellen Reichtum hoffen, sollte man das rationale Denken nicht völlig außer Acht lassen. Auch der aktuelle Bitcoin-Boom nach dem Wahlsieg des vermeintlichen Heilsbringers Donald Trump wird von vielen kritisch hinterfragt.

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Erstellt:
18. November 2024, 17:35 Uhr

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