Konklave: Habemus Papam

Diese Filme rund um die Papstwahl muss man gesehen haben

Die Papstwahl im Film - ob Spannung, Historie oder Drama: Diese Filme und Serien verkürzen die Wartezeit auf das neue Oberhaupt der katholischen Kirche mit faszinierenden Einblicken in das Konklave.

Szene aus dem US-Filmdrama „The Shoes of the Fisherman“ – "In den Schuhen des Fischers"  aus dem Jahr 1968. In der Hauptrolle Anthony Quinn (re. stehend) als russischer Kardinal Kyrill Lakota, der im Konklave völlig überraschend zum neuen Papst Kyrill gewählt wird.

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Szene aus dem US-Filmdrama „The Shoes of the Fisherman“ – "In den Schuhen des Fischers" aus dem Jahr 1968. In der Hauptrolle Anthony Quinn (re. stehend) als russischer Kardinal Kyrill Lakota, der im Konklave völlig überraschend zum neuen Papst Kyrill gewählt wird.

Von Markus Brauer/KNA/dpa

Die mit Spannung erwartete Wahl des Nachfolgers des verstorbenen Papstes Franziskus beginnt am Mittwoch, den 7. Mai. Das haben die in Rom versammelten Kardinäle genau eine Woche nach Franziskus’ Tod entschieden, wie der Vatikan-Sprecher Matteo Bruni mitgeteilt hat. Der erste Wahlgang des Konklaves findet demnach am Nachmittag des 7. Mai statt. Wahlberechtigt sind in dieser Papst-Wahl insgesamt 134 Kardinäle.

Vor dem ersten Wahlgang kommen die versammelten Purpurträger zu einer Messfeier im Petersdom zusammen. Im Anschluss gehen sie in die Sixtinische Kapelle, in der sie dann strengstens abgeschirmt den Franziskus-Nachfolger wählen. Kontakt zur Außenwelt ist während dieser Zeit verboten.

Leiten wird das Konklave der italienische Kurienkardinal Pietro Parolin, der bislang als Kardinalstaatssekretär die inoffizielle Nummer zwei im Vatikan war und als enger Vertrauter von Franziskus galt. Der 70-Jährige wird auch als „papabile“ – also dem Papstamt gewachsen – gehandelt und ist unter uchmachern der Top-Favorit auf das Petrus-Amt.

Was dogmatisch erlaubt und kirchenpolitisch machbar ist

Egal, wen die 134 im Vatikan versammelten Kardinäle zum 267. Papst und damit zum geistlichen Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken weltweit wählen werden, so viel steht schon jetzt fest: Ein Papst, der sich wie Franziskus in Wort und Tat für Ausgegrenzte, Gestrandete und Verfolgte einsetzt – das ist selbstverständlich.

Eine Ethik der Brüderlichkeit und Mitmenschlichkeit gehört zum Anforderungsprofil jedes Amtsinhabers. Päpste können in ihrem Pontifikat persönliche theologische und kirchliche Schwerpunkte setzen und eigene pontifikale Duftmarken versprühen. Doch die Grenzen des dogmatisch Erlaubten und kirchenpolitisch Machbaren sind engmaschig. Deshalb nutzen Päpste vor allem die Macht der Gesten und Worte, um der Kirche und Welt ihre Gedanken und Visionen mitzuteilen.

Gesten und Worte – "Waffen" eines Papstes

Johannes XXIII. (1958-1963) tat dies mit liebenswürdiger Volkstümlichkeit, Paul VI. (1963-1978) mit asketischer Würde, Johannes Paul II. (1978-2005) mit energiegeladenem Charisma, Benedikt XVI. (2005-2013) mit tiefschürfender Intellektualität. Franziskus (2013-2025) bevorzugte Bonmots, Anekdoten und Spontanität. Vor allem rief der Heilige Vater aus Argentinien Menschen und Mächten immer wieder ihre humanitäre Pflicht in Erinnerung: Herzen, Köpfe und Grenzen für Flüchtlinge und Notleidende zu öffnen.

Ein solcher Appell ist das, was die Welt von einem Papst – dem „Stellvertreter Christi auf Erden“ – erwartet. Der Aufruf zu Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität ist fester Bestandteil päpstlicher Verkündigungsrhetorik. Der Aufschrei des Entsetzens wäre groß, würde ausgerechnet der Papst wie ein Realpolitiker a la Donald Trump agieren und kommunizieren?

Ideal und Realität

Politiker sind ständig damit beschäftigt, die Forderungen nach dem Bestmöglichen und die Grenzen des Machbaren, Ideal und Realität auszutarieren. Politiker wissen - bestensfalls - auch um die Notwendigkeit von Grenzen und Begrenzungen - auch ihrer eigenen Machtfülle.

Als oberster Hirte der katholischen Universalkirche, ausgestattet mit voller und höchster Jurisdiktionsgewalt, wie es offiziell heißt, könnte der zukünftige Papst beispielsweise öffentlich anordnen, die Tore der Klöster und kirchlichen Häuser weltweit für Flüchtlinge und Schutzsuchende zu öffnen. Und zwar so weit zu öffnen, dass dieser Akt nicht nur eine Geste wäre, sondern bis an die Grenzen der Belastbarkeit der Weltkirche gehen würde.

Der Papst „in den Schuhen des Fischers“

Eine unrealistische, weil zu radikale Idee? Genauso radikal hat ein Papst gehandelt – wenn auch nur ein fiktiver. In dem US-Filmdrama „In den Schuhen des Fischers“ (nach dem gleichnamigen Roman von Morris L. West) aus dem Jahr 1968 mimt Antony Quinn den ehemaligen Erzbischof von Lemberg, Kiril Lakota, der nach 20 Jahren Zwangsarbeit aus dem sowjetischen Gulag in Sibirien in die Freiheit entlassen wird.

Dieser großartige Film spielt in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre, die Welt steht kurz vor einem neuen Weltkrieg. Im Vatikan angekommen wird Kiril Lakota von Papst Pius XIII. empfangen und stante pede zum Kardinal ernannt. Nach dem kurz darauf erfolgten Tod des Amtsinhabers wird er in einem dramatischen Konklave selbst zum Pontifex gewählt und nennt sich nach dem ersten Apostel der Slawen, Kyrill.

Was wäre, wenn der Papst das Vermögen der Kirche für die Armen geben würde?

Um eine Hungersnot in China zu verhindern und den Weltfrieden zu bewahren, tut Papst Kyrill das Undenkbare. Bei seiner Amtseinführung findet im Petersdom die traditionelle Krönung des Papstes statt. Kyrill nimmt die Tiara, die Papstkrone, wieder ab und gibt seinen Entschluss öffentlich bekannt, das gesamte Vermögen der Kirche für die Armen und Hungrigen zu geben.

Wartezeit mit passenden Filmen verkürzen

Bald werden die realen 134 Kardinäle in ihren purpurroten Gewändern in die Sixtinische Kapelle im Vatikan einziehen, um im Konklave ein neues Oberhaupt der katholischen Kirche zu wählen. Wer die Nachfolge des am Ostermontag (21. April) verstorbenen Franziskus antreten wird, steht noch nicht fest. Bis dahin lässt sich die Wartezeit mit passenden Filmen und Serien verkürzen, die genau das zum Thema haben, worüber die Welt derzeit spricht – das Konklave, die Papstwahl.

„Konklave“

Edward Bergers Blockbuster „Konklave“ (Amazon Prime) von 2024 ist ein spannender und atmosphärischer Politthriller, der die Machtpolitik des Vatikans mit Schauspielern wie Ralph Fiennes, Stanley Tucci, John Lithgow und Sergio Castellitto meisterhaft schildert. Kardinal Lawrence (Fiennes) steht im Zentrum des Konklaves – gefangen zwischen Machtspielen, inneren Konflikten und moralischem Druck. Während draußen die Welt wartet, eskaliert drinnen der Kampf zwischen Reformern und Hardlinern. Der Münchner Kardinal und Papstwähler Reinhard Marx bezeichnete den Hollywood-Film zuletzt als sehr nah an der Realität.

„Die zwei Päpste“

Auf Netflix ist seit dem Papsttod „Die zwei Päpste“ sehr gefragt. Der 2019 erschienene Film erzählt von der fiktiven Annäherung zwischen Benedikt XVI. und dem späteren Franziskus. Im Mittelpunkt stehen die intensiven Gespräche, Zweifel und inneren Umbrüche der beiden Kirchenmänner - ausgelöst durch die Krisen der katholischen Kirche und den bevorstehenden Rücktritt Benedikts. 2020 erhielt der Film insgesamt drei Oscar-Nominierungen, darunter eine für Jonathan Pryce als bester Hauptdarsteller.

„Konklave – Das letzte Geheimnis“

„Konklave – Das letzte Geheimnis“ (2019), eine TV-Dokumentation von Michael Cencig, beleuchtet die Papstwahl mit historischen Rückblicken. Zu Wort kommen Experten wie der emeritierte Wiener Kardinal Christoph Schönborn, der Kirchenhistoriker Hubert Wolf und Vatikan-Journalistin Gudrun Sailer.

„Angels& Demons – Illuminati“

Dan Brown sorgte mit „Angels& Demons – Illuminati“ von 2009 für ähnliche Kontroversen wie in seinem ersten Film „Da Vinci Code“. In Illuminati geht es um die Papstwahl: Während des Konklaves jagt Professor Robert Langdon durch Rom, um einen Anschlag auf die Kirche zu verhindern. Der Film ist actionreich und spannungsgeladen – mit wenig Rücksicht auf Realismus.

„In den Schuhen des Fischers“

Auch wenn die Papstwahl nicht im Mittelpunkt des amerikanischen Dramas „In den Schuhen des Fischers“ steht, so war der Film von Michael Anderson aus dem Jahr 1968 doch die erste Produktion, die den Ablauf eines Konklaves ausführlich und detailgetreu darstellte. Anthony Quinn verkörperte einen fiktiven Papst, der die Menschlichkeit hinter der päpstlichen Fassade sichtbar machte. Quinn betonte, dass seine Darstellung eines emotionalen, menschlichen Papstes zunächst irritierte – selbst am Set. Während der Amtszeit von Papst Franziskus (2013-2025) fühlten sich viele immer wieder an Szenen aus diesem Film erinnert.

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Erstellt:
28. April 2025, 15:44 Uhr
Aktualisiert:
28. April 2025, 17:34 Uhr

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