Krieg in der Ukraine
Donald Trump hat angeblich mit Wladimir Putin telefoniert
US-Präsident Donald Trump hat mit Aussagen zu einem Telefonat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin Spekulationen ausgelöst. Trump soll mit Putin ein Telefonat über die Beendigung des Ukraine-Kriegs geführt haben.
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© dpa/Alex Brandon
US-Präsident Donald Trump hat einen schnellen Frieden für die Ukraine versprochen. (Archivbild)
Von red/AFP
US-Präsident Donald Trump hat mit Aussagen zu einem Telefonat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin Spekulationen ausgelöst. Die „New York Post“ zitierte Trump mit der Aussage, er habe mit Putin ein Telefonat über die Beendigung des Ukraine-Kriegs geführt - und Putin habe darin gesagt, er wolle, dass die „Menschen aufhören zu sterben“. Der Kreml wollte die Angaben am Sonntag weder bestätigen noch dementieren. Seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj will Trump „wahrscheinlich“ nächste Woche treffen.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte laut der amtlichen Nachrichtenagentur Tass am Sonntag, er könne das Telefonat zwischen Putin und Trump „weder bestätigen noch dementieren“. Der „New York Post“ vom Samstag zufolge sagte Trump außerdem mit Blick auf Kontakte zum russischen Präsidenten, er sollte „besser nicht sagen“, wie oft er und Putin bereits miteinander gesprochen hätten.
Donald Trump will Wolodymyr Selenskyj treffen
Kreml-Sprecher Peskow sagte, im Rahmen der Arbeit der neuen US-Regierung könnten „zahlreiche Kommunikationsvorgänge“ zustande kommen. Diese fänden über „unterschiedliche Kanäle“ statt. Es könne daher sein, dass er über „etwas nicht auf dem Laufenden“ sei. Zuvor hatte Peskow mehrfach Berichte über bereits vor Trumps Rückkehr ins Weiße Haus stattgefundene Telefonate zwischen Trump und Putin dementiert.
Der US-Präsident hatte am Freitag vor Journalisten gesagt, er werde bereits in der kommenden Woche „sehr wahrscheinlich“ den ukrainischen Präsidenten Selenskyj treffen - zum ersten Mal seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus. Auf die Frage, ob ein solches Treffen in Washington stattfinden würde, antwortete Trump: „Es könnte in Washington sein“. Der US-Präsident betonte, er werde nicht „dorthin“ - nach Kiew - reisen.
Trump will den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden
Der US-Präsident erneuerte zudem seine Ankündigung, dass er ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Putin plane. Im Wahlkampf hatte Trump versprochen, den Ukraine-Krieg binnen „24 Stunden“ zu beenden, inzwischen nennt er „sechs Monate“ als Zeithorizont. Er äußerte sich wiederholt ablehnend über die Milliardenhilfen der USA für die Ukraine. Kiew befürchtet, dass es bei einer Beendigung des Kriegs zu Zugeständnissen an Moskau gezwungen sein könnte.
Selenskyj erklärte seinerseits, Kiew und Washington planten „Treffen und Gespräche“ und arbeiteten derzeit „an den Details“. „Wir schätzen es immer, mit Präsident Trump zusammenzuarbeiten“, schrieb der ukrainische Staatschef im Onlinedienst X. Es seien „auch Treffen und Gespräche auf Team-Ebene“ geplant, fügte er hinzu. Eine ausdrückliche Bestätigung des Treffens mit Trump verlautete von der ukrainischen Präsidentschaft jedoch nicht.
Russland erobert weiteres Dorf
Russland meldete indes die Einnahme einer weiteren Ortschaft im Osten der Ukraine. Das Verteidigungsministerium erklärte am Sonntag, die russische Armee habe nach „entscheidenden Angriffen“ das Dorf Orechowo-Wasilewka in der Region Donezk eingenommen, wobei es den russischen Namen des Dorfes benutzte. Die Ortschaft liegt etwa zehn Kilometer nördlich der umkämpften Stadt Tschassiw Jar. Russischen Militärbloggern zufolge ist Tschassiw Jar eine der letzten städtischen Bastionen in ukrainischer Hand, welche die russische Truppen an einem weiteren Vorstoß hindert.
Russische Truppen führen derzeit eine groß angelegte Offensive in der östlichen Region Donezk aus. Am Freitag erklärten sie, die Bergbaustadt Torezk eingenommen zu haben. Die Ukraine erklärte jedoch, dass Russland die Stadt nicht vollständig kontrolliere. Die in der Region kämpfende ukrainische Einheit teilte am Sonntag mit, Angriffe in den Gebieten Tschassiw Jar und Torezk abgewehrt und nahe Torezk ein russisches Militärflugzeug abgeschossen zu haben.
Die gegenseitigen Angriffe gingen auch in der Nacht auf Sonntag weiter: Der ukrainischen Luftwaffe zufolge wurden in der Nacht sechs Regionen des Landes mit russischen Drohnen angegriffen. Von den 151 Drohnen habe Kiew 70 abgefangen, die restlichen hätten keine Schäden verursacht. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, in der Nacht 35 ukrainische Drohnen sowie am Sonntagmorgen eine weitere Drohne im Nordwesten Russlands abgefangen zu haben.