Neckar-Odenwald-Kreis
Drogenhandel via „Snapchat“ – Bandenmitglieder festgenommen
Im Fall eines groß angelegten Rauschgifthandels hat die Kriminalpolizei Heilbronn mutmaßliche Mitglieder einer Dealerbande festgenommen. Die Hintergründe.
Von Nina Scheffel
Der Kriminalpolizeidirektion Heilbronn ist es gelungen, einen groß angelegten Rauschgifthandel im Neckar-Odenwald-Kreis aufzudecken. Unterstützt wurden die Beamten vom Kriminalkommissariat Mosbach in Zusammenarbeit mit der Zentralen Ermittlungsgruppe Rauschgift des Polizeireviers Mosbach.
Im Rahmen eines seit November 2024 geführten Ermittlungsverfahrens ergaben sich Hinweise darauf, dass über einen Account beim Messenger-Dienst „Snapchat“ ein reger Handel mit Betäubungsmitteln, insbesondere Kokain, betrieben werden soll.
Wie die Polizei mitteilt, richtete sich der konkrete Verdacht gegen einen 25-jährigen Mann aus Mosbach, der als Kopf einer Bande identifiziert werden konnte. Im Zuge der weiteren Ermittlungen wurden sechs weitere Männer im Alter zwischen 21 und 25 Jahren als mutmaßliche Bandenmitglieder ermittelt.
25-Jähriger bei Drogenübergabe festgenommen – Durchsuchungen
Am vergangenen Donnerstag wurde der 25-jährige Hauptverdächtige bei einer Rauschgiftübergabe von Spezialkräften der Polizei festgenommen. Zeitgleich erfolgten Durchsuchungen von insgesamt acht Wohnobjekten im Neckar-Odenwald-Kreis, Rems-Murr-Kreis, Rhein-Neckar-Kreis und Landkreis Heilbronn. Dabei wurden sechs weitere Tatverdächtige vorläufig festgenommen.
Drogen, Bargeld und Waffen sichergestellt
Nach Angaben der Polizei stellten die Einsatzkräfte bei den Einsatzmaßnahmen und den anschließenden Durchsuchungen umfangreiches Beweismaterial sicher – darunter einen Bargeldbetrag im hohen vierstelligen Bereich, vorportionierte Konsumeinheiten von Kokain und Marihuana sowie eine scharfe Schusswaffe mit Munition, mehrere Schreckschusswaffen, einen Elektroschocker und einen Schlagring.
Anzeige gegen mutmaßliche Bandenmitglieder
Bereits am darauffolgenden Tag wurden fünf der vorläufig festgenommenen Männer einem Haftrichter am Amtsgericht Mosbach vorgeführt. Dieser erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mosbach Haftbefehle – unter anderem wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln. Die Tatverdächtigen wurden anschließend in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Die weiteren Ermittlungen dauern an.