Neuzulassungen im Februar
E-Auto-Markt wächst – doch der Absatz von Tesla bricht weiter ein
Die Neuzulassungen von E-Autos in Deutschland nahmen zuletzt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zu. Der einst erfolgsverwöhnte Pionier Tesla aber hat mit schlechten Zahlen zu kämpfen – und zwar nicht nur hierzulande.

© imago/Bihlmayerfotografie//Michael Bihlmayer
Tesla hat derzeit nicht nur auf dem deutschen Automarkt Probleme.
Von Rouven Spindler
Der Elektroauto-Markt in Deutschland ist im Februar gewachsen. Doch der Absatz von Tesla, der in dem Bereich lange Zeit Spitzenreiter war, brach dabei im Vergleich zum Vorjahresmonat massiv ein. Das zeigen die Daten des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA).
Die Zahl neu zugelassener Tesla-Autos ging demnach um 76,3 Prozent zurück. Unter den nach KBA-Angaben 203 434 Neuzulassungen im Februar 2025 – das sind 6,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum – waren nur 1429 Pkw des US-Elektroautobauers. Das entspricht einem Gesamtanteil von 0,7 Prozent. Zuvor waren im Januar 1277 Tesla neu zugelassen worden (0,6), was einem Rückgang von 59,5 Prozent entsprochen hatte.
Doch der amerikanische Hersteller hat offenbar nicht nur in Deutschland, sondern international Probleme. In China brach der Absatz im Februar laut dem Branchenverband China Passenger Car Association (PCA) – verglichen mit dem Vorjahresmonat – um 49 Prozent ein. Demnach wurden auf dem größten Automarkt der Welt noch 30 668 der E-Autos von Tesla verkauft.
In der Europäischen Union (EU) sank die Anzahl an Tesla-Neuzulassungen im Januar um 50,3 Prozent, wenn man den Vergleichsmonat betrachtet. Dadurch kamen nur noch 7517 Autos des US-Unternehmens hinzu. Die Zahlen gehen aus Angaben des europäischen Herstellerverbands Acea hervor.
Die Absatzprobleme bei Tesla folgen nicht dem Trend bei den Elektroantrieben – denn der zeigt nach oben. Im ersten Monat des neuen Jahres waren laut dem KBA 53,5 Prozent mehr E-Autos als im Vorjahresmonat in Deutschland zugelassen geworden, was 34 498 Pkw entsprochen hatte. In der EU war nach Acea-Angaben in diesem Zeitraum ein Plus von 34 Prozent auf 124 341 E-Autos zu verzeichnen.
Im Februar gab es bei Elektroautos gegenüber dem Februar 2024 laut KBA in Deutschland ein Plus von 30,8 Prozent (35 949). Somit waren 17,7 Prozent aller neu zugelassenen Pkw vollelektrisch. 2024 war der Absatz eingebrochen, nachdem die die Bundesregierung die staatliche E-Auto-Förderung im Dezember 2023 beendet hatte. Nun steigt die Zahl der Zulassungen wieder.
Die Gründe für Teslas Absturz lassen sich aus den Zahlen nicht direkt ablesen. Ausschlaggebend könnte ein Mix aus verschiedenen Faktoren sein. Erstens ist die Zahl der Konkurrenten auf dem E-Auto-Markt massiv gewachsen. Zweitens dürften viele potenzielle Käufer in Deutschland das politische Engagement von Tesla-Chef Elon Musk kritisch sehen, der im deutschen Wahlkampf für die AfD geworben hat und in den USA im Auftrag von Präsident Donald Trump massenhafte Entlassungen in Behörden vorantreibt. Drittens ist die Modellpalette von Tesla in die Jahre gekommen. Die Firma hat seit längerer Zeit außer dem Cybertruck, der in Europa nicht verkauft wird, kein neues Auto vorgestellt. In Aussicht steht derzeit lediglich ein Upgrade des Model Y.