Ein großer Baustein für den Weg nach oben

Für die sportlichen HCOB-Vordenker Jonas Frank und Jochen Bartels ist das neue Trainingszentrum eine große Hilfe, damit sich die Handballer aus dem Murrtal im Aufstiegskampf zur Zweiten Bundesliga künftig nicht mehr nur mit der Außenseiterrolle zufriedengeben müssen.

Jonas Frank (links) und Jochen Bartels sind sich einig, dass die neuen Trainingsmöglichkeiten den HCOB zügig voranbringen. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Jonas Frank (links) und Jochen Bartels sind sich einig, dass die neuen Trainingsmöglichkeiten den HCOB zügig voranbringen. Foto: Alexander Becher

Von Uwe Flegel

Das Thema Zweite Bundesliga hat der HC Oppenweiler/Backnang angesichts von 1:7 Punkten aus den ersten vier Spielen der Aufstiegsrunde für diese Saison ad acta gelegt. Daran wird sich nichts ändern, sollte heute ab 20 Uhr in der Gemeindehalle gegen den MTV Braunschweig der erste Sieg im Vergleich der neun besten Klubs aus insgesamt fünf Drittliga-Staffeln gelingen. Klar ist ebenfalls, dass das Ziel zweite Liga deshalb nicht aufgegeben wird. „Die Aufstiegsrunde ist ein Lernprozess für unsere ganze Organisation, die wachsen soll und muss“, erklären Jonas Frank und Jochen Bartels, die sportlichen Leiter des HCOB.

Die Worte fallen beim sogenannten Kabinenfest. So hat der Verein das Treffen getauft, bei dem er das neue Trainingszentrum in den Murrwiesen seinen Sponsoren, Gönnern und Freunden vorstellt. Viele nutzen die Gelegenheit zum Plausch und um dabei vielleicht die eine oder andere Neuigkeit zu erfahren. Wobei es ja so neu nicht ist, dass die Schwaben ohnehin als Außenseiter in die Aufstiegsrunde gegangen sind. Schließlich soll das Erreichen der Zweiten Bundesliga kein Schnellschuss sein, sondern am Ende eines Dreijahresplans stehen. Keiner im Verein hätte aber etwas dagegen, würde das schon früher klappen.

Die Top Drei der Aufstiegsrunde bauen im Kader fast ausschließlich auf Profis

Diesmal reicht es nicht. Auch weil der HCOB noch nicht weit genug ist. Jonas Frank hat in den ersten vier Partien der Entscheidungsrunde festgestellt: „Der wesentliche Unterschied zwischen uns und den Top Drei Vinnhorst, Aue und Emsdetten ist, dass die Priorität der Spieler dieser Vereine auf dem Handball liegt.“ Heißt: Bei den Kontrahenten, gegen die das Team aus dem Murrtal teils deutlich, teils knapp verloren hat, sind Profis am Ball. Bei Oppenweiler/Backnang sind es ambitionierte und gutklassige Akteure, die ihren Sport neben der normalen Arbeit betreiben. Angesichts der Hallen- und Trainingssituation war das bisher nicht anders möglich. Auch deshalb ist in Oppenweiler ein Zentrum entstanden, das nach der für Spätsommer 2024 geplanten Fertigstellung der neuen Karl-Euerle-Halle nicht mehr mit Backnanger Schulen geteilt werden muss, sondern allein dem Verein zur Verfügung steht. Will der HCOB den nächsten Schritt in Richtung zweite Liga machen, „dann muss es einfach möglich sein, auch mal am Morgen zu trainieren“, erklärt Bartels und weiß: Parallel zu einem Schulbetrieb ist das nicht machbar.

Ebenfalls klar ist, dass die Professionalisierung weiter vorangehen muss. „Bei der Struktur, den Finanzen und Personen“, wie die beiden Vordenker sagen und dabei auch die Kaderzusammenstellung im Blick haben. Aufwand und Engagement für die Trainingsstätte mit Kraft- und Fitnessraum, mit einer Halle, die mit zwei etwas verkürzten Trainingsfeldern oder einem Feld mit Originalmaßen genutzt werden kann, sollen sich leistungsmäßig bemerkbar machen.

HCOB will den Aufwärtstrend bei den Frauen fortsetzen und in der Jugend vorankommen

Das allerdings bei allen HCOB-Teams. Schließlich will Oppenweiler/Backnang den Aufwärtstrend bei den Frauen fortsetzen und im Nachwuchsbereich vorankommen. Denn bei der Suche nach Verstärkung, um in die zweite Liga zu kommen, werden Frank und Bartels nicht in den eigenen Reihen fündig, sondern in der Fremde. Die Qualität hintendran stimmt nicht. So stieg diese Saison zum Beispiel die zweite Männermannschaft aus der Verbandsliga ab und spielt künftig vier Klassen unter der Ersten.

Trotzdem ist es dem 36-jährigen Frank und seinem zwölf Jahre älteren Mitstreiter Bartels wichtig, dass sich im Verein nicht alles nur noch um den Leistungssport dreht. Der ganze Klub soll mitgenommen werden. Auch dafür sei die neue Heimat hilfreich. „Hier begegnen sich alle. Egal ob Jugend- oder Drittliga-Spieler, Frauen oder Männer“, erzählt Bartels und sagt: „Dieses übergreifende Denken ist schon nach den ersten vier Monaten spürbar.“ Auch wegen der kleinen Bar im Fitnessbereich. „Es hat einfach seinen Charme“, sagt Jonas Frank und meint damit nicht nur die nette Gesprächsecke, sondern vor allem die Idee, dank des neuen Zentrums in ganz neue Trainingsdimensionen vorstoßen zu können.

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Erstellt:
13. Mai 2023, 06:00 Uhr

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