Einladung zum Tüfteln an Zukunftsthemen der Region
Um sich mit einem guten Konzept für die Leader-Neubewerbung aufzustellen, braucht der Verein Regionalentwicklung Schwäbischer Wald Unterstützung. In vier Workshops sollen Ideen gesammelt werden.

© Jörg Fiedler
Workshops, in die sich viele Menschen der Region einbringen können, haben sich auch schon im Jahr 2017 bewährt. Foto: J. Fiedler
Murrhardt. Unter dem Motto „Starke Wurzeln, starke Menschen“ startet die Region Schwäbischer Wald in den Beteiligungsprozess zur Neubewerbung als Leader-Kulisse. Vier öffentliche Workshops bieten den Menschen der Region Gelegenheit zum Mitreden und Mitgestalten. Bei Leader spielt der Bottom-up-Ansatz (von unten nach oben) eine wichtige Rolle: „Die Menschen der Region kennen die Stärken und Schwächen ihrer Heimat am besten. Daher soll dieses wertvolle Wissen im Erarbeitungsprozess des neuen Regionalentwicklungsplans genutzt werden“, sagt Vorsitzende Annette Ehle. Was läuft gut in der Region? Wo sind Herausforderungen? Wer ist schon dran an den Themen und möchte Ideen umsetzen? In vier Workshops werden verschiedene Handlungsfelder der regionalen Entwicklung diskutiert – und der Verein Regionalentwicklung Schwäbischer Wald ruft die Menschen der Region dazu auf, die Chance zu nutzen und die Zukunft im Schwäbischen Wald mitzugestalten.
Generationsgerechte Gemeindeentwicklung (1): Mit diesem Thema startet das Workshopangebot am Mittwoch, 20. April. Bei diesem Termin geht es um das Zusammenleben in ländlichen Siedlungen. Es soll diskutiert werden, wie es mit der Nahversorgung, der ärztlichen Versorgung oder der Mobilität in den Kommunen des Schwäbischen Waldes aussieht oder wie gut die Dörfer auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet sind. Eine wichtige Frage ist auch, wie Treffpunkte und ein vitales Dorfleben gestaltet werden können, um den sozialen Zusammenhalt und die Barrierefreiheit zu stärken. Kurzum: Was braucht es, damit alle Bevölkerungs- und Altersgruppen weiterhin eine hohe Lebensqualität auf dem Land genießen können? Der Workshop läuft von 18 bis 19.30 Uhr und findet in der Gemeindehalle Eschach, Reuzenbrunnenweg 2, in Eschach statt.
Tourismus, Naherholung und Kultur (2): Ziel ist, auch in Kooperation mit dem Naturpark Verbesserungsmöglichkeiten und Projektansätze zu diskutieren, die das Angebot noch vielfältiger machen. Es geht zum Beispiel darum, die Entwicklung hin zu einem sanften Tourismus zu unterstützen, Barrierefreiheit zu fördern und Freizeitangebote für alle Bevölkerungsgruppen auszubauen. Fragen können beispielsweise sein: Welche aktuellen Herausforderungen gibt es im Bereich Beherbergung und Gastronomie? Wie können Akteure im Kulturbereich gezielt unterstützt werden? Der Workshop findet am 21. April von 18 bis 19.30 Uhr im Schulungsraum der Freiwilligen Feuerwehr Oberrot, Schulstraße 19, in Oberrot statt.
Lokales und digitales Wirtschaften (3): Bei diesem Workshop dreht sich alles um wirtschaftliche Themen. Wie lässt sich die Wirtschaft mit all ihren Branchen und Teilbereichen stärken, wie lassen sich Arbeitsplätze für die Bevölkerung erhalten und wie kann man Gründungswilligen unter die Arme greifen? Außerdem geht es um Herausforderungen wie den Fachkräftemangel, die berufliche Integration Zugewanderter und die Nachwuchsgewinnung. Können Ansätze wie Co-Working-Spaces eine Lösung sein? Das Treffen ist am 4. Mai von 18 bis 19.30 Uhr in der Burgfriedenhalle Wüstenrot, Öhringer Straße 80, Wüstenrot.
Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft (4): Der vierte und abschließende Termin beschäftigt sich mit der Frage, wie die wertvollen natürlichen Ressourcen genutzt und geschützt werden können. Insbesondere geht es dabei um den Ausbau regionaler und nachhaltiger Wertschöpfungsketten, zum Beispiel im Bereich Kulinarik oder Holz, und wie Verbraucherinnen und Verbraucher angesprochen und aufgeklärt werden können. Wie lässt sich die Biodiversität in der Region stärken und gleichzeitig das wirtschaftliche Potenzial nutzen? Welche zukunftsträchtigen Ansätze, zum Beispiel im Bereich Wasserstoffnutzung, gibt es? Die Menschen im Schwäbischen Wald sind tief mit ihrer Heimat und der Natur verwurzelt, wie können wir eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen sicherstellen? Der Workshop läuft am 25. Mai von 18 bis 19.30 Uhr in der Murrhardter Festhalle, Helmut-Götz-Straße 3, in Murrhardt. pm
Anmeldung Interessierte können sich ab sofort für die Workshops bei Regionalmanagerin Andrea Bofinger unter E-Mail an a.bofinger.leader@murrhardt.de bis jeweils drei Tage vor Veranstaltungstermin anmelden. Weitere Infos zur Neubewerbung und zu den Mitmachmöglichkeiten sind auf www.leader-schwaebischerwald.de zu finden.
Strategiefahrplan Die Zukunft des Schwäbischen Waldes an der Wurzel packen – dieses Ziel hat sich die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Regionalentwicklung Schwäbischer Wald e.V. auf die Fahnen geschrieben. Bereits seit 2015 unterstützt der Verein mithilfe der EU-Förderung Leader die Kommunen, Unternehmen, Direktvermarkter und Vereine der Region. Um auch in der Förderphase 2023 bis 2027 wieder mit dabei zu sein, wird aktuell ein neues Regionales Entwicklungskonzept erarbeitet. Es dient im Fall eines Zuschlags ab 2023 als strategischer Fahrplan für den Förderzeitraum. Darin werden gemeinsame Strategien zur Stärkung der Region erarbeitet und Förderschwerpunkte gesetzt. Sollte die Bewerbung erfolgreich sein, könnten erneut zwischen 2,3 und 2,8 Millionen Euro an EU-Fördergeldern zuzüglich weiterer Bundes- und Landesmittel in den Schwäbischen Wald fließen.