Nations League

UEFA nach Spielabbruch durch Kosovo gefordert

In der Nations League kommt es zum Spielabbruch zwischen Rumänien und dem Kosovo. Beide Seiten machen sich gegenseitig verantwortlich. Die UEFA leitet ein Disziplinarverfahren ein.

Kosovos Nationalmannschaft verlässt vorzeitig das Spielfeld.

© Alexandru Dobre/AP/dpa

Kosovos Nationalmannschaft verlässt vorzeitig das Spielfeld.

Von dpa

Bukarest - Nach dem Abbruch des Nations-League-Spiels zwischen Rumänien und dem Kosovo wird auf eine Entscheidung des europäischen Fußball-Verbandes UEFA gewartet. In der Nachspielzeit der Partie am Freitagabend in Bukarest hatten die Gäste geschlossen das Feld verlassen. Berichten zufolge reagierten sie damit auf Provokationen von rumänischen Fans, die auf den Tribünen "Serbien"-Schlachtrufe anstimmten. Die UEFA teilte einen Tag später mit, ein Disziplinarverfahren einzuleiten.

Eine Stunde nach Beginn der Unterbrechung hatte die UEFA das Spiel final abgebrochen. Weitere Details sollen später kommuniziert werden, hieß es. Laut Reglement der UEFA muss der Verband des Kosovo mit Sanktionen rechnen. Die Nations-League-Regularien sehen eine Wertung des Spiels für Rumänien als Konsequenz vor. 

Zeit für UEFA-Entscheidung drängt

Zum Zeitpunkt des Abbruchs in der achten Minute der Nachspielzeit hatte es 0:0 gestanden. Auf der Webseite der UEFA werden in der Gruppe C2 Rumänien (12 Punkte) als Tabellenerster und der Kosovo (9) als Zweiter weiter mit vier statt fünf Spielen geführt.

Am Montag empfängt der Kosovo im letzten Gruppenspiel Litauen, Rumänien trifft auf den Gruppen-Dritten Zypern (6). Schon am kommenden Freitag werden die Playoffs ausgelost, an denen auch die Gruppenzweiten der Liga C beteiligt sind. Bis dahin muss die UEFA entschieden haben. 

Kosovos Trainer Foda rechtfertigt Verhalten seiner Spieler 

"Es ist wichtig, dass wir miteinander respektvoll umgehen, sowohl auf dem Platz als auch außerhalb", sagte Franco Foda, der deutsche Trainer der kosovarischen Nationalmannschaft, nach der Partie. "Leider ist am Ende des Spiels dieser Respekt verloren gegangen." Die Mannschaft habe sich deshalb entschlossen, das Spielfeld zu verlassen. Eigentlich hätte sie dann wieder auf den Rasen zurückkehren wollen, doch "das Problem war, dass sich an der Situation im Stadion nichts verändert hatte", sagte der ehemalige Bundesliga-Profi. 

Rumänische Medien behaupteten, dass die Fans im Stadion von kosovarischen Spielern provoziert worden seien. Auf TV-Aufnahmen war zu sehen, wie vereinzelt Spieler und Betreuer des kosovarischen Teams die umstrittene Doppeladler-Geste in Richtung der Fans zeigten. 

Wurden rumänische Fans provoziert?

Diese symbolisiert die albanische Nationalidentität und wird oft von ethnischen Albanern verwendet, um ihre Heimatverbundenheit auszudrücken. Viele Serben erinnert der Doppeladler jedoch an die Verluste des Kosovo-Kriegs 1998 bis 1999 und die Abspaltung des hauptsächlich von Albanern bewohnten Kosovo von Serbien. Die Kosovaren fühlen sich wiederum durch die "Serbien"-Schlachtrufe an die von serbischen Sicherheitskräften verübten Massaker an Kosovaren im Kosovo-Krieg erinnert. 

Das Team des Kosovo verließ nach minutenlangen Diskussionen mit dem Schiedsrichter den Innenraum und gingen in die Kabine. Etwa eine dreiviertel Stunde später gingen dann auch die Rumänen vom Platz. Nach einer Lautsprecher-Durchsage verließen die Zuschauer das Stadion.

Die rumänische Nationalmannschaft teilte auf ihrer Facebook-Seite mit, dass es bedauerlich sei, dass die Kosovaren unter Missachtung des Fair-Play-Geistes das Match abbrachen. "Dies reflektiert einen Mangel an Respekt nicht nur gegenüber dem Fußball, sondern auch gegenüber den Anstrengungen der Fußballer auf dem Feld."

Das Spiel Rumänien gegen Kosovo wurde vorzeitig beendet.

© Alexandru Dobre/AP/dpa

Das Spiel Rumänien gegen Kosovo wurde vorzeitig beendet.

In Rumänien ist es in einem Nations-League-Spiel zu einem Eklat gekommen.

© Ina Fassbender/dpa

In Rumänien ist es in einem Nations-League-Spiel zu einem Eklat gekommen.

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Erstellt:
16. November 2024, 00:18 Uhr
Aktualisiert:
16. November 2024, 19:03 Uhr

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