Emelie Petz hat das nahe Comeback fest im Blick

Der Bundesliga-Wettkampf in Kirchheim und die deutsche Turnmeisterschaft in Düsseldorf sind für die 20-jährige Allmersbacherin nach ihrem Achillessehnenriss die ersten beiden Stationen auf dem Weg zurück. Das große Ziel bleiben die Olympischen Spiele in Paris in gut einem Jahr.

Emelie Petz ist bereit. Nach 23 Monaten Verletzungspause kehrt die TSG-Turnerin auf die Wettkampfbühne zurück. Foto: Imago

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Emelie Petz ist bereit. Nach 23 Monaten Verletzungspause kehrt die TSG-Turnerin auf die Wettkampfbühne zurück. Foto: Imago

Von Uwe Flegel

Ein Doppelsalto war es, der Emelie Petz am 20. Juli 2021 im japanischen Joetsu zum Verhängnis wurde. Seit dem Riss der Achillessehne in Japan im Training der deutschen Turn-Nationalmannschaft zu den Olympischen Spielen in Tokio hat die 20-Jährige aus Allmersbach im Tal keinen Wettkampf mehr bestritten. Nun, fast zwei Jahre und zwei Operationen später, steht die Sportlerin von der TSG Backnang vor ihrem Comeback. „Nächsten Samstag turne ich in Kirchheim unter Teck für Stuttgart in der Bundesliga“, erzählt Petz. Am Stufenbarren und am Balken kehrt sie zurück auf die Wettkampfbühne. Für die Sportsoldatin sind es die ersten Schritte auf dem Weg, ihr großes Ziel zu erreichen: die Olympischen Spiele im Sommer 2024 in Paris.

Überglücklich, endlich wieder an die Geräte treten zu können

„Die vergangenen Monate waren nicht schön“, bekennt Emelie Petz und fügt bekräftigend hinzu: „Das kann man auch nicht schönreden.“ Die junge Frau, die als Jugendliche bei deutschen Meisterschaften in ihrem Jahrgang eine Ausnahmestellung innehatte und reihenweise Titel hamsterte, hat eine lange Leidenszeit hinter sich und ist trotzdem immer noch nicht auf dem Leistungsstand, auf dem sie vor 23 Monaten war. Zudem ist die einstige große deutsche Turnhoffnung derzeit überglücklich, dass es wenigstens reicht, um mit abgespeckten Übungen endlich wieder an zwei von insgesamt vier Geräten turnen zu können.

Eine Art Aufwärmen für die Titelkämpfein der Woche danach

Der Bundesliga-Wettkampf am kommenden Samstag ist dabei eine Art Generalprobe für die deutsche Meisterschaft vom 6. bis 9. Juli im Rahmen der Finals in Düsseldorf. Wer die ehrgeizige Allmersbacherin kennt, der weiß, dass sie eher zu den Ungeduldigen gehört und es für sie nicht so einfach ist, sich selbst Zurückhaltung auferlegen zu müssen. Noch aber ist die Muskulatur nicht so weit und die Achillessehne des linken Fußes ist nicht so belastbar, dass sie in die Vollen gehen kann. Den Boden und den Sprung lässt sie deshalb von vornherein aus. Alle vier Geräte und damit auch einen Mehrkampf peilt sie erst für Ende dieses Jahres an. „Ich kennen meinen Körper mittlerweile ganz gut und weiß, wann ich langsam tun muss“, erklärt die 20-Jährige. Momentan macht sich die Knochenhaut an der Achillessehne immer wieder schmerzhaft bemerkbar. Das ist einer der Gründe, weshalb Emelie Petz nicht in die Vollen geht, sondern dosiert und mit Vernunft das ersehnte Comeback feiern will. Da kann Paris ein noch so erstrebenswertes Ziel sein.

Hoffnung auf viel Unterstützung beim Bundesliga-Wettkampf

Wer sich mit der TSG-Turnerin und viermaligen BKZ-Sportlerin des Jahres unterhält, spürt allerdings auch, wie sie trotz all der Wenn und Aber dem ersten Wettkampf seit der schweren Verletzung entgegenfiebert. Gut gelaunt blickt sie dem für sie so bedeutenden Terminen im nahen Kirchheim und in Düsseldorf entgegen. Vor allem für die erste Station ist sie zuversichtlich, dass doch das eine oder andere Mitglied aus der Familie oder dem Freundeskreis mehr als sonst die rund 50 Kilometer fährt, um sie in der Halle zu unterstützen. Fast wäre ja gar ihr Heimatverein TSG Backnang mit einer großen Abordnung vor Ort gewesen. Doch der zweite Saisonwettkampf der Regionalliga-Riege aus dem Murrtal an gleicher Stätte findet erst tags drauf statt.

Reinschnuppern in die lange vermisste Wettkampfatmosphäre

Den ersten großen Schritt auf dem Weg zurück muss die Allmersbacherin direkt an den Geräten ohnehin alleine machen. Schon vor Monaten hatte sie erzählt, dass es dabei selbstverständlich auch darum gehe, eine möglichst optimale Übung zu zeigen. Wichtig sei aber vor allem, sich wieder an die Wettkampfatmosphäre und den damit auch verbundenen Druck zu gewöhnen. Schließlich ist seit dem Doppelsalto im fernen Japan, der die Karriere der Turnhoffnung so ins Stocken brachte, sehr, sehr viel Zeit vergangen. Da darf ein Comeback auch mal nicht perfekt sein und trotzdem als überaus gelungen bezeichnet werden.

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Erstellt:
26. Juni 2023, 06:00 Uhr

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