Erdgasversorgung in Deutschland
Erdgasspeicher: Reserven reichen für den Winter
Die Speicher-Füllstände sinken kräftig, nachts ist es oft knackig kalt: Reichen Deutschlands aktuelle Gasreserven?

© dpa/Hauke-Christian Dittrich
Die Reserven der Erdgasspeicher reichen auch noch für den restlichen Winter.
Von red/dpa
Die Erdgasversorgung in Deutschland bleibt trotz frostiger Temperaturen und abnehmender Speicher-Füllstände nach Einschätzung von Experten unproblematisch. „Wir werden den restlichen Winter mit den verbleibenden Reserven gut überstehen“, sagte der Geschäftsführer des Speicherverbandes Ines, Sebastian Heinermann, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Bundesnetzagentur stellt fest: „Die Gasversorgung in Deutschland ist stabil.“ Man schätze die Gefahr einer angespannten Gasversorgung im Augenblick als gering ein, betonte Behördenpräsident Klaus Müller.
In den vergangenen Wochen waren die Füllstände deutlich zurückgegangen, an manchen Tagen um mehr als einen Prozentpunkt. Montagmorgen waren die deutschen Gasspeicher noch zu knapp 42 Prozent gefüllt. Der gesetzlich vorgeschriebene Füllstand von 30 Prozent am 1. Februar war mit knapp 56 Prozent locker erreicht worden. Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden verzeichnete am Montagmorgen einen Füllstand von 21 Prozent. EU-weit lag der Füllstand bei 44 Prozent.
Seit dem 4. November nehmen die Füllstände nahezu kontinuierlich ab
Die Gasspeicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Gasmarkt. Sie werden vor allem von Gas-Großhändlern genutzt. Im Winter nehmen die Füllstände üblicherweise ab, nach dem Ende der Heizperiode wieder zu. Zu beachten ist, dass parallel zur Speichernutzung dauerhaft Erdgas über Pipelines und LNG-Terminals an den deutschen Küsten nach Deutschland fließt.
Im aktuellen Winter nehmen die Füllstände seit dem 4. November nahezu kontinuierlich ab. Damals waren die Speicher zu über 98 Prozent gefüllt. Wann wieder mehr eingespeichert als entnommen wird, ist noch offen und hängt vor allem vom Großhandelspreis ab. 2024 war der tiefste Füllstand am Morgen des 1. Aprils verzeichnet worden, als die Speicher zu knapp 63 Prozent gefüllt waren.
Die winterlichen Temperaturen der vergangenen Wochen sind nach Einschätzung Heinermanns nur zum Teil die Ursache für die teilweise sehr hohen Ausspeicherraten. „Vermutlich stecken auch ökonomische Gründe dahinter“, sagte er. So lägen die Großhandelspreise für einen Verkauf in den kommenden Tagen oder Monaten über denen des kommenden Winters. Für Händler könnte es daher attraktiver sein, ihr Gas jetzt zu verkaufen als es noch länger zu behalten.