Feuer in Konstanzer Altstadt

Es hört einfach nicht auf zu brennen

Nach dem Feuer in der Konstanzer Altstadt beginnen die Aufräumarbeiten. Allerdings müssen die Feuerwehrleute immer wieder neue Glutnester löschen.

Am Tag nach dem Feuer wird das Ausmaß der Zerstörung deutlich.

© Landkreis Konstanz/Drohneneinheit

Am Tag nach dem Feuer wird das Ausmaß der Zerstörung deutlich.

Von Eberhard Wein

Am Tag nach dem verheerenden Brand in der Konstanzer Altstadt droht nun ein Einsturz der Brandruine. Eine Fachfirma habe damit begonnen, die Giebelfront des unter Denkmalschutz stehenden Wohn- und Geschäftshauses abzusichern, teilte die Stadtverwaltung mit. Dabei misst das Technische Hilfswerk (THW) weiterhin die Mauer aus, um etwaige Bewegungen der Fassade zu erkennen. Im Falle eines Wegbrechens von Gebäudeteilen sollen die Fachkräfte rechtzeitig alarmiert werden.

Dabei erweist sich das Feuer als ausgesprochen hartnäckig. Schon in der Nacht gestalteten sich die Löscharbeiten schwierig. Selbst nach vier Stunden habe sich die Lage immer noch verschlimmert. Das Feuer habe sich immer weiter auf das Dach ausgeweitet. Immer weitere Nachbarfeuerwehren – auch aus der Schweiz – wurden alarmiert. Zur Brandursache gibt es bisher noch keine Erkenntnisse.

Erinnerungen an Brand vor 14 Jahren

Auch am Freitag hätten die Feuerwehrleute die Löscharbeiten fortsetzen müssen, weil im zweiten und dritten Obergeschoss immer wieder Glutnester aufflammten. Wegen der schwierigen Statik des Gebäudes habe bisher nur von außen über Drehleitern gelöscht werden können. Lediglich einzelne Gebäudeteile seien bisher begehbar, erklärte die Feuerwehr.

„Es muss mit Teil-Einstürzen der Dachkonstruktion gerechnet werden“, heißt es in ihrem Bericht. Beim letzten großen Brand in der Konstanzer Altstadt vor 14 Jahren am Obermarkt war eines der Häuser wegen der massiven Brandschäden und unter dem Gewicht der Wassermassen zusammengebrochen – es war ein traumatisches Ereignis für viele Konstanzer.

Acht Häuser noch unbewohnbar

Die Zollernstraße, in der das 1903 erbaute Gebäude steht, bleibt weiterhin gesperrt. Insgesamt sind acht Nachbarhäuser bisher nicht zugänglich, teilte die Stadtverwaltung mit. Vor einer Freigabe müsse erst die Fassadensicherung abgeschlossen sein. Die Bewohner wurden in Notunterkünften und bei Verwandten untergebracht. Derweil haben am rückwärtigen Gebäude die Abbrucharbeiten begonnen. Es sei leider nicht mehr zu retten.

Nach vier Stunden Löscharbeiten spitzte sich die Lage immer noch zu.

© Landratsamt Konstanz/Drohneneinheit

Nach vier Stunden Löscharbeiten spitzte sich die Lage immer noch zu.

Nur von außen kann der Brand gelöscht werden.

© Stadt Konstanz/Feuerwehr

Nur von außen kann der Brand gelöscht werden.

Auch bei Tagesanbruch steht der Rauch über dem Gebäude.

© Landratsamt Konstanz/Drohneneinheit

Auch bei Tagesanbruch steht der Rauch über dem Gebäude.

Immer wieder müssen Glutnester gelöscht werden.

© Landratsamt Konstanz/Drohneneinheit

Immer wieder müssen Glutnester gelöscht werden.

Das Werkstattgebäude auf der hinteren Seite ist zerstört.

© Landratsamt Konstanz/Drohneneinheit

Das Werkstattgebäude auf der hinteren Seite ist zerstört.

Aus vollen Rohren geht die Feuerwehr gegen den Brand vor.

© Stadt Konstanz/Feuerwehr

Aus vollen Rohren geht die Feuerwehr gegen den Brand vor.

An dem Steinhaus ist auch viel Holz verbaut.

© Stadt Konstanz /Feuerwehr

An dem Steinhaus ist auch viel Holz verbaut.

Schon bald entwickelt sich dichter Rauch.

© David Bruder

Schon bald entwickelt sich dichter Rauch.

Der Dachstuhl steht im Vollbrand, links dahinter der Münsterturm.

© David Bruder

Der Dachstuhl steht im Vollbrand, links dahinter der Münsterturm.

Die Feuerwehr will verhindern, das auch die mittelalterlichen Nachbarhäuser in Brand geraten.

© dpa/Florian Förster

Die Feuerwehr will verhindern, das auch die mittelalterlichen Nachbarhäuser in Brand geraten.

Noch bis zum Abend muss die Feuerwehr Glutnester löschen.

© red/Eberhard Wein

Noch bis zum Abend muss die Feuerwehr Glutnester löschen.

Neben der Feuerwehr aus Deutschland und der Schweiz ist auch das Technische Hilfswerk vor Ort.

© red/Eberhard Wein

Neben der Feuerwehr aus Deutschland und der Schweiz ist auch das Technische Hilfswerk vor Ort.

Déjà-vu für viele Konstanzer: An Weihnachten 2010 brannten drei Gebäude am Obermarkt.

© dpa/Oliver Hanser

Déjà-vu für viele Konstanzer: An Weihnachten 2010 brannten drei Gebäude am Obermarkt.

Zurück blieb Verwüstung.

© dpa/Oliver Hanser

Zurück blieb Verwüstung.

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Erstellt:
26. Juli 2024, 17:26 Uhr
Aktualisiert:
26. Juli 2024, 17:47 Uhr

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