Raumfahrt

Europas Ariane 6 zu erstem kommerziellem Flug gestartet

Im vergangenen Sommer flog die Rakete erstmals ins All. Jetzt folgt ein weiterer wichtiger Schritt für Europas Raumfahrt.

Die Trägerrakete Ariane 6 ist erstmals für einen kommerziellen Flug erfolgreich ins All gestartet. An Bord hat sie einen Satelliten der französischen Luftwaffe.

© Ronan Lietar/AFP/dpa

Die Trägerrakete Ariane 6 ist erstmals für einen kommerziellen Flug erfolgreich ins All gestartet. An Bord hat sie einen Satelliten der französischen Luftwaffe.

Von dpa

Kourou - Die neue europäische Trägerrakete Ariane 6 ist erstmals für einen kommerziellen Flug erfolgreich ins All gestartet. Die Rakete hob vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana aus ab, wie Livebilder zeigten. Die Booster hätten ihre Aufgabe perfekt erfüllt, der transportierte Satellit sei genau an seinem Auslieferungsort abgesetzt worden, hieß es vom Unternehmen Arianespace. An Bord hatte die Ariane 6 einen Satelliten der französischen Luftwaffe. 

Ihren Jungfernflug hatte die Rakete im vergangenen Sommer weitgehend erfolgreich absolviert. Europa kann mit der Ariane 6 eigenständig größere Satelliten in den Weltraum bringen.

Flexible Rakete ist nicht wiederverwendbar

Die Ariane 6 ist das Nachfolgemodell der Ariane 5, die von 1996 bis 2023 im Einsatz war. Sie soll Satelliten für kommerzielle und öffentliche Auftraggeber ins All befördern und ist laut der europäischen Raumfahrtagentur Esa deutlich günstiger als ihre Vorgängerin.

Je nach Mission kann die flexible und modulare Rakete mit zwei oder vier Boostern ausgestattet werden. Beim Erstflug im Juli und nun auch flog sie mit zweien, Ende des Jahres soll sie erstmals mit vier Boostern abheben.

Die Rakete kann bis zu 11,5 Tonnen Nutzlast in höhere und bis zu 21,6 Tonnen in niedrigere Umlaufbahnen transportieren. Durch die Möglichkeit, die Oberstufe wiederholt zu zünden, kann die Ariane 6 Satelliten in verschiedene Positionen und Umlaufbahnen platzieren.

Die Esa sieht die Rakete als den aktuellen Herausforderungen gewachsen an. Der Raumfahrtexperte Martin Tajmar von der TU Dresden meint hingegen, dass sie nicht auf der Höhe der Zeit sei - zum Beispiel, weil sie nicht wiederverwendbar ist.

Zeitweise Krise mit Erststart überwunden

Eigentlich hätte die Ariane 6 bereits 2020 ins All fliegen sollen. Immer wieder kam es zu Verzögerungen. Die Rakete hob letztlich mit vier Jahren Verspätung erstmals ab. Ihre Vorgängerin war zu dem Zeitpunkt schon seit etwa einem Jahr nicht mehr im Dienst und die Vega C, die kleinere Satelliten transportiert, blieb nach ihrem gescheiterten kommerziellen Erststart am Boden.

Die Esa sprach von einer Krise des Trägerraketensektors. Teils wich sie auf Falcon-9-Raketen des US-Unternehmens SpaceX aus. Mit dem Ariane-6-Erststart sah die Esa die Krise als überwunden an.

Auch Deutschland hat Beitrag geleistet

Am Bau der Ariane 6 waren gut ein Dutzend Länder beteiligt. Die Oberstufe wurde in Bremen montiert, die Tanks der Oberstufe und Teile des Triebwerks kommen aus Augsburg beziehungsweise Ottobrunn. Im baden-württembergischen Lampoldshausen wurde das Vinci-Triebwerk getestet. Nach Frankreich ist Deutschland unter den Esa-Ländern der wichtigste Geldgeber und hat etwa 20 Prozent der Kosten von rund vier Milliarden Euro geschultert.

An Bord hatte die Rakete einen Satelliten der französischen Luftwaffe.

© Ronan Lietar/AFP/dpa

An Bord hatte die Rakete einen Satelliten der französischen Luftwaffe.

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Erstellt:
6. März 2025, 17:38 Uhr
Aktualisiert:
6. März 2025, 19:17 Uhr

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