Baden-Württemberg

Experten beraten über Ameiseninvasion

Fachleute warnen vor einem Vormarsch der Ameisenart Tapinoma magnum. Sie bedrohe Gebäude und technische Infrastruktur. Wissenschaftler und Politiker im Südwesten suchen nun den Schulterschluss.

Ameisen der als invasiv geltenden Art Tapinoma magnum machen zahlreichen Kommunen zu schaffen.

© dpa/Uli Deck

Ameisen der als invasiv geltenden Art Tapinoma magnum machen zahlreichen Kommunen zu schaffen.

Von red/dpa

Sie bilden riesige Superkolonien, dringen in Häuser ein und haben schon für Stromausfälle gesorgt: Ameisen der als invasiv geltenden Art Tapinoma magnum machen zahlreichen Kommunen zu schaffen. Wissenschaftler und Politiker wollen heute (9.00 Uhr) im badischen Offenburg (Ortenaukreis) erstmals gemeinsam darüber beraten, wie die Invasion der Krabbler eingedämmt und Schäden vermieden werden können. 

Wissenschaftler von den Staatlichen Naturkundemuseen in Stuttgart und Karlsruhe erforschen den ungewöhnlichen Vormarsch der Insekten. Die Tapinoma magnum stellt nach Einschätzung der Experten eine zunehmende Bedrohung für Baden-Württemberg und andere Regionen Deutschlands dar. In der Grenzstadt Kehl ist ein Kinderspielplatz seit Monaten wegen der Ameisenplage geschossen. 

Das Landesumweltministerium unterstützt ein Forschungsprojekt zu der Ameisenart mit 210.000 Euro, wie der Landtagsabgeordnete Bernd Mettenleiter mitgeteilt hatte. 

Abgeordneter: Städte dürfen nicht allein gelassen werden

„Die zunehmende Ausbreitung der Tapinoma magnum in Baden-Württemberg zeigt, dass wir es mit einem ernstzunehmenden Problem für Anwohnerinnen und Anwohner, aber auch für Gebäude und Infrastruktur zu tun haben“, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Städte und Gemeinden dürften mit dem Problem nicht allein gelassen werden, forderte Mettenleiter. 

Die aus dem Mittelmeerraum stammende Ameisenart ist im Südwesten seit mehreren Jahren an verschiedenen Orten dokumentiert. Nachweise gab es etwa in Karlsruhe, Heidelberg, Eggenstein-Leopoldshafen und Schallstadt südlich von Freiburg. 

Betroffen sind zudem angrenzende Regionen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Ostfrankreich. Der Kampf gilt auch deshalb als schwierig, weil die Tapinoma magnum aussieht wie eine normale heimische Ameise.

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Erstellt:
11. April 2025, 06:52 Uhr

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