Regen in der Wüste

Extremwetter in Spanien und der Sahara

Frühling in Deutschland – Dauerregen in Spanien: Kommt es wieder so schlimm wie beim tödlichen Unwetter Ende Oktober in der Region Valencia?

Der Poyo-Fluss bei Valencia im März 2025 – und auf dem Handy-Display im Oktober 2024.

© AFP/JOSE JORDAN

Der Poyo-Fluss bei Valencia im März 2025 – und auf dem Handy-Display im Oktober 2024.

Von Michael Maier

Nach extremen Regenfällen und Überschwemmungen auf Gran Canaria spitzt sich die Wetterlage nun auf dem spanischen Festland zu. Ausläufer mit Saharastaub könnten in den nächsten Tagen auch Deutschland erreichen.

Was zunächst als regionales Phänomen in der Region Valencia begann, verlagert sich inzwischen nordwärts Richtung Barcelona. Die Meteorologen erwarten bis Freitag Starkregenfälle mit Niederschlagsmengen von bis zu 300 Litern pro Quadratmeter.

Starkregen in Barcelona

In Barcelona werden für die nächsten 24 Stunden Niederschläge zwischen 40 und 160 Liter erwartet. Die große Spanne erklärt sich durch die von Gewittern durchsetzten Regenfälle, die zu erheblichen lokalen Unterschieden führen können. Während sich die Lage in Valencia langsam entspannt, bereitet sich Barcelona auf das Unwetter vor.

Algerien-Tief bringt Regen auf Mallorca

Die Ursache für diese extremen Wetterereignisse ist ein stationäres Tiefdruckgebiet vor der algerischen Küste. Es bewegt sich kaum von der Stelle und pumpt kontinuierlich feuchte Luftmassen in Richtung spanische Küste. Die Kombination aus Mittelmeernähe und Berglandschaft verstärkt dabei die Niederschläge erheblich. Dadurch ist das Wetter auch auf Mallorca derzeit ausnahmsweise einmal schlechter als in Deutschland.

Unwetter auch auf den Kanaren und in der Sahara

Die Unwetterserie ist Teil eines größeren Wetterphänomens: Eine außergewöhnliche Kaltluftströmung hat sich weit nach Süden ausgedehnt und sorgt nicht nur in Spanien, sondern auch auf den Kanaren und sogar in der Sahara für ungewöhnliche Niederschläge.

Unwetter in Spanien

  • Verlagerung der Starkregenzone von Valencia nach Barcelona
  • Niederschlagsmengen zwischen 150 und 300 Liter pro Quadratmeter möglich
  • Stationäres Tief vor Algerien als Hauptursache
  • Erhöhte Überschwemmungsgefahr besonders in Bergregionen
  • Parallelen zum verheerenden Hochwasser vom November 2024

Gefährliche DANA-Tiefs über dem Mittelmeer

Die Situation bleibt weiterhin angespannt, denn ab Freitag kündigt sich bereits die nächste Kaltfront an. Die Infrastruktur in den betroffenen Regionen steht vor einer erneuten Belastungsprobe. Allerdings sind die Warnstufen diesmal nicht so hoch angesetzt wie beim tödlichen Unwetter in der Region Valencia im Oktober 2024.

Solche Regentiefs im Herbst und Frühjahr über dem Mittelmeer werden in der Meteorologie auch als „DANA“ bezeichnet. Sobald sie auf die Küste oder Berge im Hinterland treffen, können sie lebensgefährliche Wassermassen mit sich bringen. Das gilt zum Beispiel auch für die griechische Insel Kreta und die dortige Samaria-Schlucht – den „Grand Canyon Europas“.

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Erstellt:
6. März 2025, 15:30 Uhr
Aktualisiert:
6. März 2025, 16:07 Uhr

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