Feste haben Rasen und Wegen zugesetzt
Vom 20. September an soll der Stuttgarter Schlossplatz wieder begehbar sein. Die Sanierung kostet rund 300 000 Euro.
Von Michael Werner
Stuttgart - Die Wiederherstellung des Rasens und der Wege des Schlossplatzes, die nach dem Public Viewing bei der Fußball-EM notwendig geworden ist, kostet die städtische Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart rund 300 000 Euro. Dies teilte ein Sprecher von in.Stuttgart auf Anfrage unserer Zeitung mit.
Unterdessen haben Leserinnen und Leser gefragt, weshalb die Instandsetzung des derzeit gesperrten Schlossplatzes so lange dauert. Wie berichtet, plant das zuständige baden-württembergische Finanzministerium die Öffnung des zentralen Platzes ab dem 20. September. Dann sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Begonnen haben sie Anfang August nach dem Ende des Festivals Jazz Open. Im Vergleich zur Dauer der nach dem Pink-Konzert erforderlichen Rasenerneuerung im Stuttgarter Stadion erscheint der Zeitraum für die Schlossplatz-Erneuerung manchen sehr lange: Die Sängerin hatte am 19. Juli vor 45 000 Fans in der MHP-Arena gastiert – bereits drei Wochen später, am 10. August, gewann dort der VfB Stuttgart auf neuem Rasen 4:0 gegen Athletic Bilbao.
Dass die Wiederherstellung des Schlossplatzes mehr als doppelt so lange dauern soll, liegt laut dem zuständigen Finanzministerium daran, dass neben dem Rasen auch die Wege erneuert werden müssen. „Derzeit sind diese Wege wegen der starken Nutzung durch viele Zehntausend Menschen bei einem Großevent wie der EM, aber auch wegen den notwendigen Auf- und Abbauten mit schweren Fahrzeugen stark verdichtet“, sagt eine Ministeriumssprecherin. Deshalb nehmen sie bei Regen kein Wasser mehr auf, es bilden sich Pfützenbildung und Regenwasser rinnt über den Schlossplatz hinaus. Um die Wege wieder aufzulockern, würden sie zunächst aufgeraut, um dann die oberste Schicht abzutragen. Anschließend werde neuer Splitt in die Wege eingewalzt: „So werden zum einen die Unebenheiten beseitigt und zum anderen können die Böden wieder Wasser aufnehmen“, erklärt die Ministeriumssprecherin.
Sie hat auch eine Antwort auf die Frage, weshalb die wochenlangen Arbeiten hinter Zäunen mit schwarzen Sichtschutz-Planen stattfinden: Die Zäune mit Sichtschutz seien die vom EM-Public-Viewing. Den Schutz für die Dauer der Arbeiten zu entfernen, hätte zusätzliche Kosten verursacht. Eine Sperrung des Schlossplatzes während der Arbeiten sei aus Sicherheitsgründen notwendig – und auch deshalb, damit der Rollrasen anwachsen könne. Witterungsabhängig seien Abweichungen vom Zeitplan möglich, der eine Öffnung des Schlossplatzes ab dem 20. September vorsieht. Eventuell könnten Teilbereiche aber auch schon vor dem Ende des Sommers geöffnet werden.