Türkei
Festnahmen in Istanbul wegen Aufrufs zu 1. Mai-Demonstrationen
Demonstrationen zum 1. Mai in Istanbul sind auf dem bekannten Taksim-Platz verboten. Wegen angeblicher Aufrufe dazu wurden zahlreiche Menschen bereits vor dem Maifeiertag festgenommen.

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Bereits in der Vergangenheit war es in der Türkei bei 1. Mai-Demonstrationen zu Ausschreitungen und Festnahmen zu kommen, wie hier im Jahr 2022.
Von red/dpa
In Istanbul sind Dutzende Menschen wegen angeblicher Aufrufe zu verbotenen Demonstrationen anlässlich des Maifeiertags auf dem symbolisch wichtigen Taksim-Platz festgenommen worden. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, linksextremen Organisationen anzugehören, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. 76 Personen seien festgenommen worden, nach 84 Verdächtigen werde insgesamt gefahndet, hieß es.
Bereits in den Vorjahren war es zu zahlreichen Festnahmen und Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstrierenden im Zusammenhang mit Demonstrationen am 1. Mai gekommen.
Der Taksim-Platz im Zentrum Istanbuls ist für Gewerkschaften und Opposition symbolisch wichtig: Gewerkschaftler wollen mit einer Versammlung an den 1. Mai 1977 erinnern. Damals hatten dort Heckenschützen auf eine Demonstration mit rund 500.000 Teilnehmern geschossen und zahlreiche Menschen getötet. Seit den Gezi-Protesten 2013, die auf dem Taksim-Platz ihren Anfang nahmen, wurden regierungskritische Versammlungen dort nicht mehr erlaubt.