Fürs große SG-Glück fehlt ein zweites Tor

Der Fußball-Regionalligist aus dem Fautenhau muss sich gegen den FC 08 Homburg trotz guter Leistung mit einem 1:1 begnügen. Großaspach passt erst hinten nicht auf und ist dann vorne zu nachlässig. Nur Joel Gerezgiher trifft für die Schwaben.

Jonas Meiser (rotes Trikot) und seine Aspacher Mitstreiter hängten sich gegen Homburg richtig rein und waren über weite Strecken des Spiels überlegen. Am Ende mussten sich die Schwaben in dem Heimspiel gestern Abend dennoch mit einem 1:1 zufrieden geben.Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Jonas Meiser (rotes Trikot) und seine Aspacher Mitstreiter hängten sich gegen Homburg richtig rein und waren über weite Strecken des Spiels überlegen. Am Ende mussten sich die Schwaben in dem Heimspiel gestern Abend dennoch mit einem 1:1 zufrieden geben.Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

Für Aspachs Coach Hans-Jürgen Boysen war es weder Fisch noch Fleisch. Einerseits lobte der Trainer seine Regionalliga-Fußballer nach dem 1:1 gegen den Titelaspiranten FC 08 Homburg: „Sie haben einen guten Job gemacht.“ Andererseits ärgerte er sich: „Wir müssen das Spiel gewinnen.“ In der Tat war die Elf aus dem Fautenhau dicht dran an einem Heimsieg. Den entscheidenden Schritt machten die Schwaben allerdings nicht. Am Ende standen deshalb zwar ein Teilerfolg und das fünfte Spiel in Folge ohne Niederlage zu Buche, doch zur ganz großen Zufriedenheit fehlten zwei Punkte. Auch weil die SG erst den Anfang verpatzte und danach trotz guter Möglichkeiten nur das Ausgleichstor von Joel Gerezgiher erzielte (46.). Am dichtesten dran an einem zweiten SG-Tor war Marvin Cuni, der den Foulelfmeter in der 51. Minute aber neben das Gehäuse setzte.

Wobei die Nachlässigkeiten nicht vorne, sondern hinten begonnen hatten, als Homburgs Patrick Dulleck kurz nach dem Anpfiff am Strafraumeck ziemlich viele Freiheiten bekam, um aus 14 Metern das 1:0 zu erzielen. „Ich weiß nicht, weshalb wir diese Startschwierigkeiten hatten“, rätselte Boysen, nachdem der Fünftletzte vor dem frühen Gegentreffer erst den Ball nicht richtig wegbekommen hatte und dann zu passiv gewesen war.

Großaspach verschläft den Start, übernimmt danach aber nach und nach die Spielkontrolle



Ein Auftakt, wie er nicht schlechter hätte sein können. Zumal gegen einen Kontrahenten, der über eine gute Offensivabteilung verfügt und als sehr konterstark gilt. Doch das bekamen die Schwaben in den Griff. „Wir haben es immer wieder geschafft, gut gegen den Ball zu arbeiten und den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen“, urteilte ihr Coach. Bis zur ersten klaren Chance, dauerte es trotzdem noch ein Weilchen. Erst nach 34 Minuten hatte Jan Ferdinand eine richtig dicke Möglichkeit. Er bekam nach einer Flanke von Sebastian Schiek aber zu wenig Druck hinter den Kopfball aus fünf Metern und Torhüter David Salfeld holte die Kugel aus dem Eck. Ferdinand war in der 41. Minute auch an der zweiten guten Möglichkeit beteiligt, diesmal wurde sein Versuch aus sieben Metern aber von Verteidiger Stefano Maier noch abgeblockt.

In der zweiten Halbzeit waren dann allerdings gerade mal 30 Sekunden vorbei, als der Ausgleich geschafft war. Joel Gerezgiher hatte aus 20 Metern mit den linken Fuß abgezogen und der Flachschuss landete unerreichbar für Salfeld im linken Eck. Nur fünf Minuten nach dem 1:1 hätte Aspach gar in Führung gehen müssen. Marvin Cuni war am Strafraumeck nach einem Zweikampf mit Maier zu Fall gekommen und Schiedsrichter Christoffer Reimund hatte auf Elfmeter entschieden. Der Gefoulte selbst nahm das Geschenk aber nicht an und schoss den Strafstoß vorbei. „Wir hätten einfach das zweite Tor nachlegen müssen“, ärgerte sich Boysen nach dem Vergleich und hatte dabei vor allem diese vergebene Großchance im Blick.

Wobei seine Elf danach weitere gute Ansätze und Möglichkeiten hatte. Was fehlte, das war aber ein Quäntchen Glück, die letzte Entschlossen- und auch ein wenig Genauigkeit. Wie in der 58. Minute, als sich Cuni durchsetzte, sein Querpass aber vier Meter vor dem Gehäuse von Homburgs Abwehrmann Maurice Springfeld noch vor drei Aspacher Angreifern weggeschlagen werden konnte. Cuni war es auch, der in der 65. Minute nach einem Konter FCH-Schlussmann Salfeld mit einem Schuss aus zwölf Metern zu einer Glanzparade zwang.

In der Schlussphase wäre die Großzügigkeit fast noch bestraft worden, doch der zuvor weitgehend beschäftigungslose SG-Torwart David Nreca-Bisinger zeigte gleich zweimal, weshalb er trotz seiner erst 18 Jahre bereits das Vertrauen seines Trainers genießt. In der 75. Minute parierte der noch für die A-Jugend spielberechtigte Schlussmann einen 12-Meter-Schuss von Luca Plattenhardt. Nur zwei Minuten später wehrte er einen Drehschuss aus sieben Metern von Damjan Marceta mit einem tollen Reflex ab.

Damit hatte es sich aber mit gefährlichen Offensivaktionen des einstigen Bundesligisten aus dem Saarland. Eine richtig gute Gelegenheit gab es jedoch auch auf der anderen Seite keine mehr. Deshalb war Boysen am Ende damit einverstanden, dass sich sein Team „gegen einen starken Gegner die Spielkontrolle erarbeitet und fast die gesamten 90 Minuten bewahrt hat“. Er wusste allerdings auch: „Wie schon in Aalen haben wir uns den möglichen Sieg entgehen lassen.

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Erstellt:
17. Dezember 2020, 06:00 Uhr

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