Fußball-Kreisliga A2: Ein Trio wird hoch gehandelt

Der SV Unterweissach, der FC Welzheim und der VfR Murrhardt werden von der Konkurrenz als Titelanwärter in der Fußball-Kreisliga A 2 gehandelt. Nur der Meister steigt auf. Der Abstieg kann bis zu acht Mannschaften treffen.

Andreas Grimmer (blaues Trikot) hat in der vergangenen Saison für Unterweissach gespielt und ist nun der SVU-Trainer. Foto: Tobias Sellmaier

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Andreas Grimmer (blaues Trikot) hat in der vergangenen Saison für Unterweissach gespielt und ist nun der SVU-Trainer. Foto: Tobias Sellmaier

Von Dieter Gall

Eine knüppelharte Saison erwartet die 16 Mannschaften in der Fußball-Kreisliga A 2. Die Saison 2024/2025 wirft jetzt schon ihre Schatten voraus, denn dann gibt es im Bereich des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) eine Reform der Fußballbezirke, die von ursprünglich 16 auf dann zwölf reduziert werden. Der neue Bezirk zwölf wird aus Vereinen der Bezirke Rems-Murr und Hohenlohe Süd (Gebiete Schwäbisch Hall und Crailsheim) gebildet.

Derzeit besteht die Kreisliga A 2 aus 16 Mannschaften, die in der Saison 2024/2025 auf 15 Teams verringert werden soll. Das bedeutet in dieser Runde erneut einen verstärkten Abstieg, wobei es mindestens vier und im Extremfall bis zu acht Teams treffen kann. Zudem wird die Aufstiegsrelegation in allen Spielklassen für die aktuelle Runde ausgesetzt. Nur der Meister steigt direkt in die neugeordnete Bezirksliga auf, die dann zunächst aus zwölf Mannschaften aus dem Rems-Murr-Kreis und sechs Teams aus dem Bereich Hohenlohe Süd bestehen wird.

Durch den Abstieg des SV Unterweissach, des SV Steinbach und der Spvgg Kleinaspach/Allmersbach aus der Bezirksliga bekommt die A 2 einen zusätzlichen Reiz. Außerdem mischen mit dem FV Sulzbach und der SK Fichtenberg ernst zu nehmende Teams aus der Kreisliga B 2 zukünftig mit. Nicht mehr mit von der Partie sind dagegen die Absteiger FC Oberrot, TSV Oberbrüden und der SV Steinbach II.

Titelfavoriten Bei einer Umfrage unter den Teams der Liga kristallisierte sich der SV Unterweissach als klarer Titelkandidat heraus. Ebenfalls ganz oben erwartet werden der letztjährige Vizemeister FC Welzheim sowie der VfR Murrhardt.

Beim SV Unterweissach haben die Verantwortlichen den Schock vom Abstieg weitgehend verdaut. Mit Andreas Grimmer, der seine Kickstiefel an den Nagel gehängt hat, steht der Nachfolger von Norbert Gundelsweiler als neuer Chefcoach bereit. Unterstützt wird er dabei vom spielenden Co-Trainer Maximilian Höfer. Zurückgeholt haben die Unterweissacher mit Luka Benic vom Ligakonkurrenten Welzheim ihren ehemaligen Torgaranten. Nicht mehr im SVU-Trikot steht jedoch Angreifer Georgios Michailidis zur Verfügung, der sich dem Bezirksliga-Aufsteiger TSC Murrhardt angeschlossen hat. Außerdem zog es Jonas Knorth zu Landesligist SV Kaisersbach. Als Saisonziel haben die Unterweissacher Rang eins und fünf ins Auge gefasst.

Der VfR Murrhardt möchte mit Trainer Taner Has ebenfalls ganz oben mitspielen. Nachdem der VfR mit Rene Kasubke und Axel Endreß nur zwei Abgänge zur eigenen Alte-Herren-Mannschaft hat, es aber keine Zugänge gibt, werden die Walterichstadter mit einer eingespielten Truppe dem Kampf um Meisterschaftspunkte aufnehmen.

Der FC Welzheim scheiterte im entscheidenden Relegationsspiel gegen den Bezirksligisten SSV Steinach-Reichenbach mit 1:2 und muss daher in dieser Runde einen neuen Anlauf in Richtung Aufstieg unternehmen. Beim amtierenden Vizemeister sprechen die Verantwortlichen das Thema Titelgewinn offen aus. Mit dem spielenden Co-Trainer Kim-Steffen Schmid vom SV Allmersbach hat sich der FCW einen echten Goalgetter geangelt, der den Abgang von Torgarant Luka Benic zum SV Unterweissach kompensieren soll.

Verfolger Zum erweiterten Kreis der Titelkandidaten gehören der SV Steinbach, die Spvgg Kleinaspach/Allmersbach, der FSV Weiler zum Stein und der TSV Althütte. Beim SV Steinbach setzen die Verantwortlichen weiter auf das Trainergespann Philipp Heller und Talha Ünal. Gleich elf Neue wurden zum Trainingsauftakt begrüßt. Darunter befinden sich Mustafa Abdulrazzaq als Rubaye von der Spvgg Kleinaspach/Allmersbach sowie Stefano Giannatiempo und Caner Bakir vom Großen Alexander Backnang. Verlassen haben den SVS Hannes Bössenecker (TSV Nellmersbach), Rene Sailer (SV Allmersbach), Robin Toptanci (SV Breuningsweiler) sowie Ulas Yagmur und Luca Squillacioti, die sich dem TV Oeffingen angeschlossen haben.

Bei der Spvgg Kleinaspach/Allmersbach hat weiterhin das Gespann Markus Gentner und Tom Schöffler das Trainingszepter in der Hand. Die Kleinaspacher wollen ebenfalls oben mitmischen und haben sich mit Marcel Hofer vom SV Steinbach verstärkt. Dem gegenüber stehen allerdings auch sechs Abgänge.

Oben mitspielen möchte auch das Trainergespann Marcel Goncalves und Egzon Krasniqi vom FSV Weiler zum Stein. Der FSV muss aber zukünftig auf Marcel Salzmann (SV Allmersbach) und Emanuel Marino (Türkspor Stuttgart) verzichten.

Eine gute Rolle trauen die Macher beim TSV Althütte auch ihrem Team zu. Unter Trainer Peter Hogh soll die Elf um die Plätze eins bis fünf mitspielen. Prominentester Zugang ist dafür Michl Bauer, der zuletzt für Oberligist TSG Backnang am Ball war.

Mittelfeldteams Jeweils einen einstelligen Tabellenplatz streben die Teams aus Allmersbach, Sechselberg, Erbstetten, Backnang, Kirchberg an der Murr und Gaildorf an. Die zweite Garnitur des SV Allmersbach wird weiterhin von Manuel Mrasek trainiert. Neben drei Spielern aus der eigenen Jugend wird zukünftig Levin Karsch vom TSV Leutenbach das SVA-Trikot tragen. Mit Benjamin Meyer, Niuls Thomann, Dustin Condello und Robin Loistl wurden gleich vier Akteure in den Kader der Bezirksligamannschaft übernommen. Der TSV Sechselberg setzt weiter auf Trainer David Bohn und holte sich mit Justin Richter (TSV Althütte), Giulino Valente (SV Unterweissach) und Lukas Zanker (TSV Oberbrüden) drei Neue ins Boot. Marius Kinzel hat dagegen seine Karriere beendet.

Bei der SKG Erbstetten haben mit Tim Walker, Patrick Turina und Max Bauer drei Spieler mit dem Fußballspielen aufgehört. Yannic Denzinger wechselte zur SG Oppenweiler-Strümpfelbach. Trainer Pascal Disch kann allerdings gleich sechs Akteure aus der A-Jugend des TSV Nellmersbach willkommen heißen. Beim Großen Alexander Backnang setzt sich mit Petros Kelesidis ein alter Bekannter wieder auf die Trainerbank. Außer Stefano Gianntiempo, der zum SV Steinbach wechselte, gab es bei den Backnangern keine Abgänge, sodass Kelesidis mit einem eingespielten Team einen sicheren Mittelfeldplatz erreichen sollte.

Nicht einen einzigen Abgang gibt es auch bei der SVG Kirchberg. Trainer Roland Stampfl hat seine Schützlinge offenbar gut im Griff. Die Handschrift des erfahrenen Coaches ist unverkennbar und sollte zu einer weitgehend sorgenlosen Saison in Kirchberg führen.

Der TAHV Gaildorf musste in der vergangenen Runde lange um den Klassenerhalt bangen. Für diese Saison wünscht sich das mitspielende Trainerduo Errahman Sakarya und Batuhan Sahin frühzeitige Klarheit in Sachen Ligaverbleib.

Abstiegskampf Um den Klassenerhalt geht es für die drei Aufsteiger SK Fichtenberg, FV Sulzbach und SC Urbach II. Neben dem Hauptziel Klassenerhalt möchte Trainer Dario Miklic von der SK Fichtenberg auch sein Team weiter entwickeln, um für die kommende schwere Saison gewappnet zu sein. Die Aufstiegself blieb weitgehend zusammen, sodass der Sportkameradschaft der Ligaerhalt durchaus gelingen könnte.

Beim Aufsteiger FV Sulzbach hat zukünftig Michael Butrej als Trainer das Sagen. Der Ex-Profi des VfL Wolfsburg, 1. FC Nürnberg und von Eintracht Braunschweig wünscht sich den Klassenerhalt, der mit gleich vier Zugängen vom FC Viktoria Backnang realisiert werden soll. Zudem wurden sechs Akteure aus der eigenen Jugend in den Kader der ersten Mannschaft übernommen, wobei ein Großteil dieser Spieler erste Erfahrungen in der zweiten Sulzbacher Mannschaft sammeln soll.

Als Meister der Kreisliga B 4 schaffte die zweite Mannschaft des SC Urbach den Aufstieg in die Kreisliga A 2. Trainer Dominik Menzler erwartet von seinem jungen Team nichts anderes als den Ligaverbleib, zumal die erste Garnitur der Urbacher in der Kreisliga A 1 Priorität genießt.

Saisonauftakt Der Rundenstart ist am kommenden Sonntag. Und da dürfen sich die Fans gleich auf zwei Topduelle freuen. Mit dem VfR Murrhardt und dem SV Unterweissach sowie dem SV Steinbach und der Spvgg Kleinaspach/Allmersbach treffen nämlich vier Titelanwärter in direkten Vergleichen aufeinander. Interessant dürften zwei weitere Partien werden. Der Große Alexander Backnang erwartet den TSV Sechselberg und die SKG Erbstetten empfängt den TSV Althütte.

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Erstellt:
24. August 2023, 06:00 Uhr

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