Frauen-Radrennen in Stuttgart

„Gänsehaut-Atmosphäre“ – und wieder ein italienischer Sieg

Zweite Auflage, zweiter italienischer Sieg. Eleonora Gasparrini hat am Sonntag den Women’s Cycling Grand Prix in Stuttgart gewonnen. 2025 soll es die nächste Ausgabe geben, der Termin ist aber noch offen.

Alle Augen auf Eleonora Gasparrini: Die Italienerin gewinnt das Radrennen in Stuttgart.

© /Lichtgut/Ferdinando Iannone

Alle Augen auf Eleonora Gasparrini: Die Italienerin gewinnt das Radrennen in Stuttgart.

Von Dirk Preiß

Franziska Brauße ist keine, der man erklären muss, was gute Laune bedeutet. Die Bahnrad-Olympiasiegerin von 2021 ist meist gut drauf. Am Sonntag war ihre Stimmungslage aber noch ein bisschen besser als sonst. „Es war“, sagte sie im SWR-Fernsehen und strahlte, „das Highlight der Saison.“

Die 25-Jährige stand da gerade im Zielbereich des Women’s Cycling Grand Prix in der Stuttgarter Innenstadt. Neben ihrem Job auf der Bahn fährt die in Metzingen geborene Brauße auch für das deutsche Team Ceratizit auf der Straße – und hatte damit am Sonntag ein echtes Heimspiel: „Es ist megacool, wenn man die Strecke aus dem Training kennt und man ständig seinen Namen hört.“ Beinahe hätte Franziska Brauße sogar zum Siegerteam gehört.

Drei Runden à 9,2 Kilometer waren am Ende der insgesamt 118 Kilometer langen Strecke (gestartet wurde in Böblingen) zu absolvieren. Und in die letzte davon ging Braußes Teamkollegin Marta Lach als Führende. Aber: Als die Polin zum dritten Mal die Hasenbergsteige bewältigen musste, war sie mit ihren Kräften am Ende – und wurde wenige Meter später vom Feld der Verfolgerinnen eingeholt. Am Ende sprintete dann ein Trio um den Sieg.

„Genau so ein Rennen haben wir uns gewünscht“, sagte Lisa Brennauer. Die Olympiasiegerin ist Sportliche Leiterin des Grand Prix, schwärmte von der Stimmung vor allem an der Hasenbergsteige („Da standen die Zuschauer in Dreier- und Viererreihen, das war Gänsehaut-Atmosphäre“) – und meinte: „Es war bis zum Finale spannend, dieser Rennverlauf hat mich mega gefreut.“

Den Schlussspurt für sich entschieden hat dann Eleonora Gasparrini vom UAE-Team, das bei den Herren den Superstar des Radsports stellt: den Slowenen Tadej Pogacar. Die 22-Jährige, die im direkten Vorfeld des Rennens in Stuttgart Dritte der U-23-EM geworden ist, sorgte mit ihrem knappen Erfolg dafür, dass auch der zweite Sieg beim Rennen in Stuttgart an eine Italienerin geht. Im vergangenen Jahr hatte die erste Auflage des Grand Prix mit dem Zielstrich am Rotebühlplatz Elena Pirrone gewonnen. „Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel“, jubelte Gasparrini.

Für die zweite Ausgabe wurde die Wertigkeit des Rennens deutlich angehoben, Lisa Brennauer sieht mit der Veranstaltung am Sonntag diesen Weg bestätigt. Für 2025 ist erneut ein Women’s Cycling Grand Prix beim Radsport-Weltverband angemeldet, der Termin allerdings muss noch bestimmt werden.

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Erstellt:
15. September 2024, 17:26 Uhr

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