Frankreich
Gästeliste für Notre-Dame-Eröffnung wird länger: Nun will auch Trump kommen
Die Pariser Kathedrale Notre-Dame soll am Wochenende in neuem Glanz eröffnet werden - und in ihm wollen sich viele sonnen: Nun hat auch der designierte US-Präsident Donald Trump sein Kommen zugesagt.
Von mmf/afp
Die Pariser Kathedrale Notre-Dame soll am Wochenende in neuem Glanz eröffnet werden - und in ihm wollen sich viele sonnen: Nun hat auch der designierte US-Präsident Donald Trump sein Kommen zugesagt. Er wird einer von etwa 3000 Gästen sein, vor denen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Samstag eine Rede auf dem Vorplatz der Kathedrale halten will, unter ihnen auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und etwa 50 weitere Staats- und Regierungschefs.
Eingeladen sind auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Papst Franziskus. Letzterer hat jedoch abgesagt und besucht stattdessen eine Woche später ein Kolloquium zur Volksreligiösität auf Korsika. Manche sehen darin eine Botschaft, dass er sich nicht für eine institutionelle Zeremonie mit politischen Untertönen einspannen lassen will.
Trump kündigte sein Kommen in seinem eigenen Onlinedienst Truth Social an. „Es ist mir eine Ehre, anzukündigen, dass ich am Samstag nach Paris reisen werde, um an der Wiedereröffnung der prächtigen und historischen Kathedrale Notre-Dame teilzunehmen, die nach einem verheerenden Brand vor fünf Jahren vollständig restauriert worden ist“, erklärte er. Macron habe „einen tollen Job gemacht“, fügte er hinzu.
Der französische Präsident hatte das spektakuläre Ergebnis der Restaurierung am vergangenen Freitag während der stundenlangen Live-Übertragung eines vom Elysée so bezeichneten „Baustellenbesuchs“ erstmals der Weltöffentlichkeit präsentiert.
Online-Anmeldungen nach Wiedereröffnung
Seit Dienstag können sich Interessierte für die Gottesdienste während der ersten Woche nach der Wiedereröffnung online anmelden. Die Website der Kathedrale war jedoch sofort überlastet und zeigte Wartezeiten von mehr als einer Stunde an. Von Samstag an sollen auch Online-Anmeldungen für normale Besuche möglich sein, jeweils für zwei Tage im voraus.
Der Eintritt bleibt auf Wunsch der Diözese gratis. Sie hatte sich gegen den Vorschlag der Kulturministerin Rachida Dati ausgesprochen, von Besuchern Eintrittsgeld zu verlangen, um damit andere religiöse Bauwerke zu restaurieren. In Frankreich gehören alle vor 1905 errichteten Kirchen und Klöster dem Staat, der für deren Erhalt zuständig ist.
Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen
Zur Eröffnungsfeier der Pariser Kathedrale Notre-Dame sollen die Sicherheitsvorkehrungen stark verschärft werden. Etwa 6000 Sicherheitskräfte sollen im Einsatz sein, teilte die Präfektur von Paris mit, unter ihnen auch Scharfschützen auf den Dächern. „Wir orientieren uns an den Maßnahmen, die wir für die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele getroffen haben“, sagte Polizeichef Laurent Nuñez.
Am Seine-Ufer wird mit etwa 40.000 Besuchern gerechnet. Die Polizei sperrt das Gelände weiträumig ab. Mehrere Metrostationen werden geschlossen. Auch die Geschäfte auf der Seine-Insel, auf der Notre-Dame steht, sollen am Wochenende geschlossen bleiben.
Nach Macrons Ansprache am Samstag auf dem Vorplatz wird der Pariser Erzbischof Laurent Ulrich mit dem Bischofsstab an die Tür der Kathedrale klopfen und dann feierlich einziehen. Dazu soll erstmals die gründlich gereinigte Orgel wieder feierlich erschallen. Am Sonntag wird der Erzbischof mit etwa 170 Bischöfen aus dem ganzen Land und Priestern aus allen Pariser Pfarreien die erste Messe feiern und dabei auch den neuen Altar weihen.
Die gotische Kirche war bei einem Großbrand 2019 massiv beschädigt worden. Dank zahlreicher Spenden in Höhe von 846 Millionen Euro konnte die Kirche innerhalb von gut fünf Jahren umfassend restauriert werden. Die Brandursache wurde nicht abschließend geklärt. Die Ermittler gingen unter anderem von einem Kurzschluss und mangelndem Brandschutz aus.