Britisches Königshaus

Britische Royals dürfen sich über Geldsegen freuen

Ihr Königshaus lassen sich die Briten so einiges kosten. Nun beschert der Ausbau von Offshore-Windkraft Charles III. besonders volle Kassen. Doch das ruft auch Kritiker auf den Plan.

Das britische Königshaus darf sich über einen Geldsegen freuen. (Archivbild)

© John Walton/PA Wire/dpa

Das britische Königshaus darf sich über einen Geldsegen freuen. (Archivbild)

Von Von Christoph Meyer, dpa

London - Gute Neuigkeiten für Charles und Co.: Die britischen Royals dürfen sich im kommenden Jahr über einen stattlichen Geldsegen freuen. Wie die Nachrichtenagentur PA meldete, steigt der Betrag, der dem König (75) und seiner Familie für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben zusteht, um 45 Millionen auf 130 Millionen Pfund (etwa 149 Millionen Franken).

Hintergrund ist, dass die Einnahmen des sogenannten "Crown Estate" kräftig gestiegen sind. Dabei handelt es sich um ein Portfolio an Land- und Immobilienbesitz sowie die Rechte an der wirtschaftlichen Nutzung des Festlandsockels um die britische Küste.

Royals profitieren von Offshore-Windparks

Aus diesen Einnahmen speist sich der als "Sovereign Grant" bezeichnete Topf, mit dem die britischen Royals ihre Residenzen in Schuss halten und etwa offizielle Auslandsreisen finanzieren.

Vor allem der Ausbau von Offshore-Windparks in der Nordsee brachte zuletzt enorme Summen ein. Der Anteil, der für die Royals bestimmt ist, wurde daher kürzlich auf zwölf Prozent gesenkt. Trotzdem steigt der Betrag, den sie zur Verfügung haben.

Zwei Hubschrauber stehen auf der Einkaufsliste

Das zusätzliche Geld soll vor allem in die seit Jahren laufende Renovierung des Buckingham-Palasts fließen, hieß es vom Königshaus.

Bereits auf der Einkaufsliste für dieses Steuerjahr (endet April 2025) stehen aber auch zwei neue Hubschrauber vom Typ AgustaWestland AW139s, mit denen die Royals zu ihren zahlreichen offiziellen Terminen reisen wollen. Sie sollen zwei in die Jahre gekommene Sikorsky-Helikopter ersetzen.

Für die Pläne des umweltbewussten Königs war es dem Bericht zufolge wichtig, dass die neuen Hubschrauber mit nachhaltigem Flugkraftstoff betrieben werden können.

Reduziert werden sollen die Flüge der Umwelt zuliebe aber nicht, sonst rentiere sich die Investition nicht, sagte ein Palastsprecher. Auch die beiden Bentleys des Monarchen sollen für den Betrieb mit Biokraftstoff umgerüstet werden.

Krönung kostete den Palast 800.000 Pfund

Neben den laufenden Kosten gab es im vergangenen Steuerjahr mehrere größere Posten. Die Krönung von König Charles und Königin Camilla (77) etwa kostete den Palast 800.000 Pfund (rund 915.000 Franken) - wobei aber die Kosten für Sicherheit durch die Polizei und Teilnahme des Militärs nicht eingerechnet sind.

Auch Auslandsreisen schlugen zu Buche: Am teuersten kam den britischen Steuerzahler der Staatsbesuch des Königspaars in Kenia zu stehen. Für Charterflug und sonstige Ausgaben fielen mehr als 166.000 Pfund (etwa 190.000 Franken) an. Die Reise des Königspaars in Frankreich kostete 118.000 Pfund (etwa 135.000 Franken). Im Oktober will das Königspaar nach Australien und Samoa reisen.

Monarchiegegner kritisiert Preis-Leistungs-Verhältnis

Der Chef der monarchiekritischen Organisation Republic, Graham Smith, bemängelte, die wahren Kosten für die Königsfamilie seien weit höher als der nun veröffentlichte Jahresbericht des Sovereign Grants ahnen lasse. Ihm zufolge gibt der Steuerzahler ungefähr 345 Millionen Pfund (395 Millionen Franken) jährlich für die Royals aus.

In die Schätzung seien das Geld, das die Royals durch weitere Portfolios erhalten und das ihnen als Privatvermögen zur Verfügung steht, sowie die hohen Sicherheitskosten eingerechnet, argumentierte Smith. 

Ebenfalls in dieser Woche wurden die Finanzberichte der Herzogtümer Cornwall und Lancaster veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass König Charles umgerechnet 32,6 Millionen Euro und Prinz William etwa 27,4 Millionen Euro an privaten Einnahmen im vergangenen Steuerjahr verbuchen konnten.

Aus Sicht des Monarchiegegners Smith stehen die Summen in keinem Verhältnis. "Zum Vergleich: Der irische Präsident kostet vier Millionen Euro. Ein Bruchteil der Kosten für jemanden, der einen ähnlichen Job macht, aber gewählt ist und Rechenschaft ablegen muss", sagte Smith einer Mitteilung zufolge.

Ein Palastsprecher deutete an, dass der Anteil, der dem Königshaus aus dem Crown Estate zusteht, weiter gesenkt werden dürfte, um auf ein "angemesseneres" Niveau zu kommen.

Meghan und Harrys früheres Anwesen weiterhin leer

Zu den vielen Details, die bei der Veröffentlichung des "Sovereign-Grant"-Berichts ans Licht kamen, gehört, dass das Anwesen von Prinz Harry (39) und Herzogin Meghan (42) auf dem Gelände von Schloss Windsor weiterhin leersteht.

Das Paar wurde vor mehr als einem Jahr aus "Frogmore Cottage", wie das Gebäude heißt, hinauskomplimentiert. Die Kosten für die Renovierung hatten sie zuvor zurückgezahlt.

Harry und Meghan hatten sich vor gut vier Jahren vom engeren Kreis des Königshauses losgesagt. Das Verhältnis zum Rest der Royal Family gilt als zerrüttet. Sie leben inzwischen mit ihren Kindern Prinz Archie (5) und Prinzessin Lilibet (3) im US-Bundesstaat Kalifornien.

 

König Charles III. darf sich über volle Kassen freuen. (Archivbild)

© Andrew Matthews/PA Wire/dpa

König Charles III. darf sich über volle Kassen freuen. (Archivbild)

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Erstellt:
24. Juli 2024, 05:14 Uhr
Aktualisiert:
24. Juli 2024, 20:33 Uhr

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