Ehrung in Rust
„Goldene Narrenschelle“ für Boxerin Regina Halmich
Für TV-Legende Stefan Raab stieg die ehemalige Weltmeisterin noch einmal in den Ring - und gewann. Die närrische Ehrung dieses Erfolgs folgt nun.
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© dpa/Philipp von Ditfurth
Die ehemalige Profi-Boxerin Regina Halmich ist mit der 18. „Goldenen Narrenschelle“ geehrt worden.
Von red/dpa
Fünf Monate nach dem Duell mit TV-Entertainer Stefan Raab ist die einstige Profi-Boxerin Regina Halmich mit der 18. „Goldenen Narrenschelle“ geehrt worden. Die 48-Jährige hat aus Sicht der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) mit der Aktion bewiesen, „dass sie vom närrischen Schlag ist“. Die gebürtige Karlsruherin hatte Raab Mitte September bei seinem TV-Comeback klar nach Punkten besiegt. Laudator im Europa-Park in Rust (Ortenaukreis) war Innenminister Thomas Strobl (CDU).
„Zum Boxen braucht es vieles, nicht nur Kraft und Mut, nein, man braucht auch Köpfchen – unterm Hut. Regina Halmich, die hat alles, was man braucht und was den Gegner richtig schlaucht“, reimte er anlässlich der Verleihung. „Die Narrenschelle soll sie auch erhalten, nicht nur fürs Zusammenfalten. Ihr soziales Engagement - das treibt sie an, sie hat für ihr Ziel einen klaren Plan. Und wenn’s mal schwer wird - denkt daran, wie Regina Halmich im Ring anpacken kann.“
Narren loben soziales Engagement
Auch der VSAN hob Halmichs soziales Engagement etwa im Kampf gegen Gewalt an Frauen oder beim deutschen Kinderhilfswerk hervor: „Da hat sie eine große Gemeinsamkeit mit den Narren. Auch wir wollen anderen eine Freude machen“, hieß es in einer Mitteilung.
Ferner erklärte der Verband: „Wenn eine Badnerin im Rheinland Stefan Raab die Rückkehr ins Rampenlicht ermöglicht, ist es höchste Zeit, dass sie auch für die schwäbisch-alemannische Fastnacht in den Ring steigt.“
Erst drei Frauen unter Ausgezeichneten
Die VSAN verleiht die närrische Ehrung seit 2006. Zu den Schellenträgern zählen die Fernsehmoderatoren Thomas Gottschalk und Frank Elstner, der ehemalige EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU), SWR-Intendant Kai Gniffke und die Ministerpräsidenten aus Bayern und Baden-Württemberg, Markus Söder (CSU) und Winfried Kretschmann (Grüne).
Halmich ist erst die dritte Preisträgerin. 2016 erhielt die bayerische Staats- und Europaministerin Beate Merk (CSU) die „Narrenschelle“, vier Jahre später die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU).
Die 1924 gegründete VSAN ist eine der ältesten Narrenvereinigungen Deutschlands. In ihr sind 68 Narrenzünfte aus den Regierungsbezirken Freiburg, Tübingen und Stuttgart, dem bayerischen Regierungsbezirk Schwaben und fünf Kantonen in der Schweiz zusammengeschlossen. Insgesamt seien darin mehr als 70.000 Mitglieder aktiv. 2014 kam die schwäbisch-alemannische Fastnacht in die deutsche Unesco-Liste des Immateriellen Kulturerbes.