Mundartinitiative des Landes
Großes Interesse am Dialekt-Preis
Das Land schreibt einen Dialektpreis aus – und das schwäbische, alemannische, und fränkische Echo ist beachtlich. Unter mehr als 300 Bewerbungen wählt eine Jury jetzt die Gewinnerinnen und Gewinner aus.
Von Jan Sellner
Große Resonanz auf die erstmalige Ausschreibung des „Landespreises für Dialekt in Baden-Württemberg“: Bis zum Eingabeschluss Ende Juli sind nach Auskunft des Dachverbandes der Dialekte Baden-Württemberg rund 330 Bewerbungen eingegangen. Eine zwölfköpfige Fachjury wählt nun die besten Einsendungen aus. Ministerpräsident Winfried Kretschmann kürt die Gewinnerinnen und Gewinner werden am 21. Oktober bei einer festlichen Preisverleihung im Stuttgarter Neuen Schloss.
Die Ausschreibung lagen sechs Kategorien zugrunde: Junge Generation, Literatur, Film, Neue Medien sowie der Block Lied/Musik, Kabarett/Comedy/Live-Performance/Bühnenkunst. Am meisten Einsendungen gab es dem Verband zufolge in den Kategorien Literatur und Lied/Musik. Dort wurden jeweils mehr 100 Bewerbungen gezählt.
Der Preis ist mit insgesamt 60 000 Euro dotiert
Die Landesregierung hatte den Landespreis im Rahmen ihrer Dialektinitiative ins Leben gerufen. Vergeben wird er in Zusammenarbeit mit dem Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg. Die Mittel stellt das Kunstministerium. Dotiert ist der Landespreis mit 60 000 Euro. „Die hohe Zahl von Bewerbungen zeigt, dass wir eine lebendige Dialektkultur in Baden-Württemberg haben“, sagte Martin Kistler, Landrat des Landkreises Waldshut und erster Vorsitzender des Dachverbands der Dialekte Baden-Württemberg. Der Landespreis werde den Dialekt noch stärker ins Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger rücken. Der im Juli 2023 gegründete Verband tritt laut Selbstbeschreibung „für den Schutz des sprachlichen Erbes, die Pflege einer lebendigen Dialektkultur und die Wertschätzung des dialektalen Reichtums in Baden-Württemberg ein“. Der Gründung war eine Dialektinitiative im Landtag von Markus Rösler (Grüne), Willi Stächele (CDU), Andreas Kenner (SPD) und Jochen Haußmann (FDP) vorausgegangen.