Großes Ziel bleiben die Olympischen Spiele

Isabel Kämpfert aus Kirchberg/Murr gehört zu den großen Hoffnungen im Bahnradsport. Die 19-Jährige ist im Ausscheidungsfahren die deutsche Meisterin und will den Titel verteidigen. Sie sammelt zudem Erfahrungen unter anderem auf der Straße, um in den Bundeskader zu kommen.

Die Kirchbergerin Isabel Kämpfert ist nun auch bei Straßenrennen zu sehen. Foto: privat

Die Kirchbergerin Isabel Kämpfert ist nun auch bei Straßenrennen zu sehen. Foto: privat

Von Heiko Schmidt

Wer in Kirchberg an der Murr unterwegs ist, hat Isabel Kämpfert bestimmt schon auf ihrem Rad gesehen. Die 19-Jährige trainiert sechsmal pro Woche, dabei zwei bis drei Stunden täglich. „Mittwochs bin ich auf der Bahn in Öschelbronn, ansonsten fahre ich meistens alleine“, berichtet die Radrennfahrerin. Hinzu kommen drei Übungseinheiten in jeder Woche im Kraftraum. Isabel Kämpfert macht das alles für ihre beiden großen Ziele: „Ich möchte Profi werden und bei den Olympischen Spielen dabei sein.“

Erste Erfahrungen mit der deutschen Nationalmannschaft hat die Kirchbergerin bereits gesammelt. So war sie Anfang dieses Jahres bei einem zweiwöchigen Trainingslager der deutschen Topradrennfahrer auf Mallorca dabei. Doch fest gehört die Schwäbin noch nicht zum Bundeskader. Dafür sollte sie sich auch in anderen Radsportdisziplinen außer nur auf der Bahn gut präsentieren. Deshalb ging sie in 2023 bei der deutschen Meisterschaft im Cyclo-Cross, dem traditionellen Querfeldeinrennen beziehungsweise Radcross, an den Start. In München sicherte sich die Kirchbergerin die Bronzemedaille in der Altersklasse U 23. Das war ein erstes Ausrufezeichen, das die Sportlerin gesetzt hat.

Deutsche Bahnrad-Meisterschaft findet vom 14. bis 18. Juni statt

Die eingefleischte Bahnradfahrerin startet aber nun auch vermehrt bei Straßenrennen. Ihr jüngster Erfolg ist der erste Platz bei den Frauen beim Rino-Cup in Biberach über 40 Kilometer. Jedoch ihre Lieblingsdisziplin war und ist das Bahnradfahren. „Eine schnelle Bahn sowie Sprints mag ich dabei besonders gerne“, zählt Isabel Kämpfert die Vorzüge der Rennen im Velodrom, wie die Bahn auch genannt wird, auf. Dort hat sie sich in diesem Jahr schon den Frauentitel bei der offenen baden-württembergischen Meisterschaft im Omnium, das die vier Teildisziplinen Scratch, Temporennen, Ausscheidungsfahren und Punktefahren beinhaltet, gesichert.

Die sportlichen Jahreshöhepunkte stehen für Isabel Kämpfert aber noch aus. Dazu zählt die deutsche Meisterschaft im Bahnradsport, die vom 14. bis 18. Juni in Cottbus stattfinden wird. Dort will sie sich wieder wie im vergangenen Jahr den Titel im Ausscheidungsfahren holen. Aber auch in den anderen Disziplinen wie Omnium oder Sprint würde die 19-Jährige gerne ganz oben auf dem Podest stehen. „Das wäre super, wenn es klappen könnte.“

Wenige Tage später steht für die Kirchbergerin die nächste Meisterschaft auf dem Programm, denn vom 23. bis 25. Juni will sie bei den deutschen Titelkämpfen auf der Straße in Bad Dürrheim und Donaueschingen dabei sein. Schließlich geht es dort darum, weitere Punkte für den Bundeskader zu sammeln. Es gibt auf dem Weg dorthin noch einiges, bei dem sich die 19-Jährige aus ihrer Sicht steigern sollte. „Ich muss mehr bei Straßenrennen aktiv werden und mich beim Zeitfahren verbessern“, sagt die Radrennfahrerin. Klar ist aber auch, dass sie zu den großen Hoffnungen im Bahnradsport in Deutschland zählt. Seit der Altersklasse U 17 gehört die Kirchbergerin zum Baden-Württemberg-Kader. „Erste Erfahrungen bei Bahnrennen habe ich in der U 13 gesammelt“, blickt sie zurück.

Der Terminplan der Sportlerin ist in diesem Jahr sehr gut gefüllt

Isabel Kämpfert möchte sich aber nun mehr der Zukunft widmen. Und da hat sie einiges vor. Auf der Bahn fährt die Kirchbergerin weiterhin für den 1. RV Stuttgardia Stuttgart. Ein Ziel muss sie aber zunächst zeitlich verschieben. Vor einem Jahr war es ihr Traum, bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris zu starten. „Das ist leider nicht mehr möglich, da ich noch nicht zum Bundeskader gehöre.“ So muss sie sich bis zum Jahr 2028 gedulden, wenn die Olympischen Sommerspiele in Los Angeles stattfinden werden. „Das ist ein realistisches Ziel für mich“, sagt die Kirchbergerin. Darauf richtet sie ihre sportliche Laufbahn aus und verbringt die meiste Zeit auf dem Rad.

Bei den Straßenrennen fährt die Kirchbergerin für das Team Stuttgart in der Bundesliga. Demzufolge ist der Terminplan für Isabel Kämpfert in diesem Jahr wieder sehr gut gefüllt – mit Straßenrennen und mit Wettkämpfen auf der Bahn. Kontakte zu anderen Bahntopfahrerinnen wie Lana Eberle aus Altlußheim oder Leni Bauer aus Musberg bestehen bereits. „Man kennt sich untereinander natürlich“, sagt die Kirchbergerin. Sie ist mit Sicherheit auch bei den Sportlern in ihrem Heimatort bekannt, schließlich spult Isabel Kämpfert ihre Kilometer auf dem Rad fast jeden Tag in und um Kirchberg herunter.

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Erstellt:
10. Mai 2023, 06:00 Uhr

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