Grünen-Spitze Lang und Nouripour weg

Wie der Grünen-Landesvorstand Glaubwürdigkeit zurückgewinnen will

Nach der Rücktrittsankündigung der Grünen-Spitze will der Grünen-Landesvorstand in Baden-Württemberg wieder in die Offensive kommen. Dabei könnte helfen, dass eine heiß gehandelte Kandidatin für den Bundesvorstand aus dem Südwesten kommt.

Der Grünen-Landesvorstand Pascal Haggenmüller hatte bereits nach den Wahlen in Thüringen und Sachsen eine konstruktive Debatte gefordert.

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Der Grünen-Landesvorstand Pascal Haggenmüller hatte bereits nach den Wahlen in Thüringen und Sachsen eine konstruktive Debatte gefordert.

Von Annika Grah

Nach dem Rücktritt des Bundesvorstands wollen die Grünen hierzulande „wieder in die Offensive kommen“. „Wir müssen Handlungsfähigkeit beweisen und die Probleme lösen, die die Menschen umtreiben. Wir müssen Glaubwürdigkeit zurückgewinnen“, erklärten die baden-württembergischen Landesvorsitzenden Lena Schwelling und Pascal Haggenmüller am Mittwoch. „Das gelingt am besten durch die starken Persönlichkeiten unserer Partei.“

Ricarda Lang und Omid Nouripour hatten kurz zuvor ihren Rücktritt vom Parteivorsitz auf Bundesebene erklärt. Erste Nachfolgekandidaten werden bereits gehandelt. In allen Konstellationen für eine Doppelspitze wird dem Vernehmen nach die Heidelberger Bundestagskandidatin und Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Franziska Brantner genannt.

Brantner beansprucht bereits Spitzenplatz

Brantner hatte im Sommer im Interview mit unserer Redaktion angekündigt, sich für um den ersten Platz auf der Landesliste für die Bundestagswahl 2025 zu bewerben. Sie hatte 2021 eines der wenigen Direktmandate für die Grünen errungen. Der Frage nach einer Personaldebatte wich sie allerdings aus und betonte ihr gutes Verhältnis mit Ricarda Lang, die ebenfalls aus Baden-Württemberg kommt. Im Südwesten hält man große Stücke auf sie. „Wenn Franziska Brantner mehr Verantwortung übernehmen würde, täte das der Partei sicher gut“, sagt Landesvorstand Lena Schwelling.

Mit der Frage nach dem Spitzenpersonal auf Bundesebene ist auch eine andere Frage verbunden: nämlich wer als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl 2026 für die Grünen ins Rennen zieht. Es wird allgemein erwartet, dass Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir in den kommenden Wochen seinen Hut in den Ring wirft und nicht mehr für die Bundestagswahl antritt. Bei der Wahl 2021 bildete er noch das baden-württembergische Spitzenduo mit Franziska Brantner. Beide Fragen dürften bis Ende des Jahres geklärt sein. Ihren Bundesparteitag halten die Grünen Mitte November in Wiesbaden. Im Land wird die Liste für die Bundestagswahl im Dezember bestimmt.

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Erstellt:
25. September 2024, 12:18 Uhr
Aktualisiert:
25. September 2024, 13:33 Uhr

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