Haus verwüstet – zwölf Menschen gerettet
Donnerstagfrüh löst ein Brand in Feuerbach einen Großeinsatz aus. Vier Menschen sind nun ohne Wohnung.
Von Jürgen Bock
Stuttgart - Es ist 5 Uhr am frühen Donnerstagmorgen, als ein Einsatz beginnt, der sich schnell zum Großalarm auswächst. Mehrere Anrufer melden sich bei der Integrierten Leitstelle in Stuttgart. Zeugen berichten, dass ein Auto in der Leobener Straße in Feuerbach brenne.
Was zunächst mäßig spektakulär klingt, entwickelt sich dramatisch. Denn die ersten Kräfte, die an der Einsatzstelle eintreffen, stoßen auf einen brennenden Renault, der in einer offenen Garage unter einem Wohnhaus steht. Das Feuer droht bereits auf das Mehrfamilienhaus überzugreifen. Schnell werden weitere Feuerwehrleute und Sonderfahrzeuge alarmiert. Noch während die anrücken, springen die Flammen schlagartig auf die Fassade über, auch ein zweites Auto in der Garage, ein Audi, gerät in Brand.
Dutzende Fahrzeuge mit Rettern aus ganz Stuttgart rücken an. Schließlich bekämpfen fast 60 Feuerwehrleute den Brand, davon sieben Trupps unter Atemschutz. Parallel zu den Löschmaßnahmen suchen sie das Gebäude nach Menschen ab. Der Druck ist groß, denn es ist bekannt, dass sich eine bettlägerige Person im Haus befinden muss. Sie wird zu diesem Zeitpunkt vermisst, während die meisten der zwölf anderen Bewohner selbstständig das Gebäude verlassen können. Sie bleiben unverletzt, eine Frau erleidet später einen Schwächeanfall und muss vom Rettungsdienst versorgt werden. Die bettlägerige Person wird schließlich in einem nicht betroffenen Teil des Hauses gefunden und kann vor Ort betreut werden.
Das Gebäude wird durch das Feuer stark beschädigt. Durch die Hitze platzen Fensterscheiben, eine Wohnung im ersten Stock brennt, eine in der Etage darüber wird verraucht. Auch das Nachbarhaus wird durch die große Hitze beschädigt. Ein Übergreifen des Brandes können die Einsatzkräfte jedoch verhindern. Gegen 7.30 Uhr ist das Feuer gelöscht. Nun werden die Fassade und Wohnungen nach Glutnestern abgesucht. Auch alle anderen Räume im Haus werden überprüft. Die Bilanz: Zwei Wohnungen sind nicht mehr bewohnbar. Die vier davon betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner müssen nun bei Verwandten oder in von der Stadtverwaltung organisierten Unterkünften unterkommen.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Zur Höhe des Schadens konnte die Polizei zunächst noch nichts sagen. Das gilt auch für die mögliche Ursache des Brandes. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei unter der Telefonnummer 07 11 / 89 90 - 57 78 zu melden.