HC Oppenweiler/Backnang hofft auf den Coup

Die drittplatzierten Handballer aus dem Murrtal gastieren beim Drittliga-Spitzenreiter TuS Fürstenfeldbruck. Coach Volker Blumenschein fordert von seiner Mannschaft eine Steigerung gegenüber der Heimniederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen, soll es im Topduell einen Erfolg geben.

Von einer Verletzung ausgebremst und in Fürstenfeldbruck für den HCOB nicht am Ball: Kreisläufer Jakub Strýc. Foto: Tobias Sellmaier

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Von einer Verletzung ausgebremst und in Fürstenfeldbruck für den HCOB nicht am Ball: Kreisläufer Jakub Strýc. Foto: Tobias Sellmaier

Von Alexander Hornauer

Zum fünften Mal in diesem Jahr treffen die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang auf den TuS Fürstenfeldbruck. Diesmal am Samstag (19.30 Uhr) in einem Auswärtsspiel in der Wittelsbacher Halle. Der Erste erwartet den Dritten – es ist eine wichtige Partie in der Südstaffel der Dritten Liga. Die Murrtaler wollen sich nach der Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen nicht nur steigern, sondern müssen es auch, wollen sie in Oberbayern einen Coup landen.

Vergangenes Wochenende ärgerte sich der HCOB über die Heimniederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen II. Der Gegner spielte zwar stark und zeigte, warum er sich zu einem Topteam entwickelt hat. Aber es war auch unverkennbar, dass für die Schwaben mehr drin gewesen wäre. „Wir haben uns viel mehr vorgenommen“, sagt Trainer Volker Blumenschein. „Wir sind jedoch gleich zu Beginn nicht ins Spiel gekommen.“ Das war Anfang der Woche Gesprächsthema im Training, „wir haben offen darüber diskutiert. Die Mannschaft geht selbstkritisch mit Niederlagen um und analysiert konstruktiv.“ Ziel war es, die Fehler aufzuarbeiten. „Zuletzt haben oft die Basics nicht funktioniert“, sagt Blumenschein und macht eine klare Vorgabe: „Wir müssen ab sofort die einfachen Dinge wieder besser machen, vor allem im Angriff.“

Heimspiel in der Vorrunde geht verloren

Mit Fürstenfeldbruck wartet eine Aufgabe, über die der Coach sagt: „Es gibt diese Saison kaum schwierigere. Wir spielen auswärts beim Tabellenführer, unser Heimspiel in der Vorrunde ging verloren.“ Die Fakten sprechen nicht unbedingt für die Gäste. Die Oberbayern mussten vor der Runde zwar einige Akteure ziehen lassen, verstärkten sich auf den zentralen Rückraumpositionen aber auch beachtlich – und stehen nicht zu Unrecht ganz vorne. „Da wir derzeit nicht am Leistungsmaximum spielen, muss schon alles passen, um Punkte mitzunehmen“, sagt der Coach des HCOB. Weil Fürstenfeldbruck oft eine sehr aggressive und offensive Abwehrvariante spielt, aber auch 6:0 decken kann, „haben wir uns auf beides vorbereitet. Es ist zwingend notwendig, dass wir wenige Fehlpässe produzieren, gute Entscheidungen treffen und mit deutlich mehr Dynamik und Ballgeschwindigkeit spielen als in den vergangenen Wochen.“ Wenn’s gelingt? „Dann sind auch Punkte in Reichweite.“

Tabellarisch wäre ein Sieg für den Tabellendritten beim Spitzenreiter höchst attraktiv, um an den bis auf zwei Punkte heranzurücken. Zudem geht es darum, sich im dicht gedrängten Verfolgerfeld zu positionieren. Der Zweite Horkheim liegt zwei Zähler vor dem HCOB, Pfullingen und Kornwestheim. Leutershausen hat einen Plus-, aber auch einen Minuspunkt weniger. Es kommt auf jeden Sieg an. Gegen Oppenweiler/Backnang spricht die Statistik. Drei der vier Duelle mit Fürstenfeldbruck in diesem Jahr gingen verloren. Jedoch zeigte der Sieg zu Jahresbeginn, dass Erfolge gegen den TuS nicht unmöglich sind – und im Hinspiel dieser Runde siegten die Bayern nur knapp.

Erschwert wird die Vorbereitung beim HCOB wegen einer Erkältungswelle. „Wir haben zwar gut trainiert“, sagt Blumenschein, „aber wir waren nicht vollständig.“ Jakub Strýc und Lukas Rauh sind verletzt, hinter dem Mitwirken einiger weiterer Spieler steht ein Fragezeichen. Insofern sagt der Coach: „Nach derzeitigem Stand werden wir mit einem reduzierten Team auflaufen – aber wir sind hoch motiviert, das Beste aus der aktuellen Situation zu machen.“

Rund um den Gegner und das Spiel

Der Gegner Fürstenfeldbruck ist mit 22:6 Punkten Tabellenführer. Verloren wurde bisher nur gegen Pfullingen, Pforzheim/Eutingen und die Rhein-Neckar Löwen II. Vergangene Saison verpasste Fürstenfeldbruck die Aufstiegsrunde zur zweiten Liga nur knapp. Zweitligaerfahrung sammelte der Klub in der Saison 2020/21. Vor dieser Runde gingen einige Leistungsträger. Auf den wichtigen Positionen im Rückraum kamen mit dem bundesligaerfahrenen Jonas Link und dem nach einer Pause wieder aktiven Johannes Stumpf starke Spieler dazu. Trainiert wird das Team seit Jahren von Martin Wild. Der engagiert sich nicht nur als Coach, sondern ist auch Antreiber im Umfeld.

Fanbus Der HCOB setzt einen Fanbus ein (Abfahrt 14 Uhr, Gemeindehalle). Anmeldung bei Erich Maier (07191/4216).

Alte Bekannte Das württembergische Schiedsrichterteam Nicolas Jaros (Lauterstein) und Felix Thrun (Waldstetten) hätte es nur eine Stunde bis nach Oppenweiler. Dort pfiff das Duo aber noch kein Drittligaspiel. Stattdessen scheint es auf HCOB-Auswärtsspiele in Fürstenfeldbruck abonniert zu sein. Auch beim letzten Gastspiel der Murrtaler dort agierten sie als Spielleiter.

Livestream Die Begegnung wird live auf Sportdeutschland.TV übertragen. Wer zuschauen möchte, muss 4,50 Euro zahlen.

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Erstellt:
9. Dezember 2022, 06:00 Uhr

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