Bietigheim-Bissingen

Hemdenhersteller Olymp spürt Zurückhaltung der Verbraucher

Eigentlich wollte Olymp 2024 wieder das Vor-Corona-Niveau erreichen. Doch der Umsatz beim Hemdenhersteller geht leicht zurück. Steigen also bald die Preise?

Für Olymp war 2024 ein schwieriges Jahr. (Symbolbild)

© dpa/Marijan Murat

Für Olymp war 2024 ein schwieriges Jahr. (Symbolbild)

Von red/dpa

Die Konsumzurückhaltung der Verbraucher hat beim Hemdenhersteller Olymp zu einem leichten Umsatzrückgang geführt. Der Chef des Familienunternehmens aus Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg), Mark Bezner, sprach von einem schwierigen Jahr 2024. Genauere Zahlen will das Unternehmen im Januar präsentieren.

Mitte 2023 hatte Bezner noch angekündigt, 2024 wieder das Vor-Corona-Niveau erreichen zu wollen. 2019 lagen die Erlöse noch bei 268 Millionen Euro. 2023 waren die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr minimal auf 229 Millionen Euro gestiegen.

Er habe die Marktsituation damals anders eingeschätzt. „Ich hätte in meinen negativsten Träumen nicht erahnen können, wie schwierig es dieses Jahr wird“, sagte Bezner. Seine Hauptabnehmer, also die Handelspartner, seien sehr unter Druck geraten und hätten sich weiter konsolidiert. „Daher war es enorm schwierig, die Absätze abzusichern und die Umsätze zu verteidigen“, so Bezner. „Von den fünf Jahren, in denen wir jetzt schon in turbulenten Zeiten stecken, war dieses Jahr sicherlich das herausforderndste.“

Geld sitzt bei Konsumenten gerade nicht locker

Der Konsument müsse in guter Stimmung sein. Er gehe schließlich nicht einkaufen, weil er friert. „Da sitzt das Geld zurzeit nicht locker.“ Neben der Inflation als Treiber für die Kaufzurückhaltung sieht Bezner generell auch die schlechten wirtschaftlichen Entwicklungen als Grund. Wenn sich Olymps Zielgruppe, „die gehobene Mitte“, Sorgen um ihren Arbeitsplatz mache, dann steigere das nicht ihre Konsumbereitschaft. 

Olymp stehe unter einem enormen Kostendruck, etwa durch Preissteigerungen beim Materialeinsatz, den Herstellungsprozessen oder Frachtraten, aber auch durch höhere Tarifabschlüsse für die Beschäftigten. „Im Augenblick sehen wir in diesem harten Marktumfeld aber leider keine Möglichkeiten, unsere Preise entsprechend zu erhöhen und den eigentlichen Kostenstrukturen anzupassen“, sagte Bezner. Würde er diesen Schritt gehen, hätte dies wahrscheinlich einen weiteren Absatzverlust zur Folge.

Aber: „Wir werden auch dieses Jahr keine Verluste machen“, sagte Bezner. Und: 2025 plane das Unternehmen damit, die Umsätze von 2023 wieder zu übertreffen. Seine Prognose stützte Bezner dabei auf sich bereits abzeichnende Zuwächse bei den Auftragseingängen.

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Erstellt:
22. Dezember 2024, 11:10 Uhr

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