Bürgermeisterwahl in Pforzheim
Hilfe der AfD reicht nicht zum Sieg
Dirk Büscher bleibt erster Stellvertreter des Pforzheimer Oberbürgermeisters Peter Boch. Die Wahl war wegen der neuen Konstellation im Gemeinderat mit Spannung erwartet worden.
Von Eberhard Wein
Dirk Büscher (CDU) bleibt Erster Bürgermeister der Stadt Pforzheim und damit der offizielle Stellvertreter von Oberbürgermeister Peter Boch (CDU). Bei einer Kampfabstimmung im Gemeinderat konnte er sich im zweiten Wahlgang mit 25 Stimmen gegen seinen Mitbewerber Michael Schwarz durchsetzen, der 14 Stimmen erhielt. Das teilte die Stadtverwaltung im Anschluss mit. Im ersten Wahlgang hatte Büscher mit 20 Stimmen die erforderliche absolute Mehrheit um eine Stimme verfehlt. Zwei weitere Kandidaten, darunter ein selbst ernannter „Reichsverweser“ und „Covid-Influencer“ spielten keine Rolle.
Die Wahl hatte für Aufsehen gesorgt, weil Schwarz, der für die Freie Wähler Partei von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger im Pforzheimer Gemeinderat sitzt, bei der AfD um Unterstützung geworben hatte. Die AfD ist seit der Kommunalwahl – einmalig in Baden-Württemberg – mit neun Vertretern in Pforzheim stärkste Kraft. Beobachter gehen davon aus, dass sie für Schwarz stimmte, allerdings war die Wahl geheim.
Kandidat sorgt für Déjà-vu
Schwarz hatte schon einmal vor 15 Jahren erfolglos als Sozialbürgermeister in Pforzheim kandidiert. Damals war er aber noch bei den in Baden-Württemberg als Verein organisierten Freien Wählern. Büscher amtiert in der Großstadt seit acht Jahren. Als Erster Bürgermeister ist der 57-Jährige für die Bereiche Stadtkämmerei, Amt für öffentliche Ordnung, Feuerwehr, die Eigenbetriebe Pforzheimer Verkehrs- und Bäderbetriebe (EPVB) sowie die Stadtentwässerung und das Standesamt zuständig.