Hilfe für Straßenkater Anton
Über die Ausstellung „Kater Carlo und seine Mäuse“ im Foyer der Murrhardter Festhalle sind Spenden zusammengekommen, von der aktuell auch eine junge Samtpfote profitiert. Das Team der Tierschützerinnen will mit der Schau fürs Thema Straßenkatzen sensibilisieren.
Von Christine Schick
Murrhardt. Was würde wohl Kater Anton zur Ausstellung um seinen Stoffkollegen Carlo inklusive seines beachtlichen Mausanhangs sagen? Den Kopf schütteln? Vielleicht. Aber Anne Leimeter aus Murrhardt könnte die Sache mit ihren Mitstreiterinnen – ein Kreis von auch strickenden und häkelnden Tierschützerinnen – natürlich erklären. Erläutern, dass sie sich mit der Ausstellung „Kater Carlo und seine Mäuse“ im Foyer der Murrhardter Festhalle für Straßenkatzen einsetzen und auf ihr Schicksal aufmerksam machen möchten.
Also auch auf die Geschichte von Kater Anton selbst. „Mit dem Erlös aus der Ausstellung sollen Murrhardter Straßenkatzen unterstützt werden, und rechtzeitig vor den kalten Herbstnächten konnten wir damit schon einem Straßenkater helfen“, schreibt Anne Leimeter in einer E-Mail, die sie gemeinsam mit Gabi Haas aus Grab sowie Maritta und Evi Deiminger aus Oberrot auf den elektronischen Weg gebracht hat. „Jung, schwarz, mit gelben Augen – Kater Anton muss nicht mehr hinter Mülltonnen leben. Er konnte ins Tierheim Großerlach umgesiedelt werden. Die neue Lebenssituation ist ihm noch fremd, aber der Schlafplatz ist weich und warm, das Essen ist gut und reichlich und das Personal vor Ort ist freundlich. Nun wartet er einfach mal ab, wie es mit ihm weitergehen soll. Kater Anton hat eine gute Chance auf Vermittlung in ein gutes neues Zuhause, denn er hat noch Vertrauen zu Menschen und war freundlich zu jedem, der ihm ein bisschen Futter vor seine Mülltonne gestellt hat.“
Damit hat die Samtpfote nach Erfahrung der Tierschützerinnen etwas bessere Startbedingungen als viele andere Straßenkatzen. Ihnen kann nicht immer so einfach geholfen werden. Zunächst brauchen sie Toleranz und eine erste freundliche Duldung, wenn sie beispielsweise auf einem Grundstück auftauchen oder in eine Gartenhütte einziehen wollen. „Sie müssen kastriert werden und brauchen danach einen guten Platz zum Leben und eine zuverlässige Futterstelle. Das ist schwierig genug“, erläutert Anne Leimeter. „Daher kann Straßenkatzen langfristig nur geholfen werden, wenn Haus- und Hofkatzen von ihren Besitzern kastriert werden und nicht zweimal im Jahr Junge bekommen müssen, die dann – unkastriert – schon mit einem halben Jahr auch wieder junge Kätzchen haben.“ Die Gefahr, die dann droht, ist, dass sie von ihren überforderten Halterinnen und Haltern im Stich gelassen werden und sich selbst durchschlagen müssen. „Wenn man dann eingreifen und helfen will, hat man es mit scheuen, angstvollen und oft kranken Katzen zu tun und mit hohen Kosten für Kastrationen und Futter. Darauf wollten wir mit unserer Ausstellung aufmerksam machen und wir freuen uns, dass wir viel Unterstützung und Verständnis bekommen haben.“
Es haben nicht nur Menschen aus Murrhardt und Umgebung die Ausstellung besucht, sondern auch gespendet. Nach einem Kassensturz der engagierten Frauen sind über die Schau mit „Kater Carlo und seinen Mäusen“ bisher 285 Euro zusammengekommen, die in die Arbeit mit und für Straßenkatzen fließen – davon hat Kater Anton bereits profitiert. Mit zum Gelingen beigetragen hat neben den Besucherinnen und Besuchern die Stadt über ihre Unterstützung, konkret auch durch das Umstellen, wenn die Festhalle anderweitig gebucht war, genauso wie Murrhardter Geschäfte und Tierärzte, die über die bei ihnen platzierten Plakate auf die Schau aufmerksam gemacht haben, lässt das Team wissen.
Ausstellung Noch kann die Ausstellung besucht werden, zum letzten Mal hat sie am Samstag, 7. Oktober, von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Bis dahin besteht auch die Möglichkeit einzelne Mäuse zu kaufen. „Kater Carlo und seine Mäuse“ warten im Foyer der Festhalle Murrhardt auf Besucherinnen und Besucher. Die Ausstellung hat montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Sollte die Eingangstür zu sein, wird gebeten, zu klingeln. Der Eintritt zur Ausstellung, die im Rahmen des bürgerschaftlichen Engagements von der Stadt unterstützt wird, ist frei, um eine Spende für die Straßenkatzenarbeit wird gebeten.
Engagierte Es sind um die zwölf Frauen, die sich im Mai vergangenen Jahres zusammengefunden haben, um zwei Herzensangelegenheiten zu verbinden: das handwerkliche Arbeiten und das Engagement für den Tierschutz – ganz konkret für heimatlose Katzen in Murrhardt und Umgebung. Mit einer Ausstellung der knuffigen Kerle möchten sie sich Spenden – Geld für Kastrationen, Medikamente und Futter – erarbeiten, die der Arbeit für Straßenkatzen in und um Murrhardt zugutekommen. In dieser Sache engagiert sich ein harter, fester Kern von vier Frauen.