Hoffnung auf Happy End
Für viele Dortmund-Profis die Chance zur Revanche: Nach dem 0:2 im Finale trifft der BVB in der Königsklasse erneut auf Real Madrid.
Von dpa
Dortmund - Die bisherige Auswärtsbilanz ist ernüchternd, die Personalsituation weiter angespannt – von unbeschwerter Vorfreude auf die Neuauflage des letzten Champions-League-Finales gegen Real Madrid kann bei Borussia Dortmund keine Rede sein. Obwohl der BVB als Tabellenführer der Königsklasse zum Titelverteidiger reist, überwiegen die Sorgen.
Trotz ungünstiger Vorzeichen hofft Sebastian Kehl, dass die Mannschaft an diesem Dienstag (21 Uhr) im Fußballtempel Bernabéu ein anderes Gesicht zeigt als zuletzt bei den tristen Auftritten in der heimischen Liga. „Ich sehe uns definitiv nicht chancenlos. Das haben wir im Finale vor ein paar Wochen gezeigt“, sagte der Sportdirektor mit Verweis auf das lange offene Endspiel (0:2) Anfang Juni in Wembley.
Zwei Siege in Brügge (3:0) und gegen Celtic Glasgow (7:1) bescherten dem Bundesliga-Siebten die Tabellenführung. Doch erst im Duell mit den Weltstars Kylian Mbappé und Vinicius wird sich zeigen, wie aussagekräftig diese Momentaufnahme wirklich ist. „Dieses Spiel muss man einfach genießen“, empfahl Nationalspieler Waldemar Anton, „wenn wir an unsere Grenzen gehen, können wir ein gutes Spiel machen.“
Präsentiert sich die Borussia gegen den Champions-League-Rekordsieger jedoch ähnlich blutleer wie in den bisherigen erfolglosen Bundesliga-Auswärtsspielen in Bremen (0:0), Stuttgart (1:5) und bei Union Berlin (1:2), droht ein böses Erwachen.
Viel Zeit, an den Schwächen seines Teams zu arbeiten, hatte BVB-Coach Nuri Sahin nicht. Nach der Länderspielpause und der Partie am Freitag gegen St. Pauli blieb dem Trainer nur eine Einheit am Montag. Und die fand nicht wie üblich am Spielort, sondern noch in Dortmund statt.
Wie das Starensemble von Erfolgscoach Carlo Ancelotti aus der spanischen Hauptstadt zu knacken ist, zeigte Mitte September der VfB Stuttgart. Lange Zeit waren die Schwaben einem Punktgewinn nahe, mussten sich am Ende aber unverdient mit 1:3 geschlagen geben. Kehl hofft auf einen ähnlich couragierten Auftritt der Borussia – aber mit Happy End: „Wir werden unsere Chancen bekommen. Das hat Stuttgart gezeigt. Die Spanier bieten Möglichkeiten und Räume.“