Klinikaufenthalt wegen Psyche

Immer mehr junge Menschen leiden immer öfter an Depression

Psychische Erkrankungen sind bei Kindern und Teenagern die häufigste Ursache für Krankenhausbehandlungen. Depressionen spielen dabei eine große Rolle. Wie sieht es in anderen Altersgruppen aus?

Im Schnitt dauert eine Therapie 39 Tage bei einer wiederkehrenden depressiven Störung, bei einer erstmaligen depressiven Episode durchschnittlich 32 Tage.

© dpa/Julian Stratenschulte

Im Schnitt dauert eine Therapie 39 Tage bei einer wiederkehrenden depressiven Störung, bei einer erstmaligen depressiven Episode durchschnittlich 32 Tage.

Von Markus Brauer/dpa

Psychische Erkrankungen waren dem Statistischen Bundesamt zufolge bei Kindern und Teenagern im Jahr 2023 die häufigste Ursache für stationäre Krankenhausbehandlungen.

  • Rund 112.600 der 10- bis 19-Jährigen waren demnach wegen psychischer Erkrankungen oder Verhaltensstörungen im Krankenhaus.
  • Die zweithäufigste Ursache waren Verletzungen und Vergiftungen mit rund 104.900 Behandlungen, wie die Behörde in Wiesbaden mitteilt.

Depression als besonders häufige Diagnose

„Depressionserkrankungen spielen auch in dieser Altersgruppe eine wichtige Rolle“, erklären die Statistiker.

  • Den Daten zufolge waren 2023 rund 33.300 der 10- bis 19-Jährigen wegen einer Depression stationär in Behandlung. Das entspricht einem Anteil von rund 30 Prozent an den Behandlungen wegen psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen dieser Altersgruppe.
  • Über alle Altersgruppen hinweg gab es dem Bundesamt zufolge rund 1,05 Millionen Krankenhausbehandlungen aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen.
  • Depressionen machten mit einem Anteil von einem Viertel die häufigste Diagnose aus. Dahinter folgten alkoholbedingte psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen mit rund 22 Prozent.
  • „Im Jahr 2023 wurden hierzulande rund 261.200 Patientinnen und Patienten wegen depressiver Episoden oder wiederkehrender depressiver Störungen im Krankenhaus behandelt“, schreiben die Statistiker. Das sei ein Anstieg von 3,6 Prozent im Vorjahresvergleich.
  • Die Zahl lag damit zuletzt noch immer leicht unter dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 mit 264.400 Behandlungsfällen.
  • Im langfristigen Vergleich der letzten 20 Jahre wurde hingegen ein deutlicher Anstieg von rund 77 Prozent erfasst: 2003 waren demnach 147.800 Patienten aufgrund von Depressionen in stationärer Behandlung.

Behandlungsdauer bei Depression überdurchschnittlich lang

„Patienten müssen wegen einer Depression deutlich länger im Krankenhaus behandelt werden als im Durchschnitt aller Erkrankungen“, heißt es seitens Destatis.

  • Im Schnitt dauert demnach eine Therapie 39 Tage bei einer wiederkehrenden depressiven Störung, bei einer erstmaligen depressiven Episode durchschnittlich 32 Tage.
  • Zum Vergleich: Im Mittel dauerte ein stationärer Krankenhausaufenthalt im Jahr 2023 durchschnittlich etwa 7 Tage.

Frauen häufiger betroffen als Männer

Frauen werden der Statistik zufolge häufiger aufgrund einer Depression stationär im Krankenhaus behandelt, ihr Anteil lag 2023 bei 61 Prozent. „Depression war die häufigste Diagnose bei psychisch erkrankten Frauen“, so die Statistiker.

Bei den Männern war die psychische Erkrankung oder Verhaltensstörung durch Alkohol die häufigste Diagnose. Insgesamt werden Männer mit einem Anteil von 52 Prozent etwas häufiger aufgrund psychischer Erkrankungen oder Verhaltensstörungen im Krankenhaus behandelt.

Zum Artikel

Erstellt:
5. März 2025, 16:18 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!