In der Innenstadt sind die Narren los

Mehr als 50 Gruppen und Vereine sind beim großen Faschingsumzug dabei. Am Dienstag, 4. März, fällt der Startschuss um 14 Uhr.

Auch in diesem Jahr werden rund 100 000 Besucherinnen und Besucher erwartet.

© Fotoagentur-Stuttgart/Andreas Rosar

Auch in diesem Jahr werden rund 100 000 Besucherinnen und Besucher erwartet.

Von Torsten Ströbele

Stuttgart - Beim Faschingsumzug in der Stuttgarter Innenstadt werden am Dienstag wieder rund 100 000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Über 50 Gruppen und Vereine werden von 14 Uhr an von der Tübinger Straße in Richtung Schlossplatz ziehen – angeführt vom Radiosender Antenne 1, der auch die Abschlussparty auf dem Schillerplatz von 16.30 bis 22 Uhr begleitet.

Oberbürgermeister Frank Nopper im Oldtimer, Narrenzünfte, Hexen, Fels Deifl oder Teufelswächter, aber auch das Schweinemuseum und Peta sind mit dabei. Die Tierschutzorganisation hat übrigens den Narrenruf „Bier statt Tier – das feiern wir!“.

Organisator des Umzugs ist die Gesellschaft Möbelwagen, nach eigenen Angaben die älteste Karnevalsgesellschaft Stuttgarts und Württembergs. Im Jahr 1897 sei eine muntere Stammtischrunde auf die Idee gekommen, einen „Umzug“ analog zu Köln zu organisieren. Umgehend sei über die Spedition Paul von Maur ein Möbelwagen geordert und mit Tischen und Stühlen ausgestattet worden. So sei die muntere Schar die Königstraße hinuntergefahren und habe große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Auch der Staatsmacht sei diese Aktion nicht entgangen, und prompt habe man ein Strafmandat kassiert. „Zum Glück wurde die Truppe von König Wilhelm II. begnadigt und erhielt die Erlaubnis, fortan jährlich einen Fastnachtsumzug in Stuttgart zu veranstalten“, heißt es bei der Gesellschaft Möbelwagen. „Seitdem haben wir – außer in den Kriegsjahren und sonstigen seltenen Ereignissen – jedes Jahr einen Umzug ausgerichtet.“

In diesem Jahr war angesichts der furchtbaren Ereignisse in München und Magdeburg vorab darüber diskutiert worden, ob der Faschingsumzug in Stuttgart stattfinden kann. „Es gibt keinerlei Hinweise auf konkrete Gefährdungen von Veranstaltungen zu Fasching oder anderen Anlässen in Stuttgart“, betonte Clemens Maier, Bürgermeister für Sicherheit und Ordnung, im Gemeinderat, „aber nach den tragischen Ereignissen andernorts in Deutschland reagieren wir auf die allgemeine, abstrakte Gefahr von Gewalttaten mit erhöhter Vorsicht.“ Man lasse die Vereine nicht allein. „Die Terrorabwehr ist Aufgabe des Staates“, sagte Maier. „Deshalb übernehmen wir auch die erheblichen Kosten für den Schutz der Zufahrten.“

Aus Sicherheitsgründen findet die Aufstellung der Umzugsteilnehmer nun in der Tübinger Straße hin zur Christophstraße statt. Und die Abschlussveranstaltung auf dem Schiller- anstatt dem Karlsplatz. „Es ist für Sicherheit gesorgt“, betont der Präsident der Gesellschaft Möbelwagen, Thomas Klingenberg. „Wir haben eine sehr gute Lösung gefunden.“ Nun wünsche er sich einen schönen, friedlichen Umzug. „Wir machen Fasnet jedem zur Freud’ und keinem zum Leid. Es ist die richtige Entscheidung, den Umzug stattfinden zu lassen“, sagt Klingenberg.

Die Strecke führt von der Tübinger Straße zur Eberhard- und Marktstraße, vom Marktplatz zur Kirchstraße und zum Schillerplatz, über die Planie zum Schlossplatz und zur Königstraße, weiter über die Bolzstraße zum Ehrenhof vor dem Neuen Schloss. Besucherinnen und Besucher der Innenstadt werden gebeten, das Parkleitsystem zu beachten oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Denn: Es kommt zu Straßensperrungen und Halteverboten. Die im Streckenverlauf entfallenden Schwerbehindertenparkplätze werden in die Kronprinzstraße verlegt. Eine Zufahrt für Lieferverkehr ist teilweise bis 12 Uhr möglich. Von 12 bis gegen 17 Uhr wird die Umzugsstrecke voll gesperrt.

Zudem bedienen die Buslinien zwischen 10 und circa 17.30 Uhr nicht die Haltestellen Schlossplatz und Charlottenplatz Richtung Schlossplatz. Stattdessen halten die Busse zum Aussteigen an der Haltestelle Charlottenplatz Position 2. Die Linien 43, 47, 92 und X 2 können in dieser Zeit die Querspange (Tor-/Eberhardstraße/Rotebühlplatz) nicht befahren. Die Linien werden umgeleitet.

Weitere Informationen gibt es unter www.ssb-ag.de/fahrplanauskunft

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Erstellt:
28. Februar 2025, 22:10 Uhr
Aktualisiert:
1. März 2025, 21:54 Uhr

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